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Der geheime Stern

Der geheime Stern

Titel: Der geheime Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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tatsächlich in ihn verknallt.”
    “Ja, hab ich. Na und?”
    “Tut mir leid”, murmelte M.J. beinahe erschrocken. Sie musste den Mann ja nicht mögen, es reichte, wenn Grace ihn liebte. “Er wird schon etwas Besonderes haben, wenn du dich in ihn verliebt hast. Bist du sicher, dass er gut für dich ist?”
    “Nein, bin ich nicht.” Die Wut verrauchte langsam. “Ich weiß nicht, warum das geschehen ist oder was ich jetzt tun soll. Ich weiß nur, dass es passiert ist. Es ging nicht um Sex.” Sie dachte daran, wie sie in seinen Armen gelegen und geweint hatte. Wie er ohne zu fragen das Licht für sie angelassen hatte. “Ich habe mein Leben lang auf ihn gewartet.”
    “Ich weiß, was du meinst.” Bailey stellte die Milch auf den Tisch und nahm Graces Hand.
    “Ich auch.” Seufzend trat M.J. einen Schritt näher. “Was geschieht denn da mit uns? Wir sind emanzipierte Frauen, und mit einem Mal behüten wir antike Steine, fliehen vor Verbrechern und verlieben uns Hals über Kopf in Männer, die sich als unsere Beschützer aufspielen. Das ist doch verrückt.”
    “Es ist richtig”, sagte Bailey leise. “Jedenfalls fühlt es sich richtig an.”
    “Ja.” M.J. setzte sich an den Tisch. “Ja, das tut es.”
    Es fiel Grace nicht leicht, in ihr Haus zurückzukehren. Aber diesmal war sie nicht allein, M.J. und Jack wichen nicht von ihrer Seite.
    “O Mann.” M.J. riss die Augen auf, als sie den Wohnbereich betraten. “Ich dachte schon, dass sie meine Wohnung verwüstet hätten, aber das hier ist ja noch mal ‘ne andere Nummer. Allerdings hast du auch viel mehr Spielzeug, mit dem man rumschmeißen kann.” Sie starrte auf die zerstörte Balustrade und die Scherben auf dem Boden. “Willst du das jetzt wirklich in Angriff nehmen, Grace?
    “Die Polizei hat den Tatort freigegeben. Irgendwann muss ich ja anfangen.”
    M.J. schüttelte seufzend den Kopf. “Und wo willst du anfangen?”
    “Im Schlafzimmer.” Sie zwang sich zu einem Lächeln. “Die Reinigungsfirma wird ein Vermögen verdienen.”
    “Ich schaue mir mal das Treppengeländer an”, sagte Jack. “Vielleicht kann ich es so weit ausbessern, dass es sicher ist, bis du ein neues bekommst.”
    “Das ist sehr nett von dir.”
    “Geh schon mal rauf”, schlug M.J. vor. “Ich besorge einen Besen. Und am besten noch einen Bulldozer.” Sie wartete, bis Grace im oberen Stockwerk verschwunden war, dann wandte sie sich an Jack. “Ich werde mich hier unten nützlich machen. Dieses … Ding entfernen.” Ihr Blick fiel auf den Kreideumriss. “Das sollte sie nicht tun müssen.”
    Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn. “Du bist ein echter Freund, M.J.”
    “Ja, das bin ich.” Sie atmete scharf ein. “Mal sehen, ob wir in diesem Durcheinander eine Stereoanlage oder einen Fernseher finden. Ich könnte etwas Musik vertragen.”
    Sie brauchten den halben Nachmittag, um das Haus in einen Zustand zu versetzen, den man Graces Ansicht nach der Reinigungsfirma zumuten konnte. Sie wollte, dass jeder einzelne Raum gescheuert und geschrubbt wurde, bevor sie wieder einzog. Und dazu war sie fest entschlossen: hier zu leben, hier weiterhin zu Hause zu sein und sich den Gespenstern zu stellen, die vielleicht noch ihr Unwesen trieben.
    Wie um sich zu beweisen, dass sie dazu in der Lage war, verabschiedete sie sich von M.J. und Jack und kaufte die ersten Ersatzstücke für ihr Haus. Danach fuhr sie bei Salvini vorbei.
    Sie wollte Bailey sehen.
    Und die drei Sterne.
    Ihre Freundin telefonierte gerade in ihrem Büro und winkte sie lächelnd herein. “Ja, Dr. Linstrum, ich faxe Ihnen den Bericht sofort zu. Das Original bringe ich Ihnen persönlich vor siebzehn Uhr vorbei. Die endgültigen Tests, die Sie bestellt haben, kann ich bis morgen abschließen.” Während sie lauschte, strich sie mit einem Finger über den Elefanten aus Speckstein, der auf ihrem Schreibtisch stand. “Nein, mir geht es gut. Vielen Dank, dass Sie sich Gedanken machen und so verständnisvoll sind. Die drei Sterne sind meine Priorität. Ja, vielen Dank. Auf Wiederhören.”
    “Du arbeitest schnell”, bemerkte Grace.
    “Trotz allem, was passiert ist, habe ich kaum Zeit verloren. Und jeder von uns wird sich besser fühlen, wenn die Diamanten wieder im Museum sind.”
    “Ich möchte sie noch einmal sehen, Bailey.” Sie lachte leise auf. “Es ist albern, aber ich muss sie sehen. Ich hatte letzte Nacht einen Traum – einen Albtraum, um genau zu sein.”
    “Worum ging es?”
    Grace setzte sich auf

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