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Der geheime Zoo 1

Der geheime Zoo 1

Titel: Der geheime Zoo 1
Autoren: Bryan Chick
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Schreck zusammen.
    «Keine Panik», beruhigte er sich selbst. «So was hast du doch erwartet.»
    Doch er war nicht sicher, was er eigentlich erwartet hatte. Er hatte keine Ahnung, was da draußen war. Tank schien auf ihrer Seite zu sein, als er mit den Scouts gesprochen hatte, aber woher sollte er wissen, ob Tank ihn nicht belogen hatte? Vielleicht war Tank ja eigentlich Charlie Reds bester Freund. Vielleicht wollten die beiden Zoowärter Noah bloß loswerden und das «Megan-Problem» geheim halten.
    Das Geräusch wurde lauter, und Noah begann allmählich, die Gestalt auf der Straße zu erkennen. Was auch immer es für eine Kreatur war, sie lief auf vier Beinen. Noah wusste nicht, was er tun sollte. Noch nie in seinem Leben war er so verwirrt gewesen.
    «Es muss ein Hund sein», sagte er hoffnungsvoll.
    Doch er wusste es besser. Was da auf ihn zukam, war kein Hund.
    Es war etwas, das aus dem Zoo ausgebrochen war. Etwas, das Tanks Befehlen folgte und Noah um diese Zeit treffen sollte. Etwas, das entweder Freund oder Feind war – genau wie Tank.
    Noahs Magen drehte sich um. Vielleicht hatte man seine Schwester genauso entführt. Vielleicht hatten sie sie hereingelegt.
    «Lauf, Noah!», befahl er sich selbst. «Lauf sofort zurück ins Haus.»
    Doch er konnte sich nicht rühren, und er wollte sich auch nicht verstecken – nicht bei so vielen unbeantworteten Fragen. Nicht, solange Megan weg war! Ihm war übel. Er fühlte sich betrogen.
    Und mitten in der Kälte und der Dunkelheit schloss er die Augen und gestattete dem Tier, ihn zu packen.

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    11. Kapitel Bei Ella zu Hause
    E lla lag im Bett und konnte nicht schlafen. Sie dachte an Blizzard, Tank, Charlie Red, die Kammer des Lichts und all die verrückten Dinge, die sie erlebt hatte. Und sie dachte daran, was Noah wohl heute Nacht in seinem Briefkasten finden würde.
    Schließlich rollte sie sich aus dem Bett, zog ihre Hausschuhe an und ging nach unten. Sie goss sich ein Glas Wasser ein und ließ sich auf das Sofa fallen. Irgendetwas beunruhigte sie, aber sie wusste nicht, was. Sie nahm die Fernbedienung und legte die Füße auf den Couchtisch. Ihre Hausschuhe waren rosa und puschelig und sahen aus wie zwei bettelnde rosa Chihuahuas. Ella zappte durch die verschiedenen Fernsehkanäle und versuchte dabei herauszufinden, was sie so beunruhigte. Die Uhr über dem Fernseher zeigte Mitternacht. Genau in diesem Moment würde Noah in seinen Briefkasten gucken.
    Im Fernsehen saß ein Mann in einer Bar und rauchte eine Zigarette. Ihm gegenüber saß ein anderer Mann. Der Mann mit der Zigarette schob dem anderen ein paar Geldscheine rüber, und in diesem Moment platzten Polizisten in die Bar und nahmen ihn fest. Ganz offensichtlich war der Mann mit der Zigarette in eine Falle gegangen.
    Ella rutschte die Fernbedienung aus der Hand und fiel auf den Fußboden. Plötzlich wusste sie, was ihr solche Sorgen machte.
    «Noah …», murmelte sie. «Das ist eine Falle.»
    Sie sprang vom Sofa und stand unsicher im Wohnzimmer. «Aber warte mal», flüsterte sie. «Dieser Mann – Tank – ist doch auf unserer Seite.»
    Doch stimmte das auch? Wie konnte sie so sicher sein? Sie konnte es nicht, das war das Problem. Ella lief zur Haustür, griff nach ihrer Jacke und ihren Ohrenschützern und rannte nach draußen, ohne sich andere Schuhe anzuziehen. Sie lief über den Rasen und hinüber zu Noahs Haus.

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    12. Kapitel Der gefleckte Bote
    N oah stand neben dem Briefkasten und wartete, dass sich das Tier, das nur eine Silhouette gegen die tiefschwarze Nacht zu sein schien, auf ihn stürzte. Es trug die Dunkelheit wie einen Mantel mit sich. Noah konnte sehen, dass es Ähnlichkeit mit einem Hund hatte, aber größer und schlanker war. Seine Beine wirbelten über den Boden. Mit trommelnden Pfoten folgte es einer Kurve in der Straße und sauste durch den Lichtschein einer Verandalaterne. Eine Sekunde lang sah Noah die auffallende Markierung des Fells.
    Flecken.
    Das Tier lief am Haus der Meyers vorbei, dann am Bungalow der Smiths und war schließlich nur noch fünf Häuser entfernt. Die Nacht schien von seinem Körper zu weichen, und langsam wurde es erkennbar. Noah sah spitze Ohren, ein weißes Kinn, eine kurze Schnauze und eine kohlschwarze Nase. Und er sah die schwarzen Linien und schwarzen Flecken auf dem orangefarbenen Fell. Etwa drei Meter von Noah entfernt blieb das Tier plötzlich stehen. Den Rest des Weges schlich es langsam. Noah versteckte
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