Der geheime Zoo 1
sie auf diese Weise auf.
Drinnen führte ein schmaler Gang mit einem steilen Holzboden geradeaus. Die Pinguine bugsierten Noah die Rampe hinauf. Ein paar Meter weiter machte der Gang eine scharfe Kurve. Ein Pinguin verlor das Gleichgewicht und rollte die Rampe hinunter, wobei er andere Pinguine wie Kegel umwarf. Sie rappelten sich entschlossen auf und begannen erneut den Aufstieg.
Der Gang wurde schließlich wieder gerade. Ein paar Augenblicke später spürte Noah, dass kalte Luft durch den Boden drang. Das Aquarium lag direkt unter ihnen. Sie erreichten einen offenen Durchgang, und die Pinguine sprangen einer nach dem anderen hindurch. Noah beugte sich durch die Öffnung, um zu sehen, was dahinter lag – und rutschte auf der schneebedeckten Rampe aus. Er fiel hin und landete mit dem Bauch auf dem eisigen Ufer. Die Pinguine, die ihm gefolgt waren, trampelten hintereinander über seinen Rücken hinweg. Jedes Mal, wenn Noah versuchte, «Stopp!» zu rufen, spürte er einen breiten Fuß auf seinem Kopf, der sein Gesicht in den Schnee drückte.
Schließlich, als alle Pinguine über ihn hinweggetrampelt waren, rappelte Noah sich auf und blickte sich um. Das Innere des Aquariums war mit Schnee, Frost und Eis bedeckt. Überall waren Pinguine und schauten ihn mit ihren schwarzen Knopfaugen an.
Noah klopfte sich den Schnee von der Jacke. Sein Atem stieg wie Dampf aus seinem Mund. Er wusste nicht, was die Tiere von ihm erwarteten, also sagte er einfach, was er wollte:
«Ich suche nach einem Pinguin namens Podgy.»
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24. Kapitel Eine Lawine aus Fell
E lla starrte ungläubig vor sich hin.
«Was ist das?», fragte Richie noch einmal.
In etwa fünfhundert Metern Entfernung wuselten Hunderte von kleinen, etwa knöchelhohen Tieren auf sie zu. Sie bedeckten den ganzen Fußweg und breiteten sich sogar bis über die Grasfläche aus. Sie liefen so dicht nebeneinanderher, dass sie aussahen wie eine Lawine – eine Lawine aus Fell.
«Richie», sagte Ella. «Die sehen aus wie Ratten.»
«Ich habe so gehofft, dass du das nicht sagen würdest», sagte Richie. «Ratten sind doch freundlich, oder? Ich meine, was die in den Filmen immer über diese gemeinen Ratten sagen … das machen die doch nur, um einem Angst einzujagen, oder?»
«Ich weiß nicht», sagte Ella. «Du bist doch hier das Superhirn.»
Als die Tiere näher kamen, wurde auch der Geräuschpegel lauter. Ihre nadelspitzen Krallen kratzten über den Fußweg, und dabei gaben die Tiere ein leises, quiekendes Bellen von sich.
«Warte mal», sagte Ella. «Das sind keine Ratten. Das sind Erdmännchen.»
Je näher sie kamen, desto leichter waren die Tiere zu erkennen. Sie hatten kurze Beine, gedrungene Körper und Köpfe, die aussahen wie pelzige Tennisbälle. Als sie die Scouts erreicht hatten, umringten sie sie und stellten sich auf ihre Hinterbeine. Sie betrachteten Ella und Richie, als erwarteten sie, dass die Kinder etwas taten. Aus der Nähe waren ihre hohen Bellgeräusche noch lauter als zuvor.
«Das sind Präriehunde», sagte Richie. «Keine Erdmännchen.»
Ella beugte sich zu Richie hinüber. «Was immer sie auch sind – ich glaube, sie wissen, wer
wir
sind.»
Richie drehte sich im Kreis herum und betrachtete die Präriehunde misstrauisch. «Ich glaube, du glaubst richtig.»
«Und weißt du, was ich noch glaube?»
«Was?»
«Ich glaube, sie kennen Megan. Und nicht nur das. Sie wissen auch, wo sie ist. Und genau dahin ist Noah auch gegangen.»
«Wenn wir Tank nicht vertrauen können», sagte Richie, «woher willst du dann wissen, ob wir diesen Tieren hier vertrauen können?»
«Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass wir Noah helfen müssen.»
Richie nickte.
Ella blickte auf die Tiere hinunter und sagte: «Okay, ihr kleinen Fellbälle, dann zeigt uns doch, was ihr uns zeigen wollt.»
Die Präriehundeschar drehte um und bewegte sich in die Richtung, aus der sie gekommen war. Sie führten die Scouts durch die dunkle, kalte Nacht.
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25. Kapitel Noah auf dem Eis
E in großer Pinguin kam über den Eisblock gewatschelt. Er war etwa so groß wie Noah und schien ungefähr 30 Kilo zu wiegen. Beim Gehen wackelte sein Bauchspeck hin und her. Er blieb vor dem Scout stehen, legte den Kopf nach hinten und hob den Schnabel in die Höhe, wie Pinguine es tun.
«Podgy?», fragte Noah. «Du bist doch Podgy, oder?»
Der Pinguin antwortete nicht.
«Tank hat mir gesagt, ich soll dich treffen.» Noah schwieg einen Moment.
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