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Der Geheime Orden

Der Geheime Orden

Titel: Der Geheime Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Smith
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jeden um, der den Ball hat.« Die Regeln änderten sich alle paar Augenblicke, je nachdem, wer gerade in Ballbesitz war und wie laut geschrien wurde. Es war ein „Durcheinander aus Stolpern, Fluchen und blutigen Knien. Ich schlug mich ganz wacker, bis ich einen Touchdown-Pass fing, worauf jemand von hinten kam und mich platt machte. Das war das Letzte, woran ich mich erinnern konnte, als ich wieder zu mir kam und in tausend Augen sah, die auf mich herabstarrten. Irgendjemand brüllte, man solle Platz für mich machen. Ich wurde vom Feld getragen, doch meine Mannschaft kämpfte weiter, und wir gewannen das Spiel durch einen gelungenen Wurf in der letzten Minute.
    Die Mannschaft, die nicht spielte, stand an der Seitenlinie und tankte noch mehr Bier, während man sich eine Erfolgsstrategie ausbaldowerte. Ich war wieder zu Atem gekommen, aber der Boden fühlte sich immer noch reichlich schwankend an, also blieb ich außerhalb des Spielfelds und feuerte meine Mannschaft an. Während der nächsten zwanzig Minuten, als ich dasaß und ihnen beim Laufen, Brüllen, Lachen und Johlen zuschaute, sah ich, wie verwundbar diese Jungs in Wirklichkeit waren, wenn sie ihren Harvard-Panzer abgelegt hatten. Allein auf dem Lande und Welten entfernt von den Zwängen Harvards konnten sie ihre aufgestauten Aggressionen entladen und ihre Hemmungen fallen lassen.
    Die weiße Mannschaft und ihre Schlägertruppe gewannen einmal mehr als mein Team und wurden zu Siegern gekürt. Wir beobachteten, wie sie auf die andere Seite der Scheune geführt wurden, sich auszogen und von zwei Mitgliedern mit Schläuchen abgespritzt wurden, die sie anschließend mit frischen Handtüchern, sauberer Unterwäsche, neuen T-Shirts und kurzen Hosen versorgten.
    »Komm mit«, sagte Duke.
    Wir gingen erst einmal zurück zur Vorderseite des Anwesens, doch ehe wir die Straße erreichten, ging er außen um das Grundstück herum und auf einen Hügel hinter dem Footballfeld zu.
    »Wohin gehen wir?«, fragte ich.
    »Ich werde dir den Preis zeigen, den sie gerade gewonnen haben.«
    Wir überquerten einen schmalen Bach und bahnten uns einen Weg durch einen dichten Baumbestand, bevor wir um eine lange, ovale Pferdebahn herumgingen. Als wir eine Lichtung zwischen zwei Hügeln erreichten, sagte er: »Da drüben ist es.«
    Ich schaute in die Richtung, in die er zeigte, sah aber immer noch nichts. »Was ist da?«, fragte ich.
    »Siehst du das kleine Haus da drüben hinter dem Zaun?«
    Nach seinen Maßstäben mochte es klein sein, mir erschien es eher groß. Es war ganz aus Stein gebaut und von einer Holzveranda umgeben. Im Erdgeschoss gab es drei große Fenster und einige mehr im Obergeschoss. Rauch quoll aus einem hohen Schornstein. Ich glaubte zu sehen, dass sich hinter einem der Fenster jemand bewegte, aber wir waren zu weit entfernt, als dass ich mir sicher sein konnte.
    »Lass uns näher herangehen«, sagte er.
    Offenbar wollte er nicht, dass wir gesehen wurden, also liefen wir über einen anderen Hügel und nahmen einen Umweg, bis wir uns dem Haus auf fünfzig Meter genähert hatten, uns aber immer noch in Deckung des Waldes befanden. Als wir die günstigste Beobachtungsposition eingenommen hatten, sah ich sofort, worin die Belohnung bestand. Soweit ich es sehen konnte, musste es mindestens ein Dutzend sein. Die meisten waren entweder schlanke Blondinen oder wohlgeformte Brünette. Es gab auch ein schwarzes Mädchen, dessen Körper wie aus Stein gemeißelt aussah. Keine von ihnen war bekleidet. Sie liefen in hochhackigen Schuhen herum, berührten sich an den Haaren und legten Make-up auf. Mein Herz klopfte so schnell, dass mein Magen zu schmerzen begann.
    »Kein schlechter Preis, nicht wahr?«, sagte Duke.
    Ich war zu schockiert, um anders als mit einem langsamen Nicken zu antworten.
    »Milgorn ist der Beste«, fuhr Duke fort. »Er lässt sie uns jedes Jahr für den Ausflug kommen. Die meisten von ihnen kommen aus Boston, aber ich habe gehört, dass einige erst kürzlich aus der Sowjetunion eingereist sind.«
    Ich konnte beobachten, wie die weiße Mannschaft sich über einen Hügel näherte. Sie wirkten erholt und ahnungslos. Zwei Mitglieder führten die Truppe an. Warum, zum Teufel, hatte meine Mannschaft nicht härter gekämpft?
    »Und was kommt als Nächstes?«, fragte ich.
    »Dem Sieger fällt die Beute zu«, sagte Duke mit einem Lachen. »Aber keine Angst, der Tag ist noch lang. Wir werden noch reichlich Gelegenheit für einen Triumphmarsch bekommen.«
    Ich konnte

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