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Der geheime Stern

Der geheime Stern

Titel: Der geheime Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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und ihr Gesicht hellte sich auf, als sie Seths Wagen vor dem Haus parken sah.
    “Ich verstehe.” Sie war viel zu nervös, um zu bemerken, wie kühl sein Ton geworden war. “Ihre Begleitung gestern Abend, nehme ich an?”
    “Ja. Ich fühle mich sehr geschmeichelt, Gregor, und unter anderen Umständen würde ich die Einladung liebend gern annehmen. Ich hoffe, Sie können mir verzeihen. Und mich verstehen.”
    Mit einer einladenden Handbewegung forderte sie Seth auf, hereinzukommen.
    “Selbstverständlich. Falls sich die Umstände ändern, denken Sie hoffentlich an mich.”
    “Das werde ich. Bestimmt.” Verführerisch lächelnd legte sie eine Hand an Seths Brust. “Und noch einmal vielen Dank für die Blumen, Gregor. Sie sind göttlich.”
    “War mir ein Vergnügen.”
    Nachdem er den Hörer aufgelegt hatte, ballte er die Hände zu Fäusten.
    Sie hat mich reingelegt, dachte er. Sie hat mich gedemütigt! Er biss so heftig die Zähne zusammen, dass es knirschte. Er war wegen eines Muskelpakets mit Dienstmarke abgewiesen worden. Dafür würde sie bezahlen.
    Er nahm ihr Foto aus der Aktenmappe und tippte mit dem Finger darauf. Dafür würde sie sogar teuer bezahlen. Und das sehr bald schon.
    Grace, die Gregor DeVane umgehend vergessen hatte, hob Seth ihr Gesicht entgegen. “Hallo, Hübscher.”
    Er küsste sie nicht, stattdessen betrachtete er die Blumen und die Karte, die sie achtlos zur Seite gelegt hatte. “Eine neue Eroberung?”
    “Offenbar.” Sie hörte die kalte Distanziertheit in seiner Stimme und wusste nicht, ob sie geschmeichelt oder verärgert sein sollte. “Der Botschafter wollte mich zu einem Abend in der Oper einladen und … was auch immer.”
    Dass er Eifersucht verspürte, machte ihn wütend. Dieses Gefühl war ihm vollkommen fremd – und es gefiel ihm überhaupt nicht. Es weckte in ihm den unheimlichen Wunsch, Grace an den Haaren in sein Auto zu zerren, sie zu sich nach Hause zu bringen und dort einzusperren, damit nur er sie ansehen, berühren und schmecken konnte.
    Aber viel stärker noch war die Angst, die er um sie hatte. Eine bis ins Mark gefühlte Angst.
    “Wie es scheint, kommt ihr beiden recht schnell voran.”
    Nachdem offenbar nichts seine Wut lindern konnte, stand sie von ihrem Stuhl auf. “Ich bin so schnell, wie es mir passt. Das solltest du eigentlich wissen.”
    “Ja.” Er steckte die Hände in die Taschen. “Das sollte ich. Das tue ich.”
    Verletzt neigte sie den Kopf zur Seite. “Und was bin ich jetzt, Lieutenant? Hure oder Göttin? Die Prinzessin im Elfenbeinturm oder die Männermörderin? Ich bin alles und nichts – es hängt immer davon ab, was ein Mann in mir sehen will.”
    “Ich sehe dich”, sagte er ruhig. “Und ich weiß nicht, wer du bist.”
    “Lass es mich wissen, wenn du es weißt.” Sie wollte an ihm vorbeigehen, doch er hielt sie am Arm fest. “Reiz mich nicht.”
    “Dasselbe könnte ich zu dir sagen.”
    Sie holte tief Luft und schob seine Hand fort. “Falls es dich interessiert: Ich habe dem Botschafter mein Bedauern ausgedrückt und ihm erklärt, dass ich eine Beziehung habe.” Sie warf ihm ein ironisches Lächeln zu, während sie auf die Treppe zusteuerte. “Das war offenbar ein Fehler.”
    Er starrte ihr finster hinterher, überlegte, ob er ihr die Treppe hinauffolgen sollte in einem Haus, das nicht seines war, und den Streit beenden sollte – auf welche Weise auch immer. Verärgert presste er Daumen und Zeigefinger an die Nasenwurzel, um die lauernden Kopfschmerzen zu bekämpfen.
    Sein Arbeitstag war hart gewesen, hatte zehn Stunden gedauert, in denen er immer wieder auf die Fotos an der Pinnwand gestarrt hatte. Fotos von Toten, die darauf warteten, dass er eine Verbindung entdeckte.
    Zudem war er sauer. Sauer auf sich selbst, weil er es nicht hatte abwarten können, Gregor DeVanes Daten zu überprüfen. Er war nicht sicher, ob ihn der polizeiliche Eifer oder doch eher seine Eifersucht dazu angestachelt hatte. Nie zuvor hatte er in einem solchen Dilemma gesteckt.
    Plötzlich tauchte Cade aus dem hinteren Teil des Hauses auf.
    “Buchanan.” Überrascht über den Besuch kratzte er sich am Kinn. “Ich wusste überhaupt nicht, dass Sie hier sind.”
    Er hatte auch gar keinen Grund, hier zu sein. “Verzeihen Sie. Grace hat mich hereingelassen.”
    “Oh.” Offenbar spürte Cade die Anspannung, die noch immer in der Luft lag. “Schön. Kann ich irgendetwas für Sie tun?”
    “Nein. Ich wollte gerade gehen.”
    “Gab’s

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