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Der geheime Zoo 1

Der geheime Zoo 1

Titel: Der geheime Zoo 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Chick
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senkte sich … und hob sich wieder … und senkte sich. Es sah ein wenig unbeholfen aus, doch er hielt sich in der Luft. Die anderen Pinguine sprangen ebenfalls in die Luft, fielen jedoch aufs Eis und purzelten übereinander.
    «Eine Flugschule!», rief Noah. «Die Pinguine lernen fliegen!»
    Innerhalb von Sekunden waren alle anderen Pinguine wieder aufs Eis gefallen und rollten in einem Knäuel aus Speckfalten und flatternden Flossen übereinander. Nur der kleine Pinguin hielt sich noch eine Weile in der Luft, bevor auch er aus etwa drei Metern Höhe aufs Eis fiel.
    «Unglaublich!»
    Am Ufer des zugefrorenen Sees wurde Blizzard langsamer und trottete auf das schneebedeckte Land zu, das von Hügeln und Bergen umgeben war.
    «Wohin laufen wir, Blizzard? Ich muss unbedingt –»
    Noahs Blick streifte über die Landschaft, und dort fand er die Antwort. Zu seiner Rechten tauchte ein riesiges Iglu auf, das vorher im blendenden Schnee unsichtbar gewesen war. An einer Seite hatte es eine bogenförmige Öffnung, die offenbar der Eingang sein sollte. Blizzard trottete zu dem Iglu, und Noah duckte sich, sodass sie beide durch die Tür passten.
    In dem Iglu war es warm. Ein farbenprächtiger orientalischer Teppich lag auf dem Boden und darauf ein Bündel mit warmer, trockener Kleidung und ein Stapel Decken. Noah rutschte von Blizzards Rücken und ging zitternd zu dem Bündel hinüber. Obendrauf lag ein Zettel.
    Lieber Noah,
     
    wenn du das hier liest, bist du vor mir angekommen. Dies ist das Iglu der Alten. Und du bist vermutlich klatschnass! Ich habe die Tiere gebeten, dir Kleidung zu besorgen. Ich sehe dich dann in der Stadt der Artenvielfalt. Podgy wird dir den Weg zeigen. Sei vorsichtig! Lass dich von niemandem aufhalten. Du bist schon zu weit gekommen, um jetzt noch umzukehren.
    Viel Glück, kleiner Mann!
    Tank
    «Die Stadt der Artenvielfalt?», sagte Noah. «Was ist das?»
    Dann legte er den Zettel zur Seite und kümmerte sich erst einmal um die wichtigeren Dinge: warme, trockene Kleidung. Er nahm sich ein frisches Handtuch, das groß genug war, um einen Löwen einzuhüllen, und zog sich heftig zitternd die nasse Jacke und seinen Pullover aus. Als Noah seine Hose aufknöpfte, sah er zu Blizzard hinüber und sagte: «Würde es dir etwas ausmachen, dich umzudrehen? Ich weiß, du bist ein Bär, aber trotzdem …»
    Blizzard drehte den Kopf zur Seite und sah aus dem Iglu hinaus.
    «Danke», sagte Noah.
    Er rubbelte sich heftig mit dem Handtuch ab, zog zwei schwere Decken aus dem Stapel, ließ sich auf den Teppich fallen und wickelte sich fest ein.
    «Mir ist s-s-sooo k-k-k-aaalt», jammerte er.
    Doch unter dem Gewicht der Decken wurde Noah schon bald von der Hitze seines eigenen Körpers ein wenig wärmer.
    Blizzard näherte sich ihm, sodass Noah seine Pfoten aus nächster Nähe betrachten konnte. Sie waren groß genug, um ein Lagerfeuer auszutreten, und mit den Klauen konnte er leicht eine Wassermelone aufschlitzen. Der Bär ließ sich neben Noah nieder und drängte sich an ihn.
    Einen Moment später watschelte Podgy zum Eingang herein.
    «Hey, P-P-Podgy», murmelte Noah. «Schön, d-d-dass du es g-g-geschafft hast.»
    Podgy kam zu ihm. Mit dem Schnabel schnappte er sich eine weitere Decke und legte sie Noah über die Schultern.
    «D-d-danke, Podgy!»
    Noah kuschelte sich so dicht an Blizzard, dass seine Knie im Pelz des Bären versanken. Das große Tier legte seinen Kopf sanft über Noahs Körper und bedeckte ihn mit seinem langen Hals. Noah konnte ihn atmen hören und spürte die warme Luft, die über seinen Rücken strömte. Langsam verschwand die Kälte aus seinem Körper.
    Bald merkte Noah, wie erschöpft er war. Zu Hause war es jetzt mitten in der Nacht – wo auch immer zu Hause war. Ein bisschen Schlaf vor seinem nächsten Abenteuer würde ihm sicher guttun. Noah schloss die Augen.
    Er dachte an seine Schwester und hielt ihr Bild fest. Er sah Megans Gesicht und ihr Lächeln, während er, umgeben von der Wärme seiner fremden und wunderbaren neuen Freunde, einschlief.

[zur Inhaltsübersicht]
    30. Kapitel Richie hat einen glänzenden Auftritt
    E lla und Richie traten aus der Höhle und hinein in ein gleißendes Licht und heiße Luft. Die Landschaft war trocken und staubig. Kakteen wuchsen auf der dürren Erde – manche sahen mit ihren runden Stämmen aus wie stachelige Fausthandschuhe, andere mit langen Stämmen erinnerten mehr an grüne Orgelpfeifen. Der Boden war von unzähligen Öffnungen durchlöchert.

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