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Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)

Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)

Titel: Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lear
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Belinda mit der Kleinen spazieren gegangen war, berichtete ich Morgan von den Abenteuern an Bord des Flying Scotsman, von Rhys’ Tod und von all den suspekten Charakteren, die am Bahnhof von King’s Cross ausgestiegen waren. Ich ließ ein paar unwichtige Details aus, aber auch so gab es genügend Bumsen und Blasen in der Geschichte, um ihn bei Laune zu halten.
    »Ich wusste ja, dass es aufregend wird, wenn du kommst! Und schon haben wir’s – einen richtigen Kriminalfall. Mensch, das wird lustig!«
    »Boy, du redest davon wie von einem Spiel. Ein Mann wurde ermordet.«
    »Ich weiß, altes Haus. Aber komm schon, gib’s zu: Es ist aufregend.«
    »Ja«, sagte ich und versuchte, nicht allzu eifrig zu klingen – Boys Enthusiasmus war ansteckend. »Und was sollen wir deiner Ansicht nach unternehmen?«
    »Mach ein paar Besuche. Stell ein paar Fragen. Spür Leute auf. Komm schon, Mitch, die Sache stinkt doch zum Himmel. Du weißt, dass du nicht nach Edinburgh zurückkannst, ohne dem Ganzen auf den Grund gegangen zu sein.« Er dachte einen Augenblick lang nach und fügte dann hinzu: »Und du wirst auch nicht nach Edinburgh zurückfahren, ohne mir auf den Grund gegangen zu sein. Mein armer Arsch ist so lange nicht mehr gefickt worden, dass ich schon fast vergessen habe, wie sich das anfühlt.«
    »Jetzt komm. All die Burschen im Ruderclub …«
    »Du machst wohl Witze. Die würden dich eher teeren und federn als zuzugeben, dass sie gerne mal einen Hintern ficken.«
    »Darauf komme ich noch zurück«, sagte ich und strich ihm mit der Hand über eine pralle Arschbacke.
    »Du wolltest wohl sagen: Darin komme ich noch.«
    »Aber das wirst du dir verdienen müssen.«
    »Ich verstehe. Das alte Holmes-und-Watson-Spiel, wie?«
    »So in der Art. Also, wo fangen wir an?«
    »Nichts leichter als das, Chef. Dein neuer Freund Hugo Taylor steht heute Abend in einer Premiere auf der Bühne.«
    »Du hast recht. Zusammen mit Tallulah Bankhead.«
    »Oh Gott, die Frau ist ein Graus«, sagte Morgan, »aber Belinda mag sie. Willst du hin?«
    »Ja, aber wie in Dreiteufelsnamen sollen wir noch Karten für eine Premiere mit Hugo Taylor bekommen?«
    »Komm schon, Mitch, du bist doch jetzt ein Freund der Stars. Lass deine Beziehungen spielen.«
    Ich rief im Regal Hotel an und erfuhr, dass die Herren in Zimmer 23 noch nicht aufgestanden waren – das überraschte mich nicht weiter –, also hinterließ ich eine Nachricht, dass wir uns im Garrick Theatre treffen sollten.
    Keine Spur von Bertrand und Simmonds, als wir am Garrick Theatre ankamen. Mitten am Tag war hier bereits die Hölle los. Fans beiderlei Geschlechts liefen vor dem Gebäude umher in der Hoffnung, einen Blick auf die Stars zu erhaschen. Sekretärinnen waren ebenso darunter wie schlanke junge Männer in gegürteten Regenmänteln und weichen Filzhüten; sowohl Taylor als auch die Bankhead waren Objekte der glühenden Verehrung derer, die von den Zeitungen zur ›Lavendel-Liga‹ gezählt wurden. Die Premiere der Kameliendame mit Tallulah Bankhead als Marguerite Gautier und Hugo in der Rolle ihres Liebhabers Armand war für viele im West End ein Feiertag. Die Plakate mit der Aufschrift ›Heute Abend um 20 Uhr‹ waren mit AUSVERKAUFT überklebt.
    Es war, wie Morgan sagte, an der Zeit, meine Beziehungen spielen zu lassen.
    Wir bahnten uns unseren Weg durch die Menge – ich spürte, wie ich von mehreren Händen ›zufällig‹ am ganzen Körper berührt wurde. Endlich hatten wir den Eingang erreicht, wo ein Wächter in prachtvoller Uniform die Menge in Schach hielt.
    »Ich habe eine Verabredung mit Mr. Hugo Taylor.«
    Diese dreiste Lüge hätte mir durchaus einen Tritt in den Hintern einhandeln können, aber ich hatte Glück. Vielleicht hatte man dem Wächter mitgeteilt, dass Mr. Taylor die Gewohnheit hatte, fremde junge Männer im Theater zu empfangen; vielleicht mochte er auch bloß meinen amerikanischen Akzent. Jedenfalls ließ er uns passieren.
    Und in der Lobby stand, umringt von einer Schar von Journalisten, kein anderer als Francis Laking. Er sah mich, wackelte mit den Fingern und entwand sich der Pressemeute.
    »Bitte, meine Herren, das reicht! Also ehrlich! Die würden einen glatt in Stücke reißen, diese Reporter. Mitch, Liebling.« Er küsste mich auf die Wange; Morgan schien sich unbehaglich zu fühlen. »Und wer ist dein neuer Freund? Du verlierst aber auch gar keine Zeit, oder? Und dabei bist du erst seit ein paar Stunden in London.«
    »Harry Morgan. Sir Francis Laking,

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