Der geheimnisvolle Kreis (German Edition)

anderen Mitglieder zögerten, schauten weg und murmelten mit dem Nachbarn.
    Feiglinge, dachte Lasmo bei sich. Aber so schnell gab er nicht auf.
    „Warum seid ihr so feige? Hat er Euch bestochen?“ Das Gemurmel wurde lauter.
    „Siehst Du, sie sind alle zufrieden mit mir. Ich werde Dir einen Verweis wegen Ungehorsam ausstellen und Du bist somit für die nächsten beiden Sitzungen gesperrt.“ sagte das Oberhaupt grinsend. Er schaute triumphierend um sich und strahlte. Aber nun hob sich hier und da eine Hand. Er starrte ihn vorwurfsvoll an, aber auch andere hoben nun ihre Hand. Es wurden mehr und mehr. Lasmo schaute sich um und freute sich. Endlich würde Gerechtigkeit einkehren. Schließlich hoben alle Mitglieder die rechte Hand. Es wurde somit einstimmig beschlossen, dass die Wahl zum neuen Oberhaupt so schnell wie möglich erfolgen wird.
    „Danke meine Herren. Übermorgen wird die Wahl stattfinden. Morgen feiern wir unseren Sieg über das Böse zu ehren von Marla und Aron. Das wird gleichzeitig ein Abschiedsfest sein, da sie uns dann verlassen werden. Sie werden wieder in ihre Zeit zurück reisen.“
    Lasmo verließ den Sitzungssaal. Lira und Marvilla folgten ihm mit hochgetragenen Köpfen.
    „Das war ja unglaublich! Ich bin stolz auf Dich!“ sagte Lira und küsste ihn.
    Marvilla starrte die beiden an, fing sich aber schnell wieder und sagte:
    „Wow! Das war echt klasse. Wer wird denn dann sein Nachfolger?
    „Das wird die Wahl zeigen. Aber jetzt legt los und bereitet ein tolles Fest vor. Und für Dich, kluge Fee, habe ich eine besondere Aufgabe.“ Lasmo beugte sich zu ihr runter und sagte geheimnisvoll:
    „Du darfst morgen früh die beiden im Schloss abholen. Spann die vier Schimmel ein eile zum Schloss. Traust Du Dir das zu?“
    „Was für eine Frage.“ entgegnete Marvilla fast schon beleidigt.
    „Wusste ich es doch. Auf Dich ist Verlass. Und nun hilf Lira bei den Vorbereitungen.“
    Marvilla nickte fleißig und rannte davon. Larmo und Lira lachten. Sie waren überglücklich.
    „Läßt Du Dich zur Wahl aufstellen?“
    „Ja, das werde ich.“ sagte Lasmo überzeugt.
    „Dann wirst Du sein Nachfolger. Und ein sehr guter noch dazu.“
    „Na, mal abwarten. Es gibt genug Kandidaten dafür.“
    „Aber keinen ist so geeignet dafür wie Du. Wart´s ab, Du wirst es schaffen.“
    „Dein Wort in Gottes Ohr.“ sagte Lasmo.

Kapitel
    Aron und Marla tobten durch das Schloss wie kleine Kinder. Sie rannten durch die Gänge und staunten, wie schön das Schloss nach all dem Zauber eigentlich war.
    „Ich komme mir vor wie eine Prinzessin. Es ist echt toll hier. Fast schade, dass dieses tolle Schloss leer stehen und vor sich hingammeln wird.“
    „Wir gönnen es ja bewohnen, Prinzessin.“
    „Hm, ich weiß so recht. Auf so engem Raum mit Dir. Das kann nicht gut gehen.“ spottete Marla.
    „Pah. Du wirst gleich als Prinzessin verhungern.“ lachte Aron und rannte in Richtung Küche. Er rief: „Wer zuerst in der Küche ist, darf sich all die Köstlichkeiten aussuchen und der andere muss den Abwasch machen.“
    „Halt! Das ist fies. Du hast einen Vorsprung.“ rief Marla und rannte Aron hinterher. Dieser stieß die Küchentür auf und blieb staunend stehen. Marla konnte nicht so abrupt bremsen und rannte ihn um. Aron konnte sich gerade noch taumelnd abfangen. Sie drehten sich beide staunend um, da die Küche der schönste Raum des Schlosses war. Er war hell, lichtdurchflutet und unheimlich groß. Möbel aus Marmor mit goldenen Wasserhähnen trotzten im Licht. Es sah nicht nach einer Küche aus, sondern nach einem Palast. Weiße Säulen trugen die Decke, die mit Fresken ausgestattet war.
    „Wow. Was ist das? Das ist ja unglaublich. Also Gondur hatte wirklich Geschmack. Hier kocht man doch gerne. Kein Wunder das alles immer so köstlich geschmeckt hatte. Und wo ist jetzt der Kühlschrank?“
    „Kühlschrank? Was ist das? Aber ich muss Dir zustimmen. Einfach gigantisch.“
    „Wo ist das Essen? Es sieht so aufgeräumt aus. Hoffentlich haben die noch was zum Essen da gelassen.“ Marla schaute in jeden Schrank und schloss die Türen wieder enttäuscht zu. Sie fand leider nichts zu essen. Aron entdeckte eine weitere Tür.
    „He, komm mal her. Das musst Du Dir anschauen.“ Marla stürmte zu ihm.
    „Bitte schön, Prinzessin, reicht das für Ihren werten Hunger?“ Er ließ sie in den Raum blicken. Hier und da hingen Würste und Pökelfleisch an Haken von der Decke herunter. Frisches Gebäck duftete aus Keksdosen,