Der Geist der Liebe - Miles, C: Geist der Liebe - MacGowans's Ghost
Weg zurückging, den er gekommen war.
Allie biss in ihre Pastete und starrte ihm hinterher. Der Mann war ihr ein Rätsel. Aber vielleicht brauchte sie nur noch etwas Zeit. Schließlich war sie erst seit gestern hier - noch nicht mal einen ganzen lag.
Irgendetwas machte Gabe MacGowan zu schaffen, und es war weit mehr als Geister, die sich nicht zu benehmen wussten, oder sein Wunsch, das Odin's zu verkaufen. Seltsam, aber sie hätte ihr Leben darauf verwettet, dass er gar nicht wirklich verkaufen wollte. Sie würde sich noch einmal mit den Geistern zusammensetzen, um herauszufinden, aus welchem Grund sie nach Sealladh na Mara gekommen waren.
Allie seufzte. Gabe fühlte sich zu ihr hingezogen, das zumindest konnte sie mit Bestimmtheit sagen. Aber ebenso sicher war für sie, dass er sich mit Händen und Füßen gegen dieses Gefühl wehren würde.
Er wollte, dass sie die Geister beschäftigte?
Und wie ich sie beschäftigen werde ...
6. Kapitel
G abe steckte die Hände tief in seine Jackentaschen und ging zurück zum Odin's.
Er konnte einfach nicht verstehen, warum Allie Morgan ihm derart unter die Haut ging. Er kannte sie doch kaum.
Aus einem unerfindlichen Grund jedoch hatte er sie ganz bezaubernd gefunden, als sie sich zu ihm umgedreht und mit vollen Backen die Pastete gekaut hatte.
Nicht dass er das jemals jemandem eingestehen würde.
Er konnte sich auch nicht erklären, wieso er ständig glaubte, sie anherrschen zu müssen. Er herrschte sie an, und sie lächelte. Jedes schroffe Wort beantwortete sie mit einem Lächeln.
Es war verrückt. Der reinste Wahnsinn.
Der kalte Seewind schlug Gabe ins Gesicht, der für einen Moment stehen blieb und zur Bucht hinübersah. Tief atmete er die frische Luft ein, deren Salz er auf der Zunge schmecken konnte, und die ihn nach der schlaflosen Nacht spürbar belebte.
Nach einer Weile setzte er seinen Weg fort, und als er ins Odin's zurückkam, hatten Wee Mary und seine Mutter in der Küche schon mit den Vorbereitungen für das Mittagessen angefangen. Die beiden Frauen, die Schwestern waren, sich aber überhaupt nicht ähnlich sahen, blickten von ihrer Arbeit auf. Gabe zog seine Lederjacke aus und hängte sie an den Kleiderständer.
»Guten Morgen, mein Junge«, begrüßte ihn seine Mutter. »Welche Laus ist dir denn heute wieder über die Leber gelaufen? Dieser verdrießliche Gesichtsausdruck scheint ja schon fast zur Gewohnheit zu werden.«
Wee Mary lachte. »Ach, Laina. Du brauchst das Mädel nur mal anzusehen, dann weißt du Bescheid«, sagte sie augenzwinkernd. »Dein Junge hat ein Auge auf diese Amerikanerin geworfen.«
Gabe nahm seine Mütze ab und legte sie auf die Garderobe. »Ich habe auf niemanden ein Auge geworfen.«
»Ach«, sagte seine Mutter, ohne auf seinen Einwand einzugehen. »Du meinst dieses hübsche Mädchen, das er engagiert hat, um die Geister zu vertreiben?« Sie schnalzte anerkennend mit der Zunge. »Wunderbare blonde Locken hat sie, aye, Mary?«
»Oh ja, die hat sie.«
Gabe schüttelte den Kopf, konnte aber doch nicht ganz das Grinsen unterdrücken. »Ihr seid verrückt, ihr beide.«
Die Schwestern kicherten.
Seine Mutter legte den Kopf ein wenig schief und musterte ihn prüfend. »Du siehst schrecklich aus, Junge. Hast du schon wieder nicht geschlafen?«
Gabe band sich eine Schürze um und ging zum Arbeitstisch, um den Schmorbraten zu parieren. »Ich bekomme genügend Schlaf.« Das war zwar gelogen, aber er wollte seine Mutter nicht mit Nebensächlichem beunruhigen. Und schon gar nicht wegen etwas, das er selbst verursacht hatte. »Heute kommt jemand, um sich den Pub anzusehen, also legt euer bestes Benehmen an den Tag und bleibt hier in der Küche.« Er sah sie an, aber ihre Gesichter verrieten nichts, als sie sich wieder den Erbsen und Kartoffeln widmeten.
»Ich brauche ein bisschen Hilfe, um einen der Zäune zu flicken, Junge«, bemerkte seine Mutter. »Ich will nicht, dass dein Dad das machen muss, wenn er endlich wieder daheim sein wird. Meinst du, du könntest dich irgendwann heute Nachmittag darum kümmern?«
Gabe starrte seine Mutter prüfend an. So prüfend, dass sie schließlich errötete und den Blick abwandte.
»Was ist?«, fragte sie verteidigend.
»Ich werde hinübergehen, sobald ich den Kaufinteressenten im Odin's herumgeführt habe.« Sowohl seiner Mutter als auch seiner Tante war durchaus zuzutrauen, dass sie sich mit den Geistern verbündeten, um zu verhindern, dass das Haus verkauft wurde.
Seine Mutter zuckte mit
Weitere Kostenlose Bücher