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Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)

Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)

Titel: Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lear
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Dickinson. Wollen wir also nicht – hoppla, Daisy! – Ganz ehrlich«, sagte er zu mir gewandt, als Miss Athenasy in den Wagen torkelte, »ich könnte diesen verfluchten Peter Dickinson erwürgen. Er ist nie da, wenn man ihn braucht, und immer da, wenn man ihn nicht gebrauchen kann.«
    »Ich helfe Ihnen.« Ich nahm Daisy am Ellbogen und geleitete sie in den Zug. Sie glitt aus, schrie, fasste sich aber. Ich fragte mich, wie viel von ihrem Mittelchen sie wohl intus hatte.
    »Kommt sie zurecht?«
    »Oh ja«, sagte Frankie. »So ist sie immer. Sie war bei den Pressefotos nur nüchtern, weil ich ihr Zeug versteckt hatte. Sie hat mir ganz schön die Hölle heißgemacht.«
    »Benutzt sie Spritzen?«
    »Nicht, solange ich es verhindern kann.« Er senkte die Stimme. »Bislang hat sie sich aufs Schnupfen beschränkt. Keine besonders damenhafte Angewohnheit, wenn Sie mich fragen, vor allem nicht, wenn sie mit laufender Nase einschläft. Oh, was ich alles tun muss! Hallo, es scheint, dass es nun endlich weitergeht.«
    »Sieh mal, Mitch!« Bertrand zeigte in Richtung der Lokomotive, wo der Lokführer und der Heizer aus dem Verschlag schlüpften und sich wieder an Bord schlichen. Das Gesicht des Lokführers war schwarz verschmiert – von den Hosen des Heizers oder einfach nur vom Ruß?
    »Alle an Bord!«, schrie der Schaffner. »Alle an Bord«, schrie der Bahnbeamte mit seinem Megafon. Der kleine Gepäckträger Arthur rannte an mir vorbei, die Hacken beinahe im Hintern, und half dabei, die Witwe wieder in den Wagen zu hieven. Ich hörte die Worte »Schande« und »Beschwerdebrief schreiben«, ehe ihre Stimme, wenn auch nur knapp, vom Pfeifen der Lok übertönt wurde. Die Soldaten stiegen als Letzte ein; sie sprangen auf, als der Zug bereits anfuhr. Ihre Kilts flogen hoch und gaben mir Gelegenheit, ihre kräftigen, behaarten Schenkel zu bewundern … Und dann waren wir wieder unterwegs.
    Gerade rechtzeitig: Die ersten Dampfwolken betonten nur, wie schwarz der Himmel mittlerweile war. Noch ehe wir den Bahnhof von York verlassen hatten, tanzten schon Schneeflocken vor den Fenstern.
    Bertrand wollte in unser Abteil zurück – er wollte wohl da weitermachen, wo wir aufgehört hatten, angeregt von dem, was er im Verschlag gesehen hatte. Ich war geneigt, ihn gewähren zu lassen, vor allem, wenn er mir den Schwanz lutschen wollte, doch mehrere Dinge lenkten mich ab. Zum einen gab es keinen triftigen Grund für den Halt in York; es gab keine offizielle Erklärung, nirgends waren Mechaniker zu sehen gewesen, die am Zug oder an den Gleisen gearbeitet hätten, und es kam mir doch arg unwahrscheinlich vor, dass wir nur deswegen gestoppt hatten, weil der Lokführer den Schwanz seines Heizers blasen wollte. Zum anderen erstaunte mich das Verhalten der Stars – sie liefen ohne ihren Pressemann oder ihren vierschrötigen Leibwächter auf dem Bahnsteig herum, nur begleitet von Frankie, der im Fall eines Übergriffs nicht viel ausrichten könnte. Und zum dritten: Wo waren die Männer von der Zeitung? Die hätten diese vom Himmel geschickte Gelegenheit, Hugo und Daisy mit impertinenten Fragen zu löchern, doch gewiss nicht ungenützt verstreichen lassen. Aber ich hatte sie nirgends gesehen. Hatten Dickinson und Joseph ihnen etwas angetan, als die restlichen Fahrgäste abgelenkt waren? Hatten der Lokführer und der Heizer ihren Posten verlassen, damit Dickinson und Joseph die Leichen ihrer Opfer im Ofen beseitigen konnten? Das war überaus unwahrscheinlich, und doch ertappte ich mich dabei, wie ich nach dem verräterischen Duft von schmorendem Fleisch schnupperte.
    Nein, die Luft war rein – Scheiße! Nicht rein genug. Ich zog den Kopf aus dem Fenster zurück; eine riesige Rußflocke war mir ins Auge geflohen und tat höllisch weh.
    »Oh, verflucht!«
    »Hier.« Bertrand nahm ein Taschentuch heraus. »Leg den Kopf zurück. Comme ça .« Er versuchte, mir den Ruß aus dem tränenüberströmten Auge zu wischen.
    »Ich habe was im Auge! Herrgott, tut das weh!«
    »Schau nach oben … schau nach unten … voilà . Nur … einen … Moment …« Er fuhr mir mit einer Ecke des Taschentuchs ins Auge und entfernte damit ein großes Körnchen Ruß. Diese heikle Operation bedingte eine ziemliche Nähe zwischen uns; mit der Hand hielt er meinen Hinterkopf, und er saß mir fast auf den Knien.
    »Ah, danke. Das ist schon besser.«
    Er bewegte sich nicht. »Mitch, wann können wir …«
    »Du geiler kleiner Hurensohn.«
    »Ich will dich so sehr. In mir drin.

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