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Der geheimnisvolle Kreis (German Edition)

Der geheimnisvolle Kreis (German Edition)

Titel: Der geheimnisvolle Kreis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Det Nilam
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Kirchturmuhr zum Abendessen.
    Klaus rappelte sich von seinem Bett auf, schlupfte in die Schuhe, rieb sich noch mal die Tränen vom Gesicht und öffnete die Tür seiner Kammer.
    Vor der Kammer liefen einige Jungen in seinem Alter zum Speisesaal.
    „Es gibt hier ja noch mehr Jungen.“ sagte Klaus erstaunt zu sich.
    Die Jungen musterten Klaus neugierig. Einer kam auf ihn zu und sagte:
    „Ich bin Martin. Komm, ich zeige Dir, wo es lang geht.“
    Klaus lächelte Martin an und war erleichtert, dass er nicht alleine in den Speisesaal gehen musste. Martin war in Klaus´ Alter. Er hatte auch alte verratzte Kleidung an und schien auch aus einem armen Elternhaus zu stammen. Ob sie wohl alle das gleiche Schicksal hatten?

Kapitel
    „Kannst du nicht einfach in Deiner Kugel nachschauen, wo sie sind?“ nervte Marvilla.
    Sie war ungeduldig und nervig. Seit sie von der Entführung der Frau gehört hat, gab sie keine Ruhe mehr und wollte sie unbedingt finden.
    „Du hast ein ausgeprägtes Helfersyndrom. Das ist gut. Aber Du musst Dich auch in Geduld üben und lernen, vor jedem Handeln nachzudenken!“ sagte Lasmo. Ich muss die Kleine unbedingt bremsen. Sie wäre ein gefundenes Fressen für Gondur. Wäre vielleicht kein Fehler, von ihr könne er nur Gutes und Liebenswertes lernen, dieser Schuft. Lasmo war sauer und besorgt. Gondur entwickelt sich immer mehr zum Bösen. Und dabei hat alles so gut angefangen:
     
    Klaus tat mir unheimlich leid. Er schien so zerbrechlich und unschuldig. Ich wusste noch ganz genau wie es war, aus dem zu Hause entrissen zu werden. Ich habe es meinen Eltern verziehen, aber nie vergessen.
    Ich war damals neun, als ich ein Gespräch meiner Eltern in der Küche belauschte.
    „Wenn wir ihn wegschicken, sind wir alle Sorgen los. Wir können in diesem Haus wohnen bleiben, uns weiterhin jeden Luxus leisten und ein schönes Leben führen.“
    „Aber es ist unser Sohn!“ sagte mein Vater laut.
    „Ihm wird es bei der Alten bestimmt gut gehen. Ein Internat hat noch niemanden geschadet. Viele Eltern müssen für das Internat ihrer Kinder zahlen. Wir bekommen sogar noch Geld dafür!“ erwiderte meine Mutter.
    In diesem Moment hasste ich sie. Wie konnte sie nur so was sagen? Mich wegschicken? Liebte sie mich nicht mehr?
    „Du hast vielleicht recht, Margret. Es wird ihm bestimmt nicht schaden. Martin ist ein kluger Junge. Er wird in seinem Leben noch einiges erreichen. Und im Internat lernt er bestimmt einiges.“
    „Friedrich, ich habe immer recht.“ Sie stand auf und ging schlendernd auf ihn zu. Sie küsste ihn und lächelte ihn an. „Ach Friedrich, bald gibt es nur noch uns zwei. Wir werden unser Leben dann wieder so richtig genießen.“ Sie biss ihn in die Backe. „Autsch. Du bist ein Luder.“
     
    Ich drehte mich angewidert weg. Ihm liefen Tränen vor Wut und Traurigkeit die Wange runter.
    Wie konnten meine Eltern nur so sein? So egoistisch?
    Was soll ich nun tun? Ich beschloss, noch diese Nacht abzuhauen. In meinem Zimmer suchte ich alle brauchbaren Sachen zusammen. Eine kleine braune Ledertasche, Streichhölzer, Bindfaden, ein Taschenmesser und Wechselkleidung. Ich holte mir aus dem Keller noch eine Wurst und etwas Brot und wartete in meinem Zimmer bis es dunkel wurde.
    Ihr könnt mich mal gern haben, dachte ich bei mir und war nicht mehr traurig, sondern stinksauer. Macht was ihr wollt, aber ich auch. Und in ein Internat geh ich schon zweimal nicht.
     
    Es war neun, als ich mich langsam die Treppe runter schlich. Die Haustür war neben der Küchentür. Ich schlich die Treppe runter und ging auf Zehenspitzen an der Küchentür vorbei. In der Küche hörte ich Stimmen und Töpfe schlagen. Meine Mutter lachte los.
    Ich schlich weiter zur Haustüre und öffnete sie. Adjeu, meine geliebten Eltern. Wir werden uns nicht mehr so schnell sehen. Ich hatte nicht mal einen Abschiedsbrief hinterlassen. Warum auch, sollen sie sich doch Gedanken machen. Ich bin weg und werde mein eigenes Leben führen.
    Draußen war es kalt. Ich zog mir meine Jacke enger an den Körper ran und lief schneller. Planlos irrte ich auf den Wald zu. Ich musste mir Vorsprung verschaffen, falls sie mich morgen suchen würden. Im Wald war es sehr unheimlich. Eulen riefen sich zu. Hier und da raschelte es. Ich erschrak, als es hinter mir anfing zu grunzen. „Ah, Hilfe.“ schrie ich und rannte.
    Ich rannte und rannte und wusste nicht genau wohin. Ich kam an eine Lichtung. Die Sterne leuchteten so stark, dass ich recht gut sehen konnte.

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