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Der geheime Zoo 1

Der geheime Zoo 1

Titel: Der geheime Zoo 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Chick
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verdanken.»
    «Wovon reden Sie?», wollte Ella wissen.
    «Sei ruhig und hör zu. Megan ist im Inneren. Sie steckt in Schwierigkeiten. Ein paar von uns im Inneren wollen ihr helfen. Manche haben zu viel Angst vor –» Tank blickte sich nervös um. «Ich darf euch das gar nicht sagen. Er kann überall sein. Er wohnt in den Schatten. Ach was, er
ist
Schatten.»
    «Wer?», fragte Noah. «Von wem reden Sie?»
    «Keine Zeit, Fragen zu beantworten. Das alles muss euch verrückt erscheinen, aber es gibt einfach zu viel zu erklären. Ich sage nur noch das: Zieht nicht noch einmal die Aufmerksamkeit auf euch, wie ihr es heute getan habt! Das war ein großer Fehler. Je mehr Leute davon wissen, desto gefährlicher wird es.»
    «Wovon wissen?», fragte Richie. «Und wer ist in Gefahr?»
    «Alle», sagte Tank. «Die ganze Welt.»
    «Was? Das ergibt gar keinen Sinn!», sagte Ella.
    «Mehr kann ich euch nicht sagen. Charlie beobachtet mich, und er … na ja, er ist nicht gerade auf eurer Seite, wenn ihr wisst, was ich meine.» Er trat zurück. «Erzählt niemandem etwas davon. Und damit meine ich
niemandem
! Wir werden das schon hinkriegen, das verspreche ich euch. Ich kümmere mich drum, dass ihr drei ins Innere kommt.»
    «Wo rein?», fragte Noah.
    «Ins Innere.» Tank schwieg, als überlegte er. Dann drehte er sich um und ging davon, schwang aber plötzlich wieder herum. «Hört mal, sie werden euch mit Sicherheit aufzuhalten versuchen, also müssen wir uns beeilen. Noah, du musst etwas für mich tun.»
    «Was? Woher kennen Sie meinen Namen? Wie –»
    «Guck in deinen Briefkasten.»
    «Meinen Briefkasten? Morgen?»
    «Nein. Heute. Um Mitternacht. Genau um Mitternacht. Keine Sekunde später.»
    «War–?»
    «Keine Fragen mehr», sagte Tank. «Sagen wir einfach, ich hatte gerade eine Idee.»
    «Warten Sie!», rief Noah.
    «Ich muss jetzt gehen. Denk dran, achtet auf die Schatten. Sie sehen und hören alles. Und erzählt nichts darüber. Ich verspreche euch, dass ihr bald alles versteht. Kommt wieder, wenn … na ja …» Tank lächelte und blinzelte ihnen zu. «Kommt wieder, wenn ihr etwas länger bleiben könnt.»
    «Tank! Warten Sie!», rief Noah. «Ich verstehe das nicht!»
    Doch Tank schlug das Tor zu und verriegelte es. Die Scouts sahen ihm schweigend hinterher, als er wieder in den Zoo hineinlief. Nach ein paar Sekunden war er verschwunden.

[zur Inhaltsübersicht]
    10. Kapitel Mitternachtspost
    N oah saß in seinem dunklen Zimmer auf dem Bettrand und starrte auf die Uhr. 23:53 Uhr. Auf ihrem Heimweg vom Zoo hatten die Scouts beschlossen, dass Noah wie besprochen um Mitternacht in seinen Briefkasten schauen und Ella und Richie dann gleich am nächsten Morgen Bescheid geben sollte. Noahs Eltern schliefen schon, und er war bereit.
    23:54 Uhr. Noah wusste noch nicht, was er erwarten sollte. Aber eines wusste er, nämlich: Alles war möglich.
    23:55 Uhr. Es war Zeit. Er schlich nach unten, zog sich eine Jacke über und glitt in die kalte, dunkle Nacht hinaus. Der Himmel war sternenlos. Auf dem Weg zum Briefkasten zog er seine Kapuze über den Kopf und schob die Hände in die Taschen.
    «Ist das k-k-kalt», murmelte er. Sein Atem kam dampfend aus seinem Mund.
    Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. 23:56 Uhr. Er öffnete den Briefkasten, doch außer einem trockenen Blatt lag nichts drin.
    «Vielleicht bin ich zu früh dran.»
    Wieder sah er auf die Uhr, gerade als aus 23:57 Uhr 23:58 Uhr wurde.
    Er hopste ein wenig auf und ab, um sich warm zu halten. Die Nachbarschaft war so still, dass er den Wind in den wenigen trockenen Blättern hören konnte, die immer noch in den Bäumen hingen.
    23:58 Uhr. Noah wartete … und wartete. 23:58 Uhr verwandelte sich in 23:59 Uhr. Dann war es 0:00 Uhr – Mitternacht! Nichts passierte. Die Uhr wechselte zu 0:01 … 0:02 … 0:03.
    «Vielleicht geht meine Uhr ja vor», murmelte er. «Vielleicht –»
    Er hörte ein leises Geräusch und spähte die Straße hinunter. Doch er sah nichts als Dunkelheit.
    «Ich höre schon Gespenster», sagte er zu sich. «Ich bin –»
    Dann hörte er das Geräusch noch einmal und schwieg. Diesmal war er sicher, dass etwas da war – doch was, das wusste er nicht. Es war ein leises Geräusch, wie Füße, die in der Ferne über die Straße liefen.
    «Hallo?», fragte er.
    In der Ferne begann sich etwas zu bewegen. Etwas lief auf ihn zu. Noah trat einen Schritt zurück und stieß gegen den Briefkasten. Beim Klappern des Blechgehäuses fuhr er vor

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