Der geheime Stern
zwei Wochen.”
“Wie bitte?” Grace verschüttete beinahe ihren Kaffee. “Wie bitte?” Schwer ließ sie sich auf einen Stuhl fallen.
“Er will nicht mehr warten.”
“Warum sollte ich?” Cade nahm Baileys Hand. “Ich liebe dich.”
“Heiraten.” Grace betrachtete die verschlungenen Hände. Sie passten perfekt zusammen. “Das ist wunderbar. Das ist wirklich ganz wunderbar.” Sie sah Cade fest in die Augen und sah, was sie sehen wollte. “Du wirst gut zu ihr sein.” Es war keine Frage, sondern eine Feststellung. Sie lehnte sich zurück. “Nun, wir haben also genau zwei Wochen Zeit, um eine Hochzeit zu planen. Das wird uns alle den Verstand kosten.”
“Wir wollen nur eine kleine Zeremonie”, erklärte Bailey. “Hier in diesem Haus.”
Cade sah sie flehend an. “Bitte lass uns durchbrennen, Liebling.”
“Nein.” Kopfschüttelnd griff Bailey wieder nach ihrer Tasse. “Ich werde unser gemeinsames Leben nicht damit beginnen, deine Familie zu beleidigen.”
“Das sind keine menschlichen Wesen, das sind Unmenschen. Und Unmenschen kann man nicht beleidigen. Muffy wird ihre beiden Biester mitbringen wollen …”
“Nenn deine Nichte und deinen Neffen nicht Biester.”
“Moment mal.” Grace runzelte heftig die Stirn. “Muffy? Etwa Muffy Parris Westlake? Sie ist deine Schwester?”
“Schuldig.”
Grace gelang es, einen Lachanfall zu unterdrücken. “Das heißt, Doro Parris Lawrence ist deine andere Schwester.” Sie verdrehte die Augen, als sie an die beiden aufgeblasenen Frauen dachte. “Bailey, renn um dein Leben. Geht nach Vegas. Ihr könnt euch von einem netten Elvis-Imitator trauen lassen und danach ein fröhliches, ruhiges Leben irgendwo in der Wüste führen. Ändert eure Namen. Und kehrt bloß niemals wieder zurück.”
“Siehst du?” Cade schlug zufrieden mit einer Hand auf die Tischplatte. “Grace weiß, wovon ich spreche.”
“Hört auf, alle beide.” Bailey weigerte sich zu lachen, obwohl ihre Stimme bebte. “Es wird eine kleine, würdevolle Zeremonie geben – mit Cades Familie.” Sie lächelte Grace zu. “Und mit meiner.”
“Bitte red ihr das aus.” Cade erhob sich. “Ich muss noch ein paar Dinge erledigen, bevor ich ins Büro gehe.”
Grace trank einen Schluck Kaffee. “Ich kenne seine Familie nicht gut”, sagte sie dann. “Bisher ist es mir gelungen, dieses Vergnügen zu vermeiden, aber nach allem, was ich weiß, kann ich sagen, dass du dir da die Crème de la Crème angelacht hast.”
“Ich liebe ihn so sehr, Grace. Ich weiß, das geht alles ganz schön schnell …”
“Viel zu schnell. Also lass uns gleich zum Punkt kommen: Wann gehen wir einkaufen?”
M.J. taumelte mitten in das Gelächter hinein und warf ihren Freundinnen finstere Blicke zu. “Ich hasse gut gelaunte Menschen am Morgen.” Sie schenkte sich eine Tasse Kaffee ein, schüttete ihn herunter und blickte Grace forschend an. “Offenbar habt ihr beide, du und der Cop, euch letzte Nacht ein bisschen besser kennengelernt.”
“Gut genug, um zu wissen, dass mehr in ihm steckt als eine Dienstmarke.” Ein wenig verärgert schob Grace ihre Tasse zur Seite. “Was hast du eigentlich gegen ihn?”
“Davon abgesehen, dass er arrogant und überheblich und steif ist? Gar nichts. Jack sagt, man nennt ihn die Maschine . Kein Wunder.”
“Ich finde es immer sehr interessant”, entgegnete Grace kühl, “wie die Leute nur die Oberfläche sehen und trotzdem sofort ihr Urteil fällen. Du kennst Seth überhaupt nicht.”
“M.J., trink deinen Kaffee.” Bailey stand auf, um Milch zu holen. “Du bist nicht auszuhalten, wenn du nicht mindestens einen Liter intus hast.”
M.J. stemmte kopfschüttelnd eine Hand in die Hüfte. “Nur weil du mit ihm geschlafen hast, heißt das noch lange nicht, dass du ihn kennst. Du bist doch sonst nicht so naiv! Mag ja sein, dass die Welt da draußen glaubt, dass du jede Nacht mit einem anderen Kerl ins Bett hüpfst. Aber wir wissen es schließlich besser. Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?”
“Ich habe überhaupt nicht gedacht”, zischte Grace. “Ich habe ihn gewollt. Ich habe ihn gebraucht. Er ist der erste Mann in meinem Leben, der mich wirklich berührt. Und ich werde nicht zulassen, dass du aus etwas so Schönem etwas Billiges machst.”
Einen Moment lang sagte niemand etwas. Bailey stand mit der Milch in der Hand da. M.J. pfiff durch die Zähne. “Du hast dich in ihn verknallt.” Verblüfft fuhr sie sich durchs Haar. “Du hast dich
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