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Der geheime Zirkel 01 - Gemmas Visionen

Der geheime Zirkel 01 - Gemmas Visionen

Titel: Der geheime Zirkel 01 - Gemmas Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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auf. Seine von dichten langen Wimpern umrahmten Augen kommen näher, meine Lippen öffnen sich und eine selts a me Wärme breitet sich von meinem Bauch in meinen ga n zen Körper aus.
    »Ann, sag nicht, du hast keine Ahnung, was Mä n ner und Frauen tun, wenn sie zusammen sind. Soll ich ’ s dir ze i gen?« Felicity rutscht vom Felsen und drückt sich an Ann, die zurückweicht.
    »Nein, danke«, flüstert sie.
    Felicity schaut ihr einen Moment lang in die A u gen, dann leckt sie genüsslich über Anns Wange. Entsetzt wischt Ann sie ab. Felicity lacht nur und lässt sich rüc k wärts gegen einen niedrigen Felsen fallen, die Arme über den Kopf gestreckt. Das Mi e der ihres Kleids spannt über ihren vollen Brüsten. Sie starrt auf einen Punkt über uns e ren Köpfen. »Ich werde v iele Männer haben.« Sie sagt das so sachlich, als würde sie übers Wetter reden, aber ihr muss klar sein, dass es skandalös ist.
    Pippa weiß nicht, ob sie empört schnauben oder kichern soll, also tut sie beides. »Felicity, das ist schockierend!«
    Felicity ist auf den Geschmack gekommen. Unser Unb e hagen stachelt sie nur noch mehr an. »Jawohl. Scharen von Männern! Mitglieder des Parlaments und Stallburschen. Mauren und Iren. In Ungnade g e fallene Herzöge! Könige!«
    Pippa hält sich die Ohren zu. »Iiihh!«, schreit sie. »Ich will nichts mehr hören!« Aber nichtsdestotrotz lacht sie. Sie liebt Felicitys Schamlosigkeit.
    Felicity springt auf, wirbelt herum wie ein tanze n der Derwisch. »Ich werde Präsidenten und Indus t riemogule haben! Schauspieler und Zigeuner! Dic h ter und Künstler und Männer, die dafür sterben würden, nur den Saum me i nes Kleides zu küssen!«
    »Du hast Prinzen vergessen!«, ruft Ann mit einem kle i nen, schuldbewussten Lächeln.
    »Prinzen!«, jubelt Felicity. Sie nimmt Anns Hände und tanzt mit ihr im Kreis herum, sodass ihre blo n den Haare fliegen.
    Pippa springt auf die Füße und schließt sich dem Kreis an. »Und Troubadoure!«
    »Und Troubadoure, die die Juwelen meiner Augen b e singen!«
    Auch ich schließe mich an, mitgerissen vom Strudel. » Vergiss nicht Jongleure und Akrobaten und Admirale!«
    Felicity hält mitten im Tanz inne. Ihre Stimme ist kalt. »Nein. Keine Admirale.«
    »Tut mir leid, Felicity. Ich hab mir nichts dabei g e dacht«, sage ich. Ich streiche mein Kleid glatt, während Pippa und Ann verlegen auf ihre Füße sta r ren. Die Stille zwischen uns knistert wie elektrisch geladen –eine einzige Berührung, ein falsches Wort und wir gehen in Flammen auf. Die Flasche ist in Felicitys Hand. Sie nimmt einen la n gen, kräftigen Schluck, krümmt sich unter der Stärke des Whiskeys zusammen und wischt sich mit dem Rücken i h rer weißen Hand über die feuchten, dunklen Lippen.
    »Lasst uns ein Ritual vollziehen, ja?«
    »W-w-was f-f-für ein R-r-ritual?« Ann merkt nicht, dass sie sich ein paar Schritte von uns entfernt hat, auf das gä h nende Maul der Höhle zu.
    »Ich hab ’ s – wir könnten einen Schwur leisten!« Pippa ist mit sich sehr zufrieden.
    »Es muss stärker sein als das«, sagt Felicity, die Augen in weite Ferne gerichtet. »Schwüre kann man brechen. Wir wollen ein Blutritual vollziehen. Wir brauchen etwas Scharfes.« Ihr Blick fällt auf mein Amulett. »Das eignet sich gut, denke ich.«
    Instinktiv fasst meine Hand danach. »Was hast du vor?«
    Felicity atmet aus und rollt dramatisch mit den Augen. »Ich werde dich ausweiden und deine G e därme im Hof auf einen Pfahl spießen als Warnung für diejenigen, die großen Schmuck tragen.«
    »Es gehörte meiner Mutter«, sage ich. Alle scha u en mich e rwartungsvoll an. Schließlich beuge ich mich dem schweigenden Druck und gebe Felicity die Halskette.
    »Merci.« Felicity macht einen Knicks. Mit einer schne l len Bewegung setzt sie die scharfe Kante des Monds ein und schneidet in die Kuppe ihres Fingers. Sofort quillt Blut hervor.
    »Hier«, sagt sie und schmiert ihr Blut über meine beiden Wangen. »Zur Besiegelung unseres Paktes.«
    Sie gibt die Kette an Pippa weiter, die eine Gr i masse schneidet. »Ich kann nicht glauben, dass du das wirklich von mir verlangst. Es ist einfach anim a lisch. Ich hasse den Anblick von Blut.«
    »Schön. Dann werde ich es für dich machen. Schließ deine Augen.« Felicity ritzt die Haut an Pi p pas Finger und Pippa brüllt, als wäre sie tödlich verwundet. »Lieber Hi m mel, du atmest noch, oder nicht? Sei nicht so zimperlich.« Felicity nimmt Pi p pas Finger und streicht das

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