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Der geheime Zoo 1

Der geheime Zoo 1

Titel: Der geheime Zoo 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Chick
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Armen.
    «Ja», meinte Noah, «so wird es gehen.» Er klopfte Blizzard auf den Hals. «Los, großer Junge, lass uns losreiten!»
    Blizzard knurrte und setzte sich in Bewegung. Seine großen Pranken pressten den Schnee zusammen. Schon bald kam ein Sturm auf. Schnee fiel von der Seite, und der Wind drängte gegen sie. Innerhalb von Minuten war das Iglu hinter einer weißen Wand verschwunden. Noah war dankbar für seine Schneemütze, so albern sie auch aussehen mochte.
    Nachdem sie eine halbe Stunde marschiert waren, erreichte Blizzard einen Berg und begann ihn zu erklimmen. Noah sah Pinguine, die in Höhlen vor dem Sturm Schutz suchten. Die drei erreichten den Bergkamm, und von dort sahen sie ein Licht im weißen Tal vor ihnen blinken.
    Noah schützte sein Gesicht mit der Hand vor dem eisigen Schnee und Wind. «Müssen wir dahin?» Er musste schreien, damit Blizzard ihn über den lauten Sturm hinweg hörte.
    Blizzard knurrte und schwang den Kopf im Kreis. Dann begann er den Abstieg. Podgy hopste herum wie ein plumpes Kind auf dem Knie seines Vaters. Der Berg war so steil, dass Noah schon fürchtete, Blizzard könnte ausrutschen und sie wie eine Lawine ins Tal schicken. Pinguine stoben zur Seite, sobald sie Blizzards Marschroute kreuzten. Und zum ersten Mal sah Noah noch eine andere Tierart: Polarfüchse. Ihr Fell war so weiß und sauber wie der fallende Schnee. Sie schossen in alle Richtungen davon, sprangen über Schneeverwehungen und tauchten in dunkle Höhlen.
    Am Fuße des Hügels war das Licht so hell, dass Noah seine Augen schützen musste. Alle paar Sekunden erstrahlte eine neue Farbe über der weißen Landschaft. Direkt unter dem Licht hing ein orangefarbener Vorhang mit dunkelgrünen Fransen. Der Vorhang hing von einer Stange, die wiederum von nichts gehalten wurde. Sie baumelte in der Luft wie von Zauberhand getragen.
    «Das ist doch nicht möglich», staunte Noah.
    Doch mittlerweile wusste er, dass nichts unmöglich war. Sie kamen an einem schneebedeckten Schild vorbei, und Blizzard blieb stehen. Noah beugte sich vor und fegte den Schnee fort. In das Holzschild waren große schwarze Buchstaben eingeritzt worden: ENDE VON SEKTOR 24
    «Sektor 24?»
    Blizzard hob die Nase in den Himmel und stieß ein ohrenbetäubendes Brüllen aus. Noah schlug die Hände über dem Kopf zusammen und fürchtete, dass sich der Schnee von den Hügeln lösen könnte. Einen Moment später schob der Bär den Samtvorhang mit der Schnauze zur Seite und trat hindurch. Der Vorhang schloss sich hinter Noahs Rücken und ließ den Sturm hinter ihnen zurück.

[zur Inhaltsübersicht]
    32. Kapitel Die Stadt der Artenvielfalt Einwohnerzahl: steigend
    E lla und Richie standen mit offenem Mund da. Sie hatten eine Stadt betreten, die ganz offenbar aus Hunderten von Phantasien erbaut worden war. Sie lag in der Mitte eines dichten Waldes. Gebäude und Bäume teilten sich zu gleichen Teilen die Straßen und standen nur Zentimeter voneinander entfernt. Hin und wieder wuchsen die Bäume sogar
in
den Häusern, und ihre Zweige schoben sich durch Wände und Fenster, sodass die Gebäude wie große Baumhäuser wirkten. Wohin die Scouts auch sahen, schienen Stadt und Wald aufeinander angewiesen zu sein, als könnte die eine nicht ohne den anderen leben.
    Jedes Gebäude hatte eine andere Größe, Form und Art. Manche waren aus Stahl und Eisen, andere aus Marmor und Stein und wieder andere aus Glas. Gepflasterte Fußwege verliefen in alle Richtungen, führten zu Haustüren, verschwanden in geheimnisvollen Gassen oder durchkreuzten blühende Flächen. Die Baumkronen fungierten als Hausdächer, Bambusrohre als Regenrinnen und Zweige als Straßenschilder. Alles zusammen bildete eine seltsame und erstaunliche Einheit aus Wald und Stadt.
    Wasser strömte durch den Ort. Bäche flossen in der Mitte der Fußwege. Wasserfälle stürzten hohe Glasgebäude herunter und platschten in darunterliegende Brunnen. Wolken aus feindunstigem Nebel waberten über den Straßen.
    Und neben alldem beherbergte die Stadt noch etwas Erstaunlicheres: Tausende von Tieren. Sie waren überall und bewegten sich in alle Richtungen. Zebras, Tiger, Kamele, Pandas, Nilpferde – alle nur erdenklichen Tiere. Ella sah eine Giraffenfamilie, die eine Straße entlangspazierte und die Köpfe senkte, um den Stromleitungen auszuweichen. Dann sah sie eine Gruppe von Bären: Sie hielten an einer Kreuzung, um drei langsame Schildkröten vorbeizulassen. Ella sah nach oben und erblickte Hunderte von

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