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Der Geheime Orden

Der Geheime Orden

Titel: Der Geheime Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Smith
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genau erkennen, wann der siegreichen Mannschaft aufging, was auf sie wartete, denn die Burschen warfen die Arme in die Luft, pfiffen und schubsten sich gegenseitig. Die Frauen hörten den Lärm und stellten sich auf der Veranda auf, immer noch nackt bis auf die hochhackigen Schuhe. Ich hätte für den Rest des Tages hier bleiben können.
    »Lass uns gehen«, sagte Duke. »Die anderen werden bald nach uns suchen.«
    Ich warf einen letzten Blick auf die zwölf nackten Schönheiten, dann drehte ich mich um und folgte Duke zurück außen um das Grundstück herum zum Footballfeld. Alle hatten sich bereits an die Tische gesetzt und aßen, als hätten sie nie zuvor Nahrung gesehen. Milgorn grillte ein komplettes Schwein, mit Kopf und allem, auf einem Spieß. Alle paar Minuten drehte er ihn über dem Feuer ein Stück weiter und trug eine neue Schicht Barbecuesoße auf. Vier uniformierte ältere Frauen bedienten an den acht langen Tischen, die auf dem Rasen standen. Die Tische waren reich mit wild wachsenden Blumen in Kristallglasvasen, Kerzen und feinem Porzellan gedeckt. Die Teller hatten einen Goldrand und waren mit einem kunstvoll skizzierten Bild des Haupthauses dekoriert. »The Milgorn Farm, Est. 1865« stand deutlich darunter zu lesen. Tabletts mit Burgern und Hotdogs waren aufgetischt worden, und die meisten der Jungs vertilgten bereits ihre zweite Portion. Riesige Schalen mit Kartoffel- und Krautsalat standen zwischen großen Gewürzflaschen.
    Das Essen schien jedermann zu beruhigen, und nachdem ich meinen dritten Cheeseburger verzehrt hatte, stand ich von der Tafel auf und suchte mir einen großen Ahorn, weit genug entfernt von den Tischen, sodass der Lärm mich nicht mehr stören konnte, aber nahe genug, um beobachten zu können, wie Milgorn an dem Schwein herumsäbelte und das Grillfleisch auf die wartenden Teller verteilte. Das erste Mitglied der weißen Mannschaft hatte sich auf den Weg zurück zum Basislager gemacht. Er strahlte übers ganze Gesicht und hatte sein Hemd falsch herum angezogen. Ihm folgten ein paar andere Jungs, und so kamen sie alle allmählich zurück, allein oder in Zweiergruppen, mit erhitzten Gesichtern, frisch federnden Schritten und einer lässigeren Haltung in den Schultern.
    Ich beobachtete, wie Mario und die beiden anderen Busfahrer zum Essen mit eingeladen wurden. Natürlich wurden sie an einen getrennten Tisch geführt, der ein Stück abseits von den anderen aufgestellt worden war; ungeschmückt und mit rostigen Beinen, die aussahen, als wären sie nur einen Windhauch vom endgültigen Zusammenbruch entfernt. Die Fahrer bedienten sich selbst, da die Bediensteten sich auf die Mitglieder und Kandidaten konzentrierten.
    Nachdem der Lunch beendet war, verstreuten sich alle auf dem weitläufigen Gelände. Ein paar Jungs warfen zum Zeitvertreib mit dem Football herum; andere gingen zu den Ställen zurück, um eine Runde zu reiten, doch die meisten suchten sich einen ruhigen Ort und verloren den Kampf gegen ihre schweren Augenlider. Der Wind wehte sanft, und die Vögel saßen auf den obersten Ästen der hohen Bäume und sangen. Jon Carderro gesellte sich zu mir unter den Ahorn, und es dauerte nicht lange, bis wir uns glücklich unserer überwältigenden Müdigkeit ergaben.
    Der Klang des Megafons riss mich aus dem Schlaf. Ich öffnete die Augen und sah Carderro immer noch ausgestreckt neben mir im Gras liegen. Die Wolkendecke war aufgerissen und ließ einen trotz der kühlen Morgenstunden ungewöhnlich warmen Herbsttag erwarten. Brimmer wies uns an, unsere Plätze auf dem Spielfeld wieder einzunehmen. Wir sollten uns für ein Stöckchenrennen aufstellen. Ich weckte Carderro. Als wir auf den Platz zurückkehrten, sah ich vier Stöckchen in Abständen von fünf Metern aufgereiht. Zuerst dachte ich, es würde sich um eine Art Staffellauf handeln, bei dem man zu den Stöckchen rennen musste und wieder zurück, um mit einer Berührung an einen Mannschaftskameraden zu übergeben. Meine Beine fühlten sich an, als wären sie dieser Herausforderung durchaus gewachsen. Doch bei dem Spiel, das Brimmer beschrieb, kam es weniger darauf an, wie schnell wir zu den Stöckchen und zurück rennen konnten, sondern mehr auf unsere Ausdauer und unseren Gleichgewichtssinn. Wir wurden in unsere drei Mannschaften aufgeteilt und stellten uns fünfzig Meter entfernt von den Stöckchen auf. Jede Mannschaft bekam ein Fass als Startmarke. Das Spiel bestand darin, zunächst ein Glas Bier zu trinken, während man das Fass

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