Der geheimnisvolle Kreis (German Edition)
Herzen. Du wirst das richtige tun.“ flüsterte ihm Marvilla zu. Sie lächelte und Lasmo lächelte zurück. Er war stolz auf die kluge, kleine Fee.
„Wir werden als allererstes das Baumenland in Brand stecken. Das schwächt Gondurs Stärke ein wenig.“ sagte einer des Ältestenrates.
Lasmo hatte es sehr eilig. Es war ein weiter und gefährlicher Weg bis zum Schloss. Er musste wieder den Steinbruch überqueren. Seine Tarnung als Falke hatte ihm damals gut geholfen. Er will diese Tarnung auch dieses Mal benutzen.
Lasmo verabschiedete sich kurz von allen und machte sich auf den Weg. Er hatte schon zu lange zu Hause sinnlos Zeit verschwendet.
„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ sagte er zu sich.
Er stellte sich auf eine Mauer vor seinem Feenschloss und verwandelte sich in einen Falken. Er drehte den Kopf, als ob er noch mal jemanden Auf Wiedersehen sagen wollte. Marvilla stand da und winkte. Sie hoffte so sehr, dass beide wieder zurück kommen würden.
Lasmo flog schnell, so schnell die kleinen Flügel schlagen konnten. Es dauerte nicht lange, bis er die Grenze vom Feenland erreicht hatte.
„So, jetzt kann das Abenteuer beginnen.“ Lasmo war frohen Mutes.
Von weiter Ferne konnte er den Steinbruch sehen. Die Sonne brannte nieder. Es war furchtbar staubig und trocken. Die Arbeiter, die dort schufteten, taten ihm unheimlich leid. Aber das würde sich hoffentlich bald alles ändern. Seine größte Sorge bestand darin, Gondur nicht im Steinbruch zu begegnen, sonst wäre alles verloren. Seine Tarnung würde sofort auffliegen. Aber Lasmo blieb keine andere Wahl. Er musste das Risiko eingehen. Er spähte von weitem, ob Gondurs Kutsche oder Drachen da waren. Bis jetzt konnte er sie nicht entdecken.
„Ich muss einfach Glück haben! Positives Denken soll ja manchmal Wunder bewirken. Also, nichts wie los.“
Er flog ein Stück weit am Steinbruch vorbei. Er wollte nicht direkt darüber fliegen.
„Da, seht mal. Da ist der Falke wieder.“ sagte ein Arbeiter und deutete zum Himmel.
„Was will der schon wieder hier?“ Die Arbeiter schauten nach oben. Sie hielten sich die Hand über die Augen, da die Sonne blendete.
Die Aufseher sahen den Falken auch. Einer konnte diesen Vogel überhaupt nicht leiden und zückte seine Steinschleuder. Er zielte und schoss. Der Stein flog durch die Luft. Es schien, als ob der Falke Glück hätte, aber der Stein streifte den Falken. Dieser fing an zu Taumeln und segelte zu Boden. Es staubte, als der kleine Falke im Sand landete.
„Oh, der Arme.“ sagte ein Arbeiter betroffen. Sie waren traurig, dass der Aufseher den Falken abgeschossen hatte. Es war so ein nettes Tier. Unschuldig, wie alle hier.
Kalim war fassungslos. Er hoffte, dass sich seine Vermutung nicht bewahrheitete. Der letzte Falke war ja auch kein richtiger Falke. Als es langsam dämmerte, schlich sich Kalim zum Falken an. Dieser lag regungslos im Sand. Kalim befürchtete schon, dass er tot sei.
„Hallo mein Freund. Ich werde dich mitnehmen und gesund pflegen.“ sagte Kalim und nahm den Falken behutsam auf. Dieser zwinkerte mit den Augen und ließ es über sich ergehen. Kalim steckte den Falken unter seine Schürze, damit ihn niemand entdeckte. Er ging in sein Lager und holte seine Wasserflasche. Er setzte sich in den Sand, den Rücken an die Wand gelehnt und holte den kleinen Falken vor. Der Falke sah ziemlich mitgenommen aus, aber er blutete nirgends.
„Was ist mit dir? Hast du dir die Flügel gebrochen?“ Kalim untersuchte vorsichtig die Flügel. Sie schienen nicht gebrochen zu sein. Welch ein Glück.
„Nein, gebrochen habe ich mir nichts, nur geprellt. Und mein Kopf tut mir auch schrecklich weh. Ich kann diesen doofen linken Flügel nicht mehr bewegen.“ sagte Lasmo, aber Kalim konnte das Gefiepse nicht entschlüsseln.
„Tut mir leid, ich versteh dich nicht, ruh dich auch und trink einen Schluck. Du kannst bestimmt bald weiterfliegen. Ich denke, Du hast es eilig.“
Der Falke nickte. Kalim goss sich Wasser in die Hand und der Falke trank daraus.
„He, Kalim, was hast Du da für einen Freund. Sollen wir den nicht grillen?“
„Ha, da wirst nicht satt davon. Schau Dir doch das magere Federvieh an.“
Die Arbeiter lachten. Lasmo schmollte. Mageres Federvieh. Pah.
Kalim streichelte ihm über den Kopf. Ein Aufseher machte seinen Rundgang und schaute nach dem Rechten. Kalim stopfte seinen kleinen Freund unsanft unter die Schürze. Dieser protestierte heftig.
„Ruhig, hier draußen ist
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