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Der geheime Zirkel 01 - Gemmas Visionen

Der geheime Zirkel 01 - Gemmas Visionen

Titel: Der geheime Zirkel 01 - Gemmas Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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ihm davon. Auf dem Pfad schaut Kartik noch ei n mal zurück und u n sere Blicke begegnen sich. Ich nicke ein stummes Dankeschön. Er nickt kurz zurück und die beiden entfernen sich rasch.
    »Hier, nimm meine Hand.« Ich ziehe die wütende Felic i ty aus dem See. In ihrem verzweifelten Kampf, sich über Wasser zu halten, hat sie von alldem nichts mitbekommen.
    »Was hast du dir bloß dabei gedacht!« Sie ist triefnass, ihre Wangen glühen vor Zorn.
    Mrs Nightwing hat uns gefunden. »Was ist hier los? Was hat dieses Geschrei zu bedeuten?«
    »Oh, Mrs Nightwing! Felicity und ich wollten mit dem Boot auf den Weiher hinausrudern und sie ist zufällig h i neingefallen. Es war furchtbar dumm von uns und wir b e dauern es zutiefst, Sie alle erschreckt zu haben«, sprudle ich schnell hervor. Felicity ist offenbar verstummt, abges e hen von einem w ohlberechneten Niesen, das Mrs Nigh t wing sofort in hell s te Aufregung versetzt.
    »Miss Doyle, legen Sie Ihr Cape um Miss Worthington, bevor sie sich den Tod holt. Wir gehen jetzt alle zur Schule zurück. Das hier ist kein geei g neter Ort für junge Damen. In diesem Wald treiben sich manchmal Zigeuner herum. Mich schaudert, wenn ich daran denke, was hätte passieren können.«
    Felicity und ich blicken die ganze Zeit wie gebannt auf unsere Füße. Zu meiner Überraschung stupst sie mich mit dem Ellbogen in die Rippen. »Ja«, sagt sie mit todernster Miene. »Das ist tatsäc h lich ein furchtbarer Gedanke, Mrs Nightwing. Wir beide sind Ihnen wirklich dankbar für di e sen wer t vollen Hinweis.«
    »Nun gut, sehen Sie zu, dass Sie in Zukunft vo r sichtiger sind«, seufzt Mrs Nightwing, ein wenig g e schmeichelt durch Felicitys geschicktes Manöver. »Also dann, Mä d chen, zurück in die Schule.«
    Ich werfe mein Cape um Felicitys Schulter. »Das war ein bisschen melodramatisch, nicht wahr? › Wir beide sind Ihnen wirklich dankbar für diesen wer t vollen Hinweist«
    »Immerhin hat es funktioniert, oder? Wenn du sagst, was sie hören wollen, kümmern sie sich nicht weiter um dich«, erklärt Felicity.
    Pippa kommt atemlos herübergerannt. »Himmel, was ist denn passiert? Erzählt, bevor ich vor Neugier sterbe!«
    Ann ist ebenfalls plötzlich bei uns. Sie sagt nichts, schlurft nur wie selbstverständlich neben mir her.
    »Es ist genau, wie Gemma gesagt hat«, lügt Felic i ty. »Ich bin ins Wasser gefallen und sie hat mich herausgez o gen.«
    Pippa kann ihre Enttäuschung nicht verhehlen. »Das ist alles?«
    »Ja, das ist alles.«
    »Mehr war nicht?«
    »Genügt es nicht, dass ich fast ertrunken bin?«, zischt Felicity. Sie ist so überzeugend, dass ich schwören könnte, sie glaubt es beinahe selbst. Nun weiß ich, dass sie ihrer besten Freundin Pippa kein Wort über ihren Zigeuner-Romeo anvertraut hat. Felicity und ich haben ein Gehei m nis, das sie sonst mit niemandem teilt. Pippa ahnt, dass wir nicht die ganze Wahrheit sagen. In ihre Augen tritt jener misstrau i sche, verwundete Blick eines Mädchens, das seine beste Freundin verloren hat. Verloren an eine andere, ohne zu wissen, wann und wie das passieren konnte.
    Sie beugt sich dicht zu Felicity. »Was hast du mit ihr gemacht?«
    »Ich glaube, eine Direktorin ist genug, Pippa«, sagt Fel i city spöttisch. »Wirklich, du hast eine so blühende Fant a sie, dass du sie früher oder später als Romanschriftstellerin nützen solltest. Gemma, komm mit mir.«
    Sie hakt mich unter und wir lassen Pippa stehen, der nichts anderes übrig bleibt, als den Spieß umz u drehen, Ann die kalte Schulter zu zeigen und rüber zu den übrigen Mä d chen zu laufen.
    »Sie kann manchmal so kindisch sein«, sagt Fel i city, als wir ein paar Schritte zurückgefallen sind.
    »Ich dachte, ihr seid beste Freundinnen.«
    »Ich liebe Pippa. Wirklich. Aber sie ist so überbehütet. Es gibt Dinge, die ich ihr niemals anvertrauen könnte. Wie das mit Ithal. Aber du kannst es verst e hen. Das weiß ich. Ich glaube, wir zwei werden wunderbare Freundinnen sein, Gemma.«
    »Würden wir auch dann wunderbare Freundinnen sein, wenn ich nicht Mitwisserin deines Geheimni s ses wäre?«, frage ich.
    »Haben Freundinnen nicht immer Geheimnisse?«
    Würde ich jemals meine Geheimnisse mit einem von diesen Mädchen teilen? Würden sie entsetzt die Flucht e r greifen, wenn sie die Wahrheit über mich wussten? Ein Stück weiter oben treibt Miss Moore die Herde der jüng e ren Mädchen durch die Bäume und auf die große Rasenfl ä che hinaus. Sie beobachtet uns mit einem

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