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Der geheimnisvolle Kreis (German Edition)

Der geheimnisvolle Kreis (German Edition)

Titel: Der geheimnisvolle Kreis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Det Nilam
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als Diener und Köche, Mädchen in Bärenfelle, die er sich zu Füßen legte, um keine kalten Füße beim Lesen zu bekommen. Einen Kameraden verzauberte er als Armleuchter, um immer genug Licht zum Lesen zu haben. Andere wurden Möbelstücke, Vasen und andere nützliche Gegenstände.
    Martin war entsetzt. Er redete Tag und Nacht auf Klaus ein, er solle mit dem Quatsch aufhören und alle wieder zurückzaubern. Sein guter Freund Theo wurde zur Vase. Gondur war eifersüchtig auf ihn. Das freche Mädchen Sarah wurde als Raupe verzaubert. Sie war von da an immer damit beschäftigt, nicht zertreten oder gefressen zu werden. Martin hielt es nicht mehr aus. Er fasste einen Entschluss: er müsse Gondur das Handwerk legen und ihm das Schwarze Buch stehlen. Eines nachts schlich er sich in Gondurs Zimmer, als dieser schlief. Gondur hielt auch nachts das Schwarze Buch fest an seine Brust gedrückt. Es war unmöglich, ihm das Buch zu entreißen, ohne dass er dabei aufwachte. Aber Martin hatte keine Wahl. Er war verzweifelt und furchtbar enttäuscht von Klaus. Sie waren mal gute Freunde. Aber Martin konnte nicht fassen, was Klaus da tat. Er fühlte sich von Klaus hintergangen und dafür musste er ihn jetzt hintergehen. Martin schlich sich an Klaus Bett. Dieser schlief selig und schnarchte leise. Klaus sah so unschuldig aus, wenn er schlief. Aber die Machtbesessenheit und die tägliche Strenge ließen ihn stark altern. Er sah mindestens zwanzig Jahre älter aus. Tiefe Furchen zogen sich über sein Gesicht. Die Unzufriedenheit und die Gier waren ihm ins Gesicht geschrieben. Martin beugte sich über Klaus und griff nach dem Buch. Zur Not müsste er Klaus schlagen, um ihm das Schwarze Buch zu entreißen. Und dann? Was solle er dann mit dem Schwarze Buch machen? Klaus war mittlerweile schneller und besser im Zaubern als Martin. Aber Martin blieb keine andere Wahl. Er musste etwas tun. Er streckte die Hand nach dem Buch aus. Als er das Buch berührte, verbrannte er sich fürchterlich und schrie auf. Das Schwarze Buch glühte. Klaus saß mit einem Satz im Bett und schaute Martin wütend an.
    „Wusste ich´s doch! Du würdest mir eines Tages in den Rücken fallen! Ich habe es immer vermutet, aber nie wahr haben wollen. Ich dachte, Du bist mein Freund!“
    „Das war ich auch immer, aber das, was Du hier tust, ist gemein und auch langsam gefährlich. Du hast Dich überschätzt und jetzt auch noch die Kontrolle über Dich selbst verloren. Andere müssen unter Deiner Habgier und Machtbesessenheit leiden. Ich kann das nicht mehr mit ansehen. Ich möchte das beenden!“ Und mit diesen Worten stürzte sich Martin auf Klaus.
    Martin verbrannte sich nochmals an dem Buch. Klaus hatte es schützend vor sich gehalten. Martin hob sich den schmerzenden Unterarm. Sein Arm war rot und schmerzte. Brandblasen bildeten sich.
    „Lass das. Ich will Dir nicht weh tun, aber du zwingst mich dazu. Ich werde Dir das Schwarze Buch nie geben! Zulange habe ich darauf gewartet, endlich Macht zu haben. Keiner sollte mehr auf mir herumtrampeln und mich quälen können. Endlich kann meine Mutter stolz auf mich sein, dass ich es zu etwas gebracht habe. Ich bin selbst auch stolz auf mich.“
    „Aber sie ist bestimmt nicht stolz auf Dich, wenn sie das hier sieht! Du hast Menschen in Möbelstücke verwandelt! Das ist doch nicht normal. Kannst du wirklich auf so was stolz sein? Beende es, bevor es zu spät ist!“
    „Ich bin noch nicht fertig. Das Schwarze Buch enthält noch Tausende Zaubersprüche. Wenn ich damit fertig bin, bin ich für alle Zeit Alleinherrscher über alles!“
    „Aber Du wirst alleine und unglücklich sein. Liebe und Freundschaft kannst du Dir sicherlich nicht herzaubern.“ sagte Martin traurig.
    Klaus schaute ihn an.
    „Ich werde gehen. Ich kann das nicht mehr länger mit ansehen. Ich will nichts mehr mit Dir zu tun haben. Wir sind nicht mehr befreundet. Ab heute sind wir Feinde, Klaus. Ich werde alles tun, um Dich von deiner Macht abzubringen. Lebe wohl.“
    Mit diesen Worten ging Martin auf die Tür zu und hielt sich den schmerzenden Arm. Klaus schaute ihm nach. Er sprach unklare Worte und Funkenregen ging über Martin runter. Martin rechnete schon damit, dass er auch in einen Kuhhaufen oder eine Ameise verwandelt werden würde. Aber Klaus nahm ihm die Schmerzen vom Arm und die Wunden waren weg, als ob sie niemals dagewesen waren. Martin drehte sich nicht mehr um. Diese Wunden waren weg, aber andere Wunden waren irreparabel tief.
     
    Gondur

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