Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)
und Mr. Dickinson belauscht.«
»Haben Sie das?«
»Und ich habe Sie gesehen.«
»Oh je.« Zu meiner Überraschung errötete er sogar, fing sich jedoch rasch wieder. »Aber das war sicher nichts, was nicht schon tausend andere auf der Leinwand gesehen hätten. Hat Ihnen der Anblick gefallen?« Er kam einen Schritt näher und flatterte mit den Wimpern. Er entsprach nicht meinem Geschmack, doch ich konnte nicht abstreiten, dass er einen hübschen Hintern und ein fickbares Loch hatte.
»Auf jeden Fall.«
»Möchten Sie auch mal?«
»Aber Mr. Taylor –«
»Ach, scheiß auf Mr. Taylor. Der kriegt auch so genug ab.«
»Anscheinend hat Dickinson Sie ziemlich scharf gemacht.«
»Das hat er.« Billy packte mich im Schritt, und seine (wie ich fürchte gezupften) Augenbrauen schossen in die Höhe. »Na, wenn heute nicht mein Glückstag ist.«
»Wenn ich dich ficke, erzählst du mir dann, was Dickinson von dir wollte?«
Er runzelte die Stirn. »Oh, ich sehe schon.« Er ließ die Hand zur Seite fallen. »Nein, das kann ich nicht.«
»Du hast Angst vor ihm, nicht wahr?«
»Ich will nicht ins Gefängnis.«
»Das will niemand. Aber wenn du mir nicht sagst, was er wollte, dann sehe ich mich dazu gezwungen, etwas über die Mundspülung zu sagen.«
Billy zuckte zusammen, als habe er einen Stromschlag bekommen. Ich hatte also richtig geraten.
»Was hat er gesagt?«
»Wer?«
»Taylor.«
»Nichts. Er glaubt, eine verdorbene Auster gegessen zu haben. Zu seinem Glück und zu deinem Unglück bin ich Arzt.«
»Das kannst du einem anderen weismachen. Ärzte spielen nicht in schmutzigen Filmen mit.«
»Ich schon. Und als Arzt erkenne ich die Symptome einer Vergiftung mit Blausäure. Vom Geruch ganz zu schweigen.«
Billy kam wieder auf mich zu und fing an, sich wie eine Schlange zu winden. »Es ist nicht meine Schuld. Ich wusste gar nicht, was das war. Dickinson trug mir nur auf, das Zeug in etwas zu gießen, das Hugo trinken würde.« Er wand sein Bein um meines und presste seine Hüfte gegen meine Lenden. »Ich dachte, es sei ein Liebestrank.« Er rieb sich an mir wie eine Tänzerin.
»Aber du wusstest nicht, dass Taylor es ausspucken würde statt zu schlucken.«
»Ich habe nicht darüber nachgedacht. Ich bin nicht sonderlich helle.« Sein Blick war verschleiert, seine Lippen geöffnet.
»Nein, das bist du nicht.« Er wusste, was er tat; ich hatte fast eine Erektion und war versucht, ihn zu vögeln. Vielleicht hätte ich das auch getan, hätte ich nicht Bertrand in der Garderobe nebenan gelassen.
»Hör zu, Billy, du hast die Wahl. Du kannst das tun, was Dickinson von dir will, und die Konsequenzen tragen. Wenn Hugo Taylor irgendwas zustößt, werde ich reden, und dann stehst du wegen Mordes vor Gericht. Oder du kannst das tun, was ich dir sage.«
»Und dann verpfeift Dickinson mich.«
»Das wird er nicht. Er hat zu viel zu verlieren. Das war nur der verzweifelte Versuch, aus deiner Angst Kapital zu schlagen.«
»Ach, zum Teufel. Er hat mir gesagt, dass ich ihm das hier geben soll.« Er wies auf einen elektrischen Haartrockner auf dem Garderobentisch. »Nach dem Auftritt wäscht sich Hugo immer die Haare und trocknet sie dann mit einem Föhn. Ich habe schon mal als Garderobier für ihn gearbeitet. Jeden Abend der gleiche Ablauf.«
»Und Dickinson gab dir das Gerät?«
»Ja.«
»Und warum?«
»Danach habe ich nicht gefragt, aber ich vermute mal –«
»Ganz genau.« Ich zog am Kabel, das Anzeichen von Manipulation zeigte. »Er ist so präpariert, dass er einen Stromstoß abgibt, wenn man ihn einschaltet. Entweder würde es Hugo umbringen oder ihm so üble Verbrennungen zufügen, dass er nie wieder auf die Bühne könnte.«
»Scheiße.«
»In der Tat. Ich nehme das besser an mich.« Ich zog den Stecker. »Hugo wird heute Abend mit einem Handtuch vorliebnehmen müssen.«
»Da wird er aber nicht gerade froh sein.«
»Mag sein. Aber immerhin wird er am Leben sein. Vielen Dank, Billy.«
»Gern geschehen. Fickst du mich jetzt?«
Ich bin ein großer Freund von Fair Play und sagte: »Du hast etwas für mich getan, also tue ich auch etwas für dich. Du kannst mir einen blasen.«
»Oh, prima.«
»Ich will nur mal sehen, wo mein Freund steckt.«
Ich schaute in der leeren Garderobe nach, wo wir uns versteckt hatten.
»Bertrand? Bist du da?«
Keine Antwort. Vielleicht war er Dickinson gefolgt. Ich wollte schon zu Billy und seinen rosigen, geteilten Lippen zurück, als mir auffiel, dass der Raum offenbar voller
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