Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der geheime Zirkel 01 - Gemmas Visionen

Der geheime Zirkel 01 - Gemmas Visionen

Titel: Der geheime Zirkel 01 - Gemmas Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
Vom Netzwerk:
Grund zum Kichern.
    »Nein, sie ist Engländerin. In direkter Linie mit den Yorks verwandt. Aber sie lebt in Paris.«
    Warum lebt sie nicht hier, wohin ihr Mann z u rückkehren wird, wenn sein Dienst für Ihre Majestät beendet ist? »L e ben deine Eltern nicht zusammen?«
    Felicity durchbohrt mich mit ihrem Blick. »Mein Vater ist die meiste Zeit auf See. Meine Mutter ist eine schöne Frau. Warum sollte sie nicht in Paris die Gesellschaft von Freunden genießen?«
    Ich weiß nicht, was ich Falsches gesagt habe. Ich setze zu einer Entschuldigung an, aber Pippa lässt mich nicht zu Wort kommen.
    »Ich wünschte, meine Mutter würde einen Salon führen. Oder irgendetwas Interessantes machen. Sie hat nichts Be s seres zu tun, als mich mit ihrer ständ i gen Krittelei in den Wahnsinn zu treiben. › Pippa, du sollst nicht so daherschlu r f en. Auf diese Weise wirst du nie einen Mann bekommen. –Pippa, wir müssen zu jeder Zeit auf unsere Erscheinung achten. –Pippa, was du selbst von dir hältst, ist nicht ann ä hernd so wichtig wie das, was die anderen von dir halten. ‹ Und dazu noch ihr neuester Protege –der plumpe, aufg e blasene Mr Bumble.«
    »Wer ist Mr Bumble?«, frage ich.
    »Pippas Verlobter«, sagt Felicity. Dabei lässt sie sich i h re Worte auf der Zunge zergehen.
    »Er ist nicht mein Verlobter!«, faucht Pippa.
    »Nein, aber er wäre es gerne. Warum würde er sonst ständig zu Besuch kommen?«
    »Er muss mindestens fünfzig sein!«
    »Und sehr reich, sonst würde ihn dir deine Mutter nicht auf dem Silbertablett präsentieren.«
    »Mutter denkt an nichts anderes als an Geld.« Pi p pa seufzt. »Es passt ihr nicht, dass Vater spielt. Sie fürchtet, er könnte noch unser ganzes Geld verlieren. Deswegen ist sie so versessen darauf, mich an einen reichen Mann zu ve r heiraten.«
    »Wahrscheinlich wird sie jemanden mit einem Klum p fuß und zwölf Kindern finden, alle älter als du.« Felicity lacht.
    Pippa schüttelt sich. »Ihr solltet ein paar von den Mä n nern sehen, die sie vor mir antanzen ließ. Einer war einen Meter vierzig groß!«
    »Das kann nicht dein Ernst sein!«, sage ich.
    »Na ja, vielleicht einen Meter fünfzig.« Pippa lacht und es ist so ansteckend, dass wir uns bald in hysterischen Krämpfen winden. »Ein anderes Mal hat sie mir einen Mann vorge s tellt, der mich beim Tanzen ständig in den Po gezwickt hat. Könnt ihr euch das vorstellen? › Oh, ich liebe Walzer ! ‹ Zwick, zwick. › Wollen wir einen Punsch tri n ken? ‹ Zwick, zwick. Ich hatte eine Woche lang blaue Fl e cken.«
    Unsere Stimmung entlädt sich in einem wilden, zügell o sen Gelächter. Langsam verebbt es bis auf gelegentliches Glucksen und Pippa sagt: »Ann, Gemma. Ihr habt es gut. Wenigstens braucht ihr euch keine Sorgen über unmögl i che Mütter zu machen, die jeden eurer Schritte kontrolli e ren.«
    Alle Luft weicht aus meinen Lungen. Felicity tritt Pippa hart ans Schienbein.
    »Au, das war aber nicht sehr nett!« Pippa reibt theatr a lisch ihr Bein.
    »Sei nicht so wehleidig«, sagt Felicity verächtlich, aber als ich ihrem Blick begegne, ist ein Funken Freundlichkeit darin und ich verstehe, dass sie es für mich getan hat. Zum ersten Mal frage ich mich, ob wir vielleicht wirklich Freundinnen werden könnten.
    »Wie ekelhaft!« Ann hat das Tagebuch durchg e blättert. Dabei ist ihr eine Zeichnung in die Hände gefallen. Sie wirft das lose Blatt weg, als könnte sie sich daran verbre n nen.
    »Was ist damit?« Pippa stürzt hin, ihre Neugier ist gr ö ßer als ihr Stolz. Wir beugen uns tief über das Bild. Es zeigt eine Frau mit Weintrauben im Haar, die sich mit e i nem Mann im Tierfell und einer g e hörnten Maske auf dem Kopf paart. Die Unterschrift lautet: Der Lustgarten von Sarah Rees-Toome.
    Wir ringen nach Luft und nennen es widerlich, während j ede von uns versucht, einen besseren Blick darauf zu erh a schen.
    »Mir scheint, er ist schon gesprungen«, sage ich mit e i ner so hohen kicherigen Stimme, dass ich sie kaum als meine eigene erkenne.
    »Was tun die?«, fragt Ann, indem sie sich rasch wieder abwendet.
    »Sie legt sich hin und denkt an Englandl«, schreit Pippa, den Satz zitierend, den jede englische Mutter ihrer Tochter über den Geschlechtsakt sagt. Es ist nicht vorgesehen, dass wir Freude daran haben. Wir sollen unsere Gedanken nur darauf richten, Babys für die Zukunft des britischen Wel t reichs zu machen und unsere Männer zu befriedigen. Aus irgendeinem Grund taucht Kartiks Gesicht vor mir

Weitere Kostenlose Bücher