Der geheime Stern
entworfen mit der Vorstellung, dass er für die richtige Frau ein herrlich unkonventioneller Verlobungsring sein könnte.”
“Jack passt perfekt zu ihr.” Grace wischte sich eine Träne aus den Augen und strahlte. “Das wusste ich sofort, als ich sie zum ersten Mal zusammen sah.”
“Ich wünschte, du hättest sie heute gesehen. Sie stand herum, meckernd, hat die Augen verdreht und darauf bestanden, dass das ganze Theater nur Zeitverschwendung wäre. Dann hat er ihr den Ring angesteckt, und auf einmal hatte sie dieses breite Grinsen im Gesicht. Du weißt, welches ich meine.”
“Allerdings.” Sie konnte es vor sich sehen. “Ich freue mich so für sie. Und für dich. Als ob diese Liebe immer da gewesen wäre, und die Steine …” Noch einmal blickte sie auf ihren Diamanten hinab. “Die Steine haben den Weg freigemacht.”
“Und was ist mit dir, Grace? Haben sie dir auch den Weg freigemacht?”
“Ich weiß nicht, ob ich schon dafür bereit bin.” Plötzlich begannen ihre Fingerspitzen zu kribbeln, schnell legte sie auch ihren Stein zurück. “Seth jedenfalls ist es mit Sicherheit nicht. Ich glaube nicht, dass er an Magie gleich welcher Art glaubt. Und was die Liebe betrifft … Selbst wenn der Weg noch so frei ist und die Gelegenheit da ist, er gehört nicht zu den Männern, die sich einfach hingeben.”
“Einfach oder nicht …” Bailey legte die Schachtel wieder ins Regel. “Wenn es so sein soll, soll es so sein. Dich hat es erwischt, Grace. Das habe ich heute Morgen in deinen Augen gesehen.”
“Nun.” Grace schluckte schwer. “Ich schätze, ich werde noch etwas warten, bevor ich ihm das verrate.”
8. KAPITEL
E in Blumenstrauß erwartete Grace, als sie in Cades Haus zurückkehrte. Eine Kristallvase, gefüllt mit herrlichen, langstieligen weißen Rosen. Ihr Herz begann auf einmal wie wild zu klopfen, als sie den Umschlag ungeduldig aufriss. Auf der Karte stand lediglich:
Bis wir uns wiedersehen.
Gregor.
Sie ließ die Schultern sinken.
Die Blumen waren nicht von Seth. Natürlich war es albern gewesen, überhaupt zu glauben, dass er zu so einer romantischen wie verschwenderischen Geste fähig war. Grace roch an den weichen, erst halb geöffneten Blüten. Sie sagte sich, dass es äußerst nett von dem Botschafter war, ihr Blumen zu schicken. Ein wenig übertrieben vielleicht, drei Dutzend Rosen und eine teure Vase zu verschenken, aber nett.
Es ärgerte sie festzustellen, dass sie sich wie ein alberner Teenager gefreut hätte, wären die Rosen von Seth gewesen. Vermutlich hätte sie eine davon zwischen zwei Buchseiten gelegt und getrocknet, vielleicht sogar ein paar Tränen verdrückt.
Wenn diese Hochs und Tiefs zur Liebe gehörten, dann konnte sie wirklich darauf verzichten! Gerade wollte sie die Karte auf den Tisch knallen, als das Telefon klingelte.
Sie zögerte, doch als es zum dritten Mal läutete, nahm sie ab. “Bei Parris.”
“Könnte ich bitte mit Grace Fontaine sprechen?”, fragte eine geschäftige Frauenstimme. “Botschafter DeVane möchte sie sprechen.”
“Am Apparat.”
“Einen Moment bitte, Ms. Fontaine.”
Grace nahm die Karte noch einmal zur Hand. Diesem Mann war es offenbar nicht schwergefallen, sie ausfindig zu machen. Wie sollte sie sich jetzt verhalten?
“Grace.” Seine Stimme klang sanft durch den Hörer. “Wie reizend, wieder mit Ihnen zu sprechen.”
“Gregor.” Sie warf das Haar zurück und setzte sich auf einen Stuhl. “Wie großzügig von Ihnen. Ich habe gerade die Blumen bekommen.” Sie schnupperte noch einmal daran. “Sie sind umwerfend.”
“Bloß eine kleine Aufmerksamkeit. Ich war sehr enttäuscht, dass ich gestern Abend nicht mehr Zeit mit Ihnen verbringen konnte. Sie sind früh gegangen.”
Sie dachte an die wilde Autofahrt zu Seths Haus, in dem sie noch wilderen Sex hatten. “Ich hatte … eine Verabredung.”
“Vielleicht können wir uns morgen Abend treffen. Ich habe eine Privatloge im Theater. Tosca . Eine so wundervolle Oper. Nichts würde ich mehr genießen, als sie mit Ihnen zusammen anzusehen. Und danach vielleicht ein spätes Dinner?”
“Das klingt herrlich.” Erneut fiel ihr Blick auf die Rosen. Sie räusperte sich. “Es tut mir schrecklich leid, Gregor, aber ich bin leider nicht frei.” Ohne das geringste Bedauern legte sie die Karte fort. “Um genau zu sein – ich habe eine Beziehung. Eine ernsthafte Beziehung, meine ich.”
Zumindest was mich betrifft . Sie blickte durch das Fenster nach draußen,
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