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Der Geist der Liebe - Miles, C: Geist der Liebe - MacGowans's Ghost

Der Geist der Liebe - Miles, C: Geist der Liebe - MacGowans's Ghost

Titel: Der Geist der Liebe - Miles, C: Geist der Liebe - MacGowans's Ghost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cindy Miles
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Gesicht seines Sohns im Spiegel. In Gabes Jugend waren sie auch seine besten Freunde gewesen - und waren es immer noch, wollte er ehrlich sein, was er allerdings nie laut sagen würde. »Du hast einen Schmutzfleck übersehen«, sagte er und deutete auf die Stelle. »Da - an deinem Kinn.«
    Jake nahm den Waschlappen und schrubbte den Fleck weg. »Ich will aber nicht woanders als in Sealladh na Mara wohnen. Dad ...«
    »Hör auf zu jammern, Junge, und sieh zu, dass du hier fertig wirst. Wir reden später weiter.«
    Der Junge starrte ihn verdrießlich an. Seine Augen waren für Gabe eine ständige Erinnerung an Jakes Mutter. »Aye«, sagte der Kleine und machte, dass er hinauskam.
    Gabe starrte sein Spiegelbild an, rieb sich die Augen und dachte, dass er aussah, als hätte er eine ganze Woche nicht geschlafen.
    Eine Woche? Genau genommen hatte er einen ganzen verdammten Monat kaum geschlafen. Seit er wieder diese Träume hatte ...
    Verdrossen rieb er sich das Kinn. Er war noch blasser als gewöhnlich, hatte dunkle Ringe unter den Augen und war zudem schlecht rasiert. Er sah aus wie ein Gespenst.
    Er fragte sich, was die Amerikanerin davon halten mochte.
    Bei diesem Gedanken verzog er das Gesicht.
    Nachdem er sich frischgemacht hatte, verließ er die kleine Wohnung im ersten Stock von Odin's Thumb, in der er und Jake lebten, und machte sich auf den Weg zur Küche.
    Als er den schwach beleuchteten Pub betrat, fiel sein Blick sofort auf Miss Morgan, die auf einem der hohen Barhocker saß. Die alte viktorianische Lampe neben ihr hüllte sie in einen sanften Lichtschein, der ihre im Nacken mit einer Spange zusammengehaltenen blonden Locken aufschimmern ließ. Sie hoben sich scharf von dem schwarzen Pullover ab, den sie trug. Sie gestikulierte lebhaft mit den Händen, während sie sich mit Willy, dem knurrigen Fischhändler von nebenan, unterhielt, der für Gabe nie mehr als ein paar muffelige Worte übrig hatte, wenn er ihn sah.
    Und nun fing der alte Willy sogar lauthals an zu lachen. Gabe blinzelte erstaunt. Willy lachte nie.
    »Komm her, Junge, und hilf mir hier ein bisschen, ja?«
    Die Bitte riss Gabe aus seinen Gedanken, und er wandte sich zu seiner Tante Wee Mary um - die lieber die Kleine genannt wurde als Tante -, deren Kopf jetzt hinter der halb geöffneten Küchentür erschien. »Natürlich nur, wenn du aufhören kannst, das Mädchen anzugaffen, um mir bei dem Fisch zu helfen.« Mit einem schalkhaften Lächeln verschwand Wee Mary wieder in der Küche.
    Gabe stieß die Tür auf und folgte seiner Tante, die ihm kaum bis zu den Schultern reichte. Sie nahm eine der schweren Segeltuchschürzen von deren eisernem Wandhaken und reichte sie ihm. Gabe streifte sie über und band sie hinter seinem Rücken fest. »Ich gaffe niemanden an, Frau.«
    Wee Mary grinste nur. »Bring mir lieber mal das Brett mit den Fischfilets, Junge, statt mir zu erzählen, du hättest niemanden angegafft. Ich habe es schließlich mit eigenen Augen gesehen.«
    Gabe verzichtete auf eine Widerrede, während er das große Schneidebrett mit den Kabeljaufilets holte und es auf den Herd neben den schweren Eisenkessel mit dem heißen Frittieröl stellte.
    »Deine Mum hat mir erzählt, sie hat heute Nachmittag gesehen, dass eine Frau schreiend aus dem Pub gerannt ist«, bemerkte Mary und zeigte auf einen Stapel Teller. »Stellst du die bitte bereit, mein Junge?«
    Gabe begann, die Teller bereitzustellen, und nickte. »Aye. Sie war der fünfte potenzielle Käufer in diesem Monat. Und natürlich waren es wieder der Captain und seine Bagage mit ihren heimtückischen Tricks.«
    Wee Mary tauchte mehrere Fischfilets in einen Backteig und ließ sie nacheinander mit einer Zange in das heiße Öl gleiten. Lautes Zischen und Blubbern begann, die Küche zu erfüllen. »Hast du dich noch nie gefragt, ob du nicht vielleicht einen Fehler machst, mein Junge?«
    Gabe warf seiner Tante einen ärgerlichen Blick zu. »Fang nicht schon wieder damit an, ja? Wir haben das schon oft genug erörtert.« Er unterdrückte einen Seufzer, während er den Spritzschutzdeckel auf den Kessel legte. Natürlich machte er Fehler. Jede Menge sogar und das jeden Tag. Und was Jake anging, so zweifelte er sogar unablässig an sich selbst. Aber die Entscheidung, den Pub zu verkaufen, war richtig. Sein Sohn brauchte gleichaltrige Jungen zum Spielen, nicht eine Schar herumspukender Geister.
    Und dann diese verfluchten Albträume! Sie waren wieder da und plagten ihn nicht nur nachts, sondern auch

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