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Der geheime Zoo 1

Der geheime Zoo 1

Titel: Der geheime Zoo 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Chick
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«Kannst du mich überhaupt verstehen?»
    Immer noch keine Antwort.
    «Tank hat gesagt –»
    Ohne Vorwarnung senkte der Pinguin den Schnabel und stieß Noah an. Der Junge und auch der Pinguin fielen aufs Eis und rutschten ins Wasser. Noah sank. Rechts von ihm befand sich die Eisinsel, links von ihm die hohe Wand des Aquariums. Er hörte gedämpftes Platschen – weitere Pinguine tauchten um ihn herum. Sie schwammen den Kanal auf und ab und durchwühlten das Wasser.
    Noah geriet in Panik und schluckte eisiges Wasser. Seine Füße berührten den Boden des Aquariums. Er blickte hoch, konnte aber nur die weißen Bäuche der schwimmenden Pinguine sehen. Schnell stieß er sich vom Boden ab, doch ein Pinguin drückte ihn wieder nach unten. Verwirrt sank Noah zum zweiten Mal hinunter.
    Um ihn herum wirbelte das eisige Wasser. Noah fühlte sich schwach. Er war erschöpft. Er hätte Tank niemals trauen dürfen. Tank hatte gesagt, das Schicksal aller hinge davon ab, das Geheimnis des Zoos zu bewahren. Noahs Leben war wohl nur ein kleines Opfer dagegen.
    Noch ein Pinguin stieß gegen ihn. Noah schluckte noch mehr Wasser. Er wusste, dass er kurz davor war zu ertrinken.

[zur Inhaltsübersicht]
    26. Kapitel Der Wilde Westen
    D ie Präriehunde wuselten zwischen Ellas Beinen herum und über ihre Füße. Hin und wieder quiekte einer von ihnen so laut, dass Ella dachte, sie wäre auf einen getreten. Jedes Mal kontrollierte sie hastig ihre Schuhe, fürchtete sich aber gleichzeitig davor, vielleicht tatsächlich die Überreste eines Tieres unter ihren Sohlen zu finden.
    Die Präriehunde führten die Scouts an den Zebras und Kamelen vorbei zum Gehege der Präriehunde. Es nannte sich «Der Wilde Westen» und sah aus wie eine Miniaturwüste aus festgetretenem Sand, Grasbüscheln und winzigen Hügeln. Die Wände des Geheges waren steil und hoch; sie sollten verhindern, dass die Präriehunde entkommen konnten. Über die Sandfläche verteilt hatten die Tiere mindestens fünfzig Löcher gegraben, die zu einem Labyrinth aus Untergrundtunneln führten.
    Die Tiere sprangen über die Gehegemauern und liefen über den Sandboden, dass der Staub nur so aufwirbelte. Manche hüpften in die Löcher und steckten sogleich die Köpfe wieder hervor, um sich umzusehen; für Ella sah es so aus, als wollten die Tiere sich versichern, dass ihre nächtliche Operation auch gut verlief. Ein paar kehrten nicht in ihre Löcher zurück; stattdessen bissen sie in Ellas und Richies Jeans und zogen sie einen schmalen Weg bis zum Ende ihres Geheges.
    «Hey!», sagte Ella.
    «Ich glaube», meinte Richie, während sein Fuß immer weiter vorangezogen wurde, «dass wir ihnen folgen sollen.»
    Ella wusste, wohin sie gebracht wurden. Hinten im Gehege führten Treppen zu fünf künstlich ausgebauten Tunneln – eine Attraktion für Kinder. Die Tunnel liefen unter dem sandigen Terrain entlang. Man konnte in die Tunnel steigen und den Kopf durch spezielle Öffnungen ins Gehege stecken, die von Plastikkuppeln geschützt waren, damit die Tiere einem nicht die Nasen abknabberten. Dieser Teil des Geheges wurde liebevoll Kinder-Prärie genannt.
    Die Präriehunde zogen Ella und Richie die Treppen hinunter. Dann stoben sie auseinander, und die beiden Kinder blieben allein zurück. Die Scouts ließen sich auf alle viere nieder und krochen in den Haupttunnel. Streifen von Mondlicht erhellten den Weg.
    «Jetzt wäre eine gute Gelegenheit, die Stablampe zu benutzen, die du so großzügig dem Nashorngehege gespendet hast», sagte Ella.
    Richie antwortete nicht. Er war an Ellas spitze Zunge gewöhnt.
    Der Haupttunnel gabelte sich in fünf weitere Tunnel, die in unterschiedliche Richtungen führten. Am Ende eines jeden Tunnels konnte man sich hinstellen. Ella kroch den ersten Tunnel entlang, steckte den Kopf durch das Loch und blickte durch die Plastikkuppel hindurch. Überall wuselten die Präriehunde herum, schossen in ihre Löcher hinein oder wieder heraus. Einer von ihnen kam zu Ellas Kuppel. Er presste seine Schnauze gegen das Plastik und bellte einmal, als wolle er Hallo sagen. Ella bellte zur Antwort zurück, dann kroch sie wieder zu Richie.
    «Hast du etwas entdeckt?», fragte er.
    «Nein.»
    Ein großer Präriehund schoss in den Tunnel, an ihnen vorbei und in einen anderen Tunnel hinein. Am Eingang drehte er sich um, stellte sich auf die Hinterbeine, blickte Ella direkt an und bellte ein paarmal. Dann lief er zurück, an ihnen vorbei und wieder nach draußen.
    «Ich glaube, er

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