Der geheimnisvolle Kreis (German Edition)
wüsste sie nicht, ob sie das auch wirklich wollte.
„Olaf, nein. Ich werde alleine reisen. Geh in die Stadt und such Dir ein Mädchen.“ sagte sie fest entschlossen.
„Gut, wie Du magst. Ich hoffe, Du wirst es nicht bereuen. Lebe wohl, Marla.“ sagte Olaf tief beleidigt. Es kam selten vor, dass ihn Mädchen haben abblitzen lassen. Und bei diesem tat es verdammt weh. Er drehte sich um und ging. Er schaute nicht mehr zurück, sondern ließ Marla einfach stehen. Sie schaute ihm traurig hinterher, bis er im Wald verschwunden war. Sie hatten gemeinsam viele Abenteuer erlebt und eine Menge Zeit miteinander verbracht. All dies war vergessen und vorbei. Wie eine Seifenblase platzen diese gemeinsamen Stunden an der Hauswand. Marla ging zu Aron in den Garten. Er saß auf einer Parkbank und schaute sie grimmig an.
„Er ist fort.“ sagte sie und setzte sich neben ihn.
„Fort? Ohne Auf Wiedersehen zu sagen?“ fragte Aron erstaunt.
„Ja, ohne ein Auf Wiedersehen.“
„Bist Du jetzt traurig?“ Marla schüttelte den Kopf. „Was ist dann los?“
„Ach, wir Drei haben so viel gemeinsam erlebt und erreicht. Jetzt ist alles weg und vorbei. Irgendwie macht mich das traurig. Dich nicht?“
„Doch, sehr sogar. Aber das war unser Ziel. Wir waren die Auserwählten und mussten diese Aufgabe bewerkstelligen. Wir haben es geschafft und viele glücklich gemacht. Das ist das einzige, das zählt.“
„Komm, lass uns zum Steinbruch gehen.“ erwiderte Marla. Aron war wirklich ein Ritter. Er zeigte keine Gefühle und dachte einfach nur rationell. Typisch Mann, dachte Marla bei sich. Ist dann jeder Mann ein Ritter? Nein, das wäre zu logisch. Aron nahm Marla bei der Hand. Sie hatten einen langen Fußweg vor sich, aber sie genossen die Zeit zu zweit. Sie hatten keine Eile. Endlich hatten sie einfach nur Zeit. Sie kamen im Baumenland an und staunten. Es gab keine Bäume mehr, aber dafür Hunderte von Menschen, die feierten und fröhlich waren.
„Was ist hier passiert?“ fragte Marla.
„Bist Du Marla? Und Du Aron?“ Beide nickten brav. „Erkennt ihr mich nicht? Ich bin es. Der Baum. Ich hatte euch so manches Mal geholfen und beraten.“
Aron und Marla schauten sich fragend an und starrten den Mann vor ihnen an.
„Ok, ich bin jetzt kein Baum mehr. Als der Zauber ausgelöscht wurde, wurden wir alle wieder in Menschen verwandelt. Ist das nicht unglaublich? Wir feiern und tanzen. Kommt, macht mit. Wir alle müssen uns bei euch bedanken.“
„Ähm, ich bin jetzt wirklich sehr überrascht. Ich hatte wirklich nicht vermutet, dass Du ein Mensch warst. Ist wirklich unglaublich.“ sagte Marla.
„Ja, mir fehlen die Worte.“ sagte Aron.
„Also, dann kommt und feiert mit.“
„Ich habe da mal eine Frage: Ich oder vielmehr wir sind doch durch diesen Steinkreis hier hergekommen. Weißt Du, wo dieser Einstieg ist?“
„Ja, dort hinten. Soll ich ihn euch zeigen?“ Marla und Aron schüttelten den Kopf. Ihnen war auch nicht nach feiern zumute.
„Nein, wir werden übermorgen erst wieder heim reisen. Morgen feiern wir bei den Feen und jetzt möchte ich noch einem alten Freund im Steinbruch Auf Wiedersehen sagen.“
„Ok, viel Spaß. Wir sehen uns morgen. Wir feiern morgen bestimmt noch weiter.“ tanzend entfernte er sich von den beiden.
Marla grinste. Die Welt war wirklich verrückt. Aron grinste auch und schaute dem tanzendem Mann nach. Überall tanzten und hüpfen Leute umher. Sie waren fröhlich und heiter.
Bedrückt gingen sie weiter. Sie erreichten die Wüste. Doch auch hier wurden sie erneut überrascht. Die Wüste hatte sich gewaltig verändert. Hier und da blühten Büsche und Sträucher.
„Wow. Selbst die Wüste ist keine Wüste mehr. Es ist auch nicht mehr so heiß und drückend. Man, Gondur hatte wirklich gute Arbeit geleistet. Er hatte alles um sich verändert und verzaubert. Wo er jetzt wohl steckt?“
Auch Aron staunte nicht schlecht. Er schaute sich um und konnte von weitem schon den Steinbruch entdecken. Dieser hatte sich nicht verändert, da er von Menschen erschaffen und nicht vom Zauberer gezaubert wurde.
„Ja, wirklich unglaublich. Aber noch unglaublicher ist es, dass wir alles wieder rückgängig gemacht haben. Hast Du das schon mal überlegt?“
„Da hast Du recht. Wenn ich darüber nach denke, werde ich richtig stolz. Ich bin auch unheimlich froh, dass wir es geschafft haben. Wenn ich all die glücklichen Menschen um mich herum sehe, bin ich stolz, dass sie durch mich und dich glücklich
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