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Der geheime Zirkel 01 - Gemmas Visionen

Der geheime Zirkel 01 - Gemmas Visionen

Titel: Der geheime Zirkel 01 - Gemmas Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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ihresgleichen bleiben und aufh ö ren, mit Ithal zu spielen.«
    »Sie ist nicht meine Freundin«, sage ich.
    Er zieht eine Augenbraue hoch. »Wer sind dann Ihre Freundinnen?«
    Ich öffne den Mund, aber es kommt nichts heraus.
    Er grinst. »Darf ich jetzt gehen?«
    »Noch nicht.« Das ist kühn von mir, obwohl ich mich gar nicht kühn fühle. Aber ich will mehr wi s sen. »Wer ist dieses › wir ‹ , das Sie erwähnten? W a rum haben sie Angst vor meinen Visionen?«
    »Ich muss Ihnen gar nichts sagen.«
    Ich hasse ihn. Steht da in meinem Zimmer, als w ä ren dieser Raum und ich sein Eigentum, gibt Wa r nungen und Beleidigungen von sich und erklärt überhaupt nichts. »Soll ich Ihnen verraten, was pa s siert, wenn ich jetzt gleich Zeter und Mordio schreie und Sie als Dieb gefasst werden?«
    Das war zu kühn. Blitzschnell hat er mich gegen die Wand gedrückt, seinen Arm an meiner Kehle.
    »Glauben Sie, Sie könnten mich aufhalten? Ich bin ein Rakschana. Unsere Bruderschaft besteht seit Jahrhunderten und reicht bis in die Zeit von König Artus, den Rittern der Tafelrunde und Karl dem Gr o ßen zurück. Wir sind jetzt die Hüter des Magischen Reichs und gedenken, es auch zu bleiben. Die Zeit der alten Riten ist vorbei. Wir werden nicht zulassen, dass Sie sie zurückbringen.«
    Der Druck seines Arms macht mich schwindlig. »Ich … ich verstehe nicht.«
    »Sie könnten alles ändern. Sie könnten das Magische Reich betreten. Deswegen sind die hinter Ihnen her.« Er lockert seinen Griff, lässt mich los.
    Meine Augen tränen. Ich reibe meinen Hals. »Wer? Wer ist hinter mir her?«
    »Der Orden des aufgehenden Mondes.« Er spuckt den Namen heraus: »Circe.«
    Circe. Das war der Name, den Kartiks Bruder meiner Mutter auf dem Marktplatz von Bombay z u geflüstert hat.
    »All diese Namen sagen mir nichts. Wer sind die Ra k schana , dieser Orden, Circe …«
    Er schneidet mir das Wort ab. »Das tut nichts zur Sache. Sie sollen nur meinen Rat befolgen, und der lautet: Schluss mit den Visionen. Sie werden Sie in Gefahr bringen.«
    »Was würden Sie sagen, wenn ich Ihnen erzähle, dass meine Mutter heute in einer Vision zu mir g e kommen ist?«
    »Das glaube ich Ihnen nicht«, sagt Kartik, aber aus se i nem Gesicht weicht alle Farbe.
    »Das hier hat sie mir dagelassen.« Ich ziehe das Stück Stoff hervor, das ich in der Nähe meines Herzens aufbewa h re. Er starrt es an. »Ich habe auch Ihren Bruder ges e hen.«
    »Sie haben Amar gesehen?«
    »Ja, er war in einer Art Eiswüste …«
    Seine Stimme ist ruhig, aber rau: »Hören Sie auf.«
    »Kennen Sie diesen Ort? Ist meine Mutter dort?«
    »Ich sagte, hören Sie auf!«
    »Aber was ist, wenn sie versucht, mich durch diese V i sionen zu erreichen? Warum hätte sie mir das sonst dag e lassen?« Ich strecke ihm die blaue Seide hin.
    »Das beweist gar nichts!«, sagt er und umklammert me i ne Hand. »Hören Sie mir zu: Das war nicht mein Bruder und auch nicht Ihre Mutter, die Sie gesehen haben, ve r standen? Es war nur eine Illusion. Sie müssen sie aus I h rem Geist verbannen.«
    Aus meinem Geist verbannen? Mutter wiederz u sehen ist das Einzige, wofür ich lebe. »Ich glaube, sie wollte mir e t was sagen.«
    Er schüttelt den Kopf. »Es ist nicht real.«
    »Wie wollen Sie das wissen?«
    Seine Worte sind scharf, aber wohlüberlegt. »Weil es genau das ist, was Circe und der Orden tun –sie schrecken vor keiner Täuschung zurück, um zu b e kommen, was sie wollen. Ihre Mutter und mein Bruder sind tot. Sie sind g e storben, um Sie zu beschü t zen. Denken Sie daran, wenn Sie das nächste Mal von Ihren Visionen in Versuchung g e führt werden, Miss Doyle.« Aus seinen Augen spricht Mi t leid. Das ist schwerer zu ertragen als sein Hass. »Das M a gische Reich muss verschlossen bleiben, Miss Doyle. Um unser aller willen.«
    Ich bin für ihren Tod verantwortlich. Er hat es praktisch zugegeben. Er wird mir nicht helfen. Es ist zwecklos, es zu versuchen. Von unten sind die g e dämpften Stimmen der Mädchen zu hören. Sie werden jeden Moment heraufko m men. Aber eins muss ich noch wissen.
    »Was ist mit Mary Dowd?«, frage ich gespannt.
    »Wer ist Mary Dowd?«, fragt er, vom lauter we r denden Fußgetrappel auf den Treppenstufen abg e lenkt, zurück. Er weiß es nicht. Wer immer seine Auftraggeber sind, sie trauen ihm nur begrenzt.
    »Meine Freundin. Sie haben mich doch gefragt, wer meine Freundinnen sind, nicht wahr?«
    »Richtig.« Die nahenden Schritte erreichen den Tre p penabsatz.

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