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Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)

Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)

Titel: Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lear
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Sieh nur.« Er nickte in Richtung seines Schoßes, wo sich eine deutliche Beule abzeichnete. »Bitte.«
    »Aber ich will nachsehen, was los ist –«
    »Es dauert auch nicht lange. Fick mich einfach.«
    Diesem Angebot konnte ich nicht widerstehen, also marschierten wir erneut in Richtung Toilette. Und erneut war die Tür verschlossen.
    » Putain! «
    »Du musst Geduld haben.« Ich presste mich an ihn. »Es lohnt sich.« Ich spürte, wie sein Hintern den Druck erwiderte; seine Bereitwilligkeit machte mich scharf wie der Teufel. Ich küsste ihn im Nacken und am Ohr.
    » Vite! On arrive! «
    Aus der Toilette war ein Klappern und Pochen zu vernehmen. Wir lösten uns voneinander, und Bertrand eilte zurück ins Abteil. Die Toilettentür öffnete sich einen Spaltbreit, und ich sah das schöne Profil des Diamantenhändlers – dann zog es sich wieder zurück, als habe er nur die Lage geprüft. Nun war mein Interesse geweckt, und ich versteckte mich in einem leeren Abteil.
    Wieder öffnete sich die Tür, und der Diamantenhändler trat aus der Kabine – gefolgt von dem jungen Familienvater aus dem Speisewagen. Sie flüsterten einander etwas zu und gingen dann in verschiedene Richtungen davon.
    Ich trat aus meinem Versteck und spielte den Überraschten, als ich mit dem Diamantenhändler zusammenstieß.
    »Oh! Das tut mir aber leid.«
    Er fuhr fast aus der Haut. »Herrgott!«
    »Ich sagte doch, es tut mir leid. Ich wollte Ihnen keinen Schreck einjagen.«
    Er beruhigte sich sofort. »Schon gut. Sie haben nur … ich war … ich muss mich entschuldigen.«
    Was war auf der Toilette vor sich gegangen? War der Diamantenhändler in Wahrheit ein Diamantenschmuggler? Es war ja wohl eine allzu verstiegene Hoffnung, davon auszugehen, dass jeder Mann im Flying Scotsman andersrum sei – und außerdem war der andere ein Familienvater. Allerdings traf das auch auf Oscar Wilde zu, wie Vince gerne sagte. Nein, zwischen den beiden war gewiss etwas anderes abgelaufen. Mir fiel ein, wie finster der junge Vater den Diamantenhändler im Speisewagen gemustert hatte. Offenbar hatten sie abgemacht, sich hier im Zug zu treffen, und versuchten, eine gewisse Distanz zwischen sich aufzubauen, um keinen Verdacht zu erregen. Und nun hatte ich sie trotz aller Vorkehrungen auf frischer Tat ertappt. Zwar nicht bei der Tat, bei der ich sie am liebsten ertappt hätte – der Kontrast zwischen dem dunkelhaarigen Diamantenhändler und dem blonden Familienvater war doch zu reizvoll –, aber immerhin bei etwas, das meine Lust an Rätseln und ihrer Lösung weckte. Wo Diamanten im Spiel waren, folgte das Verbrechen oft genug auf dem Fuße.
    »Ziemlich ungewöhnlich, dieser Zwischenhalt in York, finden Sie nicht auch?«, fragte ich. Ich wollte ihn nicht so ohne Weiteres gehen lassen und spielte die Rolle des redseligen amerikanischen Touristen.
    »Ja, sehr ungewöhnlich. Es gab wohl ein Problem mit den Gleisen.« Ich versuchte, seinen Akzent zu verorten; Englisch war definitiv seine Muttersprache, aber er sprach mit einem Näseln. Ein Südafrikaner, wie Frankie gemeint hatte? Ich wusste, dass es dort einen schwungvollen Handel mit Diamanten gab. Oder ein Australier? Er war jedenfalls weder Amerikaner noch Schotte, doch da endete meine Gewissheit auch schon.
    »Scheint, als führen wir in schlechtes Wetter«, sagte ich. Das war eine Untertreibung: Das Licht schwand, und Eisregen rasselte gegen die Fensterscheiben.
    »Ja. Ich hoffe, es gibt deswegen nicht noch weitere Verspätungen …« Er runzelte die Stirn, und seine dunklen Augenbrauen trafen sich in der Mitte.
    »Haben Sie eine Verabredung in London?«
    »Was? Oh, ja, natürlich.«
    »In welcher Branche sind Sie denn tätig, wenn ich fragen darf?« Ein Engländer hätte so etwas nie gefragt, zumindest nicht im Rahmen einer flüchtigen Bekanntschaft, aber allem Anschein nach waren wir Amerikaner nun mal die fleischgewordene Impertinenz.
    »Oh … Internationaler Handel. An- und Verkauf. Import-Export.« Man sagt wohl einem völlig Fremden gegenüber nicht einfach so, dass man Diamantenhändler ist.
    »Das ist ein sehr schöner Ring, den Sie da tragen, wenn ich das so sagen darf.« Er umfasste das Geländer am Fenster, seine Knöchel wurden weiß, und seine große Hand ballte sich zur Faust. Trotz seiner Manieren war nicht zu übersehen, dass er am liebsten schnell verschwunden wäre. Der Ring – der breite Goldreif mit dem einzelnen Diamanten – wirkte wie ein Schlagring.
    »Danke.« Er steckte die fragliche Hand

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