Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)
rasch in die Tasche.
»Ein Verlobungsring?«
»Was?« Seine Stimme klang zunehmend gereizt. »Nein. Nichts dergleichen.«
»Ich bin froh, das zu hören.«
»Wirklich?«, entgegnete er. »Nun, wenn Sie mich nun entschuldigen wollen, Mr. … äh …«
Ich hielt ihm die Hand hin. »Mitchell. Dr. Edward Mitchell aus Boston und Edinburgh. Zu Ihren Diensten.«
»Sind Sie Mediziner?«
»Ja, Sir.«
Wir schüttelten uns die Hände. Der breite Goldring grub sich in meine Finger.
»Und Sie sind …?«
»Rhys. David Rhys.« Er schien nun freundlicher zu sein, da er wusste, dass ich Arzt war.
»Rhys. Das ist … Nein, sagen Sie nichts. Oh, verflucht. Es ist –«
»Walisisch, das ist walisisch. Ich bin Waliser.«
»Natürlich. Ich versuche schon die ganze Zeit, Ihren Akzent einzuordnen.«
Zum ersten Mal lächelte er; seine Augenwinkel legten sich in Falten, und er zeigte die Zähne. »Ist er so deutlich? Ich lebe schon seit Langem nicht mehr in Wales.«
»Er klingt sehr angenehm«, versicherte ich ihm. »Das erklärt wohl auch Ihr dunkles Haar.«
»Ja. Ich bin das, was man Kelte nennt. Blasse Haut, dunkle Haare. Sie könnten aber auch von keltischem Blut sein, Dr. Mitchell.«
»Ich? Ich weiß nicht. Meine Familie ist englischer Herkunft, soweit ich weiß. Und im Sommer werde ich braun wie ein Neger, wenn ich draußen reite, schwimme und Tennis spiele.«
»In Schottland doch wohl eher nicht, oder?«
»Nicht so sehr, wie ich gerne hätte.«
Als ich schon hoffte, das Eis gebrochen zu haben, schien ihm etwas einzufallen, und er gab sich wieder kühl.
»Ich möchte Sie jetzt nicht weiter stören, Dr. Mitchell.«
»Aber nicht doch. Es ist mir ein Vergnügen, mit Ihnen –«
»Guten Morgen.«
Er drehte mir den Rücken zu und stapfte den Korridor entlang. Schritte hinter mir verrieten mir, dass Peter Dickinson sich näherte. Lief Rhys etwa vor ihm weg?
»Ah, Mitch«, sagte Dickinson. »Wie geht es dem armen Bertrand? Haben Sie sich schon um ihn kümmern können?«
»Nein.«
»Ich würde die Sache nicht zu lange auf sich warten lassen. Ein solcher Zustand kann sich rasch verschlimmern. Aber als Arzt wissen Sie das ja sicher besser als ich.«
»In der Tat.«
Er senkte die Stimme und näherte sich meinem Ohr; wieder dieser berauschende Geruch nach Zitrusduft und warmem Männerfleisch. »Und in diesem Fall möchte ich noch hinzufügen, dass man sich um den Arzt selbst auch kümmern sollte. Wir wollen ja nicht, dass Sie sich … unwohl fühlen, nicht wahr?«
»Ich bräuchte wohl wirklich jemand, der mir zur Hand geht. Das kann eine heikle Operation werden –«
»Du brauchst keine Hand, Mitch.« Er fasste sich zwischen die Beine. »Du brauchst das hier.«
»Ja …«
»Und es ist ganz dein …« Er nahm meine Hand und führte sie an seine Hose. Sein Schritt war warm, beinahe heiß. Ich fühlte ein großes Paar Eier und einen dicken, halb erigierten Schwanz. Ich übte leichten Druck aus.
»Wie wäre es jetzt gleich?« Ich nickte in Richtung der leeren Toilette. »Ich kann auch Bertrand holen, wenn du willst.«
»Zwei zum Preis von einem? Das klingt verlockend, Mitch – wie du wohl fühlen kannst.« Ich hatte seinen Schwanz mittlerweile gänzlich zum Stehen gebracht. »Aber leider werde ich anderswo gebraucht.«
»Daisy?«
»Daisy, Hugo, der gesamte Wanderzirkus.«
»Klingt doch amüsant.«
Er verdrehte die Augen; ich hörte nicht auf, ihn zu befummeln. »Ach, du hast ja keine Ahnung.«
»Wie bist du diese Reporter losgeworden?«
Er schloss die Augen. »Oh, scheiße, fühlt sich das gut an. Ich werde in meiner Hose kommen, wenn du so weitermachst.«
»Nur zu.«
»Das wäre aber eine schreckliche Verschwendung, oder? Ich würde die Ladung lieber in deinen Mund oder in den Arsch deines kleinen Freundes spritzen.«
»Das lässt sich einrichten.« Mir lief das Wasser im Munde zusammen, ich war hungrig auf seinen Geschmack. »Komm schon, es dauert nicht lange.«
»Geduld, Mr. Mitchell. Ich will mehr als eine schnelle Nummer auf einer Zugtoilette. Du bist mehr wert.«
Jemand näherte sich uns pfeifend. »Wenn es dieses Kerlchen wäre«, sagte Dickinson und ließ seinen Schwanz in meiner Hand pochen, »würde ich es mir überlegen.«
Arthur, der Gepäckträger, kam in Sichtweite; er trug ein Tablett mit einem weißen Tuch darüber. Ich ließ Dickinsons Schritt los.
»Meine Herren!«, sagte Arthur. »Wenn Sie mich wohl entschuldigen.«
»Ist das für das Abteil von Miss Athenasy und Mr. Taylor bestimmt,
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