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Der Geheime Orden

Der Geheime Orden

Titel: Der Geheime Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Smith
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wir waren in einem der Häuser am Fluss, konnte aber nicht sagen, in welchem. Schlüssel klapperten, und eine weitere Tür wurde geöffnet. Meine erfrorenen Finger und Füße freuten sich über die Wärme, die uns entgegenströmte.
    »Ihr Jungs macht das großartig«, sagte Erik. »Aber jetzt ist die Zeit für eine Trinkaufgabe gekommen. Wir füllen ein Glas mit Jack Daniels, und jeder von euch muss einen Schluck nehmen, bevor er es an den nächsten weitergibt. Aber denkt daran, es ist Jack Daniels. Nicht zu viel auf einmal trinken. Der Frontmann wird der Letzte sein, der das Glas bekommt. Das ist Parkhurst. Er muss das Glas in einem Zug austrinken, egal wie viel noch drin ist. Wenn er es nicht schafft, wechseln wir den Frontmann und fangen von vorne an. Das alles muss in dreißig Sekunden oder weniger über die Bühne gehen, sonst füllen wir das Glas so lange wieder auf, bis ihr euch wie echte Delphic-Männer benehmt.«
    Ich konnte das feuchte Schlucken des ersten Trinkers hören.
    »Dieser Mist ist furchtbar«, beschwerte sich Buzz, was Gelächter und Gejohle der Mitglieder hervorrief. »Es schmeckt wie Batteriesäure.«
    »Es fühlt sich an wie ein Krug«, sagte Kasey, nachdem er einen Zug genommen hatte. Er reichte ihn an mich weiter.
    Nachdem ich so viel wie möglich geschluckt hatte und den Kelch an Parkhurst weiterreichen wollte, rief Erik: »Die Zeit ist um! Wenn ihr weniger gequasselt und mehr getrunken hättet, wärt ihr jetzt fertig. Dylan, diesmal fängst du an. Spencer, du machst den Frontmann.«
    Ich konnte die schlurfenden Schritte hören, als wir neu aufgestellt wurden.
    »Okay«, rief Erik. »Los!«
    Es wurde still, als Dylan trank. Er würgte ein bisschen und japste lautstark, nachdem er alles geschluckt hatte. Kasey war der Nächste; er schien seinen Anteil ohne irgendwelche Unregelmäßigkeiten hinunterzukriegen.
    »Fünfzehn Sekunden!«, rief Erik.
    Ich konnte das gurgelnde Geräusch vernehmen, das Buzz beim Trinken produzierte. Dann spürte ich das schlanke Glas in meiner Hand, doch zu meiner Erleichterung war nicht mehr viel drin.
    »Fünf, vier …«
    Schnell kippte ich das Glas hoch, öffnete die Kehle und verschlang, was sich noch darin befand. Just als Erik die Eins erreichte, streckte ich das leere Glas in einer Siegergeste in die Luft.
    »Du hast es geschafft!«, brüllte Hutch. Ich spürte seine schweren Hände auf meinen Schultern.
    »Ich muss kotzen, Jungs.« Es war Kasey Benton. Ich fühlte mich genauso, wollte es aber auf keinen Fall zugeben. Zwei Burschen rannten an Kaseys Seite und griffen nach seinen Armen, doch die Augenbinde ließen sie ihn nicht abnehmen. Ich konnte hören, wie sie aus dem Zimmer stolperten. Eine Tür wurde geöffnet, und Kasey erleichterte sich zügig in eine Toilettenschüssel.
    Nachdem Kasey wieder auf Vordermann gebracht und zurück ins Zimmer geführt worden war, sagte Pollack: »Jetzt werden wir das Alphabet aufsagen, Damen und Herren. Kasey, du bist für dieses Mal befreit. Das ist eine Geschwindigkeitsprüfung. Die ersten beiden, die das Alphabet fehlerfrei rückwärts aufsagen, sind die Sieger. Der Letzte muss einen Kurzen trinken.«
    Sobald Pollack von fünf heruntergezählt hatte, begann das Stammeln und Stottern, als der Alkohol seine Wirkung entfaltete. Buzz und sein verdammter Pferdemagen waren als Erste am Ziel, und ich wurde knapper Zweiter. Parkhurst versuchte immer noch, über das M hinwegzukommen, als Pollack den Wettbewerb abbrach. Es war alles sehr viel lustiger, als mir klar geworden war, dass nicht ich den Schnaps würde trinken müssen. Der Kurze blieb an Parkhurst hängen, während wir anderen uns in die Stühle zurücksinken ließen, um eine wohlverdiente Pause einzulegen. Nachdem alle wieder angezogen und bereit zum Aufbruch waren, stolperten wir die Stufen wieder hinunter und in die kalte Nacht. Die Geräusche von Fußgängern und vorbeifahrenden Autos wurden lauter, als wir die belebte Straße überquerten.
    »Es ist schon nach sieben«, sagte Hutch zu den anderen Mitgliedern. »Wir sollten allmählich zum Club gehen. Die anderen Gruppen sind wahrscheinlich schon da.«
    Und wieder waren wir unterwegs. Jemand hielt meine Hand, und die Blinden führten die Blinden. Die Alkoholmischung entfaltete ihre Wirkung, und hinter der Augenbinde wurde mir schwindelig. Wir gingen ein kurzes Stück, bevor ich Pollack sagen hörte: »Alle treffen sich im Untergeschoss.«
    Wir gingen noch ein paar Schritte, bogen scharf nach rechts ab und wurden

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