Der geheimnisvolle Kreis (German Edition)
aus der sie gekommen waren.
„So, dann suche ich eben im Obergeschoß. Vielleicht werde ich ja dort gleich fündig.“ meinte Aron motiviert.
Er stieg die Treppen empor und schaute sich um. Die Fenster waren furchtbar schmutzig. Es kam kaum Licht durch die Scheiben und deswegen war es recht dunkel in den Gängen und Zimmern. Alles wirkte unheimlich und verlassen. Aron beschloss, nach rechts zu gehen. Er schärfte alle Sinne, um alles um sich herum bestens wahrnehmen zu können und um das Weiße Buch nicht zu übersehen. Hier und da öffnete er eine quietschende Türe. Staub fiel vom Türblatt herunter und Aron nieste und hustete heftig. Die Zimmer waren klein und dunkel. Es war gespenstisch ruhig.
„Ist das unheimlich hier. Hoffentlich wohnt nicht noch mal jemand so freundliches hier.“ scherzte Aron.
Eine Fledermaus flatterte hoch, als Aron die nächste Tür öffnete.
„Huch.“ rief er und sprang zurück. „Wen habe ich diesmal aufgeschreckt?“
Er öffnete jede Tür und fast jedes Mal wurde er durch einen anderen Bewohner erschreckt. Aber leider konnte ihm keiner weiterhelfen. Es waren meist Waldbewohner aus dem Tierreich.
„Toll, das Buch könnte ja überall sein. Unter Matratzen, in Schränken......soll ich da wirklich überall reinschauen? Dann würden wir hier niemals fertig werden. Es musste doch einen besonderen Platz für so ein Buch geben. Mal nachdenken, wo würde ich so ein Buch verstecken?“ Aron grübelte und grübelte und setzte sich dabei auf einen Stuhl. Dieser krachte in sich zusammen, als Aron darauf Platz nahm.
Marla und Hondur erging es gleich. Hier und da öffneten sie Türen und Schränke, schauten sogar unter den Betten nach und Verzweiflung machte sich in ihnen breit.
„Das ist doch sinnlos. Das Buch kann überall sein.“
„Und vorallem wenn es unsichtbar ist.“
Hondur und Marla stöhnten auf. Wenn das Buch überhaupt hier war. Die Hexe meldete sich auch nicht mehr zu Wort. Sie wäre vielleicht noch eine Hilfe gewesen.
Aron rappelte sich wieder vom Boden auf und rieb sich belämmert den schmerzenden Hintern. Schallendes Gelächter ertönte.
„Wer lacht hier?“
Jemand lachte weiter.
„Sind Sie das, Hexe? Können Sie auch mal was Konstruktives tun und mir vielleicht ein bisschen helfen?“
„Alles zu seiner Zeit!“
Aron musste sich beherrschen, damit er die Hexe nicht vor Wut und Schmerz anschrie: „Wir haben schon genug Zeit vergeudet. Wollen Sie uns nun helfen oder nicht?“ sagte er besonnen.
Aron bekam keine Antwort mehr. Die Hexe war schon wieder verschwunden.
„Aber zum Lachen hat sie sich melden können.....“ schimpfte Aron und machte sich wieder auf den Weg. Ziellos ging er von einem Zimmer in das andere.
Die verlassene Zauberschule war mehr als unheimlich. Hier und da flogen Fledermäuse und Eulen aufgeschreckt durch die Gänge und Zimmer. Ratten rannten über den Boden, Mäuse fiepsten und verkrochen sich in ihren Mauselöcher. Einmal konnte Aron gerade noch zur Seite springen, um nicht auf eine Ringelnatter zu treten.
„Was ein Geisterschloss.“ bemerkte er, als gerade ein Feuersalamander ihm über den Fuß rannte.
„Satt werden würde man hier schon.“
Der Feuersalamander hielt inne und drehte sich zu Aron um. Es sah aus, als ob er ihn verstanden hatte. Aron schaute ihn fragend an. Der Feuersalamander kratzte sich am Kopf und rannte weiter. Vielleicht sollte das Kratzen auch heißen: Du spinnst wohl. Wir sind nicht zum Fressen!
Aron ging vorsichtig weiter. Er kam in einer Bibliothek an.
„Also wenn nicht hier das Weiße Buch ist, dann weiß ich auch nicht.“
Aron machte sich auf die Suche. Systematisch wollte er vor gehen, in dem er sich von einem Regal zum anderen Buch für Buch durcharbeiten wollte. Es war sehr anstrengend und mühsam. Er nahm jedes Buch in die Hand und las seinen Titel.
„Die Kräuterschule, Hexen mal anders, Schwierige Schüler....“ sind ja interessante Bücher, aber nicht gerade das, was ich suche.“
„Das Weiße Buch wird Dir sofort auffallen. Vergeude nicht Deine Zeit.“ sagte eine tiefe Stimme zu Aron.
Aron ließ vor Schreck die „Hexenheilkräuter“ fallen und drehte sich erschrocken um.
„Wer ist da?“ Aron wartete, aber niemand antwortete.
„Hallo? Wer ist da? Es hat doch gerade jemand was zu mir gesagt. Oder höre ich schon Dinge, die nicht da sind?“ Aron zweifelte langsam an sich und an den Rest der Welt. Seine Nerven waren durch die letzten Zwischenfälle leicht gereizt und
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