Der Geist der Liebe - Miles, C: Geist der Liebe - MacGowans's Ghost
sagte Ethan Gabe mehr als einmal, dass er verdammt beschissen aussah.« Amelia lachte leise. »Ethan kam mit zwei Veilchen, einer blutenden Nase und einem geschwollen Kinn nach Hause.«
Allie machte große Augen. »Gabe hat ihn verprügelt?«
»Sie haben sich gegenseitig verprügelt. Sich das Fell gegerbt, wie meine Großmutter sagen würde. Ich weiß nicht, wer schlimmer aussah, aber sie müssen sich eine ganze Weile verdroschen haben, bevor sie beschlossen, dass es reichte«, berichtete Amelia lächelnd. »Und seitdem sind sie die besten Freunde.«
»Das klingt, als hätten Ethan und die anderen ihn durch eine schwere Zeit gebracht«, sagte Allie. »Das muss ja wirklich schlimm gewesen sein.«
»Jetzt sieht er erstaunlich gut aus«, sagte Amelia. »Damals, als er kam, war er abgemagert, unrasiert - ja, es war einfach schrecklich. Er hat mir so leidgetan. Die Jungs zu haben - und ihre einzigartige Situation - waren eine Hilfe für ihn, glaube ich. Und Gabes Dad und seine Brüder waren fantastisch.« Sie zuckte mit den Schultern. »Alle haben am selben Strang gezogen.« Sie tätschelte Allie den Arm. »Aber, mein Gott, wenn ich sehe, was du für ihn getan hast ...!«
Allie lächelte. »Ich habe gar nichts getan. Ich kenne ihn eigentlich erst seit kurzer Zeit.«
»Tatsächlich?«, fragte Amelia und griff nach Allies Hand und drückte sie. »Das merkt man gar nicht.«
Allie blickte zum Parkplatz hinüber, wo Ethan, seine Brüder und Gabe um das Motorrad herumstanden.
Obwohl es dunkel war, verbreitete die Außenbeleuchtung genügend Licht, um zu erkennen, dass Gabe in ihre Richtung blickte.
Seine weißen Zähne blitzten in dem schwachen Licht, als er Allie anlächelte.
»Ich glaube, ich merke es auch fast nicht«, sagte sie.
Und so war es auch.
»Ihr müsst uns mal auf der Burg besuchen«, lud Amelia sie ein. »Wir haben genügend Platz und jede Menge interessanter Orte zu erforschen.«
Allie warf einen Blick auf Amelias Bauch und lächelte. »Das klingt aufregend. Aber wie lange wird es dauern, bis du nicht mehr auf Forschungsreise gehen kannst?«
Amelia schwenkte eine Hand. »Pah, das ist mein drittes Kind, und mir bleiben noch vier Monate bis zur Geburt. Ihr könnt kommen, wann ihr wollt.«
Allie lächelte die Frau an, die so schnell ihre Freundin geworden war. »Ich bin sehr froh, dass wir uns kennengelernt haben«, sagte sie.
Amelia erwiderte ihren Blick. »Weißt du, in einem Meer von Testosteron müssen wir Frauen zusammenhalten. Und auf der Landkarte«, sagte sie und hielt ihren Daumen und Zeigefinger zusammen, »sind wir nur so weit voneinander entfernt. Also lass uns in Verbindung bleiben.«
Allie nickte erfreut, und während die Männer ihre Männergeschichten beendeten, versuchte sie sich vorzustellen, wie es wäre, für immer ein Teil dieses Lebens zu sein.
Und plötzlich wurde sie sich sehr eindringlich der sauberen, kühlen Highlandluft bewusst, die sie wie eine zufällige Berührung streifte - oder wie ein eindringliches Gewisper, als wäre da jemand aus den Tälern und Bergen oder den Tiefen des Lochs, der sich zu ihrem Ohr vorbeugte und sagte: Bleib, Allie Morgan. Du gehörst hierher. Du gehörst zu Gabe. Du bist ein Teil von all dem hier.
Allie schlang die Arme um sich und atmete tief ein, als sie die Gewässer des Loch Ness hörte, die unter ihnen an die Küste plätscherten, und das Rauschen der Blätter über ihnen.
Sie war hier wirklich glücklich und zufrieden ... nicht zuletzt, weil Gabe ihr das Gefühl vermittelte, ein ganzer, vollständiger Mensch zu sein.
Und sie hoffte inständig, dass das eindringliche Gewisper aus dem Tal sich als zutreffend erweisen würde.
Gabe zog Allie an sich, nachdem sie den Munros Auf Wiedersehen gesagt hatten. Ethans Brüder hatten ihm mit ihren überschwänglichen Umarmungen fast die Luft abgeschnürt, aber Gabe war froh darüber, solche Freunde zu haben, mochten sie auch etwas ungewöhnlich sein.
Und alle hatten Allie auf den ersten Blick gemocht.
Er hatte auch gar nichts anderes erwartet.
Als sie in den Rover stiegen, fiel Gabes Blick auf eine Ausgabe von Amelias Buch Verzauberung, das Allie in den Händen hielt. Bestimmt würde sie es genauso faszinierend finden wie er.
Solange sie es in einer anderen Nacht als heute faszinierend fand.
Bevor sie losfuhren, winkten sie den hünenhaften Männern und der viel kleineren Amelia zu, die auf der Terrasse standen und ihnen nachsahen. Ethan zog seine Frau an sich und küsste sie auf die
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