Der geheimnisvolle Kreis (German Edition)
Es schien, als haben sich alle Sterne genau über dieser Lichtung versammelt. Einer strahlte heller als der andere.
„Hier gefällt es mir. Hier werde ich übernachten.“ sagte ich zu mir.
Ich zog meine kleine Decke aus der Tasche hervor und lehnte mich an einen Baum. Einerseits war mir unheimlich, andererseits fühlte ich mich heimisch. Nebel zog auf und hüllte die Umgebung mit weicher Watte ein. Der Wald schien sich darin einzuhüllen und zuzudecken. Man konnte noch leises Gezwitscher von Vögeln hören, Rufe von Eulen und Geraschel von Mäusen. Der Wald schlief samt Bewohner.
Am nächsten Morgen wachte ich steif und durchgefroren auf. Die Kleidung war klamm vom Nebel und all meine Glieder schmerzten. Nachts war es doch kälter als ich dachte.
Mein Magen knurrte. Ich nahm meine Tasche und suchte mein Brot.
„Das muss ich mir gut einteilen. Wer weiss, wann ich wieder was zu essen finden werde.“ sagte ich zu mir. „Ich werde mir zum Nachtisch noch ein paar Beeren pflücken.“
„Martin, aufstehen, frühstücken.“ rief die Mutter. „He, hörst du nicht? Wir haben eine Überraschung für dich.“
Entnervt stieg die Mutter die Treppen zu Martins Zimmer hoch. Klopfe an die Tür und ging in den Raum.
„Martin, du Schlafmütze. Steh auf.“ Sie ging auf das Bett zu und schon die Bettdecke beiseite.
„Huch! Friedrich! Friedrich!“ schrie sie.
Der Vater saß bereits am Frühstückstisch. Er hatte Hunger, aber bekam keinen Bissen vom Brot runter. Es war, als wäre sein Hals zugeschnürt. War es das richtige? Er war verzweifelt. Wie sollen sie das ihrem Sohn beibringen. War es fair? Er war feige. Ob er Martin je in die Augen schauen kann, wenn er fragt: „Warum Vater?“
„Friedrich! Verdammt. Schau dir das an!“
„Was gibt's, Margret?“
„Komm sofort hier hoch. Er ist fort!“
„Wer ist fort?“
„Ja wer wohl?! Martin.“
„Wie fort? Der ist bestimmt nur kurz vors Haus“.
„Nein, seine Jacke und seine Tasche fehlen. Der ist bestimmt abgehauen. Komm mal hoch.“
Die Mutter schaute sich weiter in seinem Zimmer um. Das Zimmer war aufgeräumt. Das kennt man von Martin nicht. Das gerade kommt ihr ja so komisch vor.
„Ach!“ schrie sie. Heute sollte er doch abgeholt werden.
„Was ist? Warum schreist du?“
„Such ihn sofort. Heute sollte er doch abgeholt werden und wenn er nicht da ist, haben wir ein Problem! Lauf, Friedrich. Er kann nicht weit sein. Wehe, wenn das Bürschchen wieder auftaucht. Der kann was erleben. Siehst du, und du zweifelst daran, das es dir richtige Entscheidung ist? Siehst du, wie undankbar der Kerl ist? Rennt einfach davon!“ fauchte sie aufgebracht.
„Mach dir keine Sorgen, ich finde ihn. Weit kann er nicht sein. Und vielleicht ist er gar nicht abgehauen. Du siehst immer alles so schwarz. Beruhig dich und leg dich ein wenig hin.“
Friedrich war nicht wohl. Überzeugend konnte er daher auch nicht sein. Margret schaute wütend aus. Sie machte sich nicht Sorgen um Martin, sondern um das, was uns blühen wird, wenn Martin bis heute Mittag nicht auftaucht. Er wusste nicht, ob er froh war, dass Martin weg ist oder ob er auch wütend sein sollte. Er pfiff nach seinen Jagdhunden. Die würden Martin finden.
„Er ist bestimmt im Wald. Wo soll er sonst hin. Und da finde ich ihn. Keiner kennt sich dort so gut aus wie ich. Dort kenne ich jedes Reh und Wildschwein. Bis später, mein Schatz.“
„Ja, geh endlich. Und komm mir nicht ohne Martin wieder. Ihr müsst bis heute Nachmittag wieder da sein!“
Die Mutter setzte sich seufzend aufs Bett und nahm Martins Bären in die Hand. Den hat er von seiner Großmutter bekommen, als er geboren wurde. Er solle ihn immer beschützen.
Kapitel
Marla war froh, wieder für sich zu sein. Es war anstrengend, immer auf seine Gedanken achten zu müssen und jeden Gedanken vorher auf die Goldwaage zu legen. Sie musste nicht mehr in ihrem Käfig im Gefängnis schlafen, sondern sie wurde von Gondur in eines der Zimmer, die an dem dunklen langen Gang lagen, geführt.
Das Essen war herrlich. Sie hatten sich noch ein bisschen über belangloses wie das Wetter unterhalten. Dann meinte Gondur, dass es Zeit war, schlafen zu gehen. Marla erwiderte: „Verehrter Zauberer, ich würde zu gern ihr Reich sehen.“
„Wir können morgen gerne einen Ausflug machen. Ich zeige dir gerne mein Reich. Ich war schon eine Weile nicht mehr an den verschieden Orten.“ erwiderte Gondur.
Marla schlenderte durch ihr Zimmer. Es war ein großer
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