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Der Geist der Liebe - Miles, C: Geist der Liebe - MacGowans's Ghost

Der Geist der Liebe - Miles, C: Geist der Liebe - MacGowans's Ghost

Titel: Der Geist der Liebe - Miles, C: Geist der Liebe - MacGowans's Ghost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cindy Miles
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Bild loszuwerden, doch sofort tauchte ein anderes vor seinem inneren Auge auf.
    Eine Fülle ungezähmter blonder Locken, blaue Augen, ein unbeschwertes Lächeln und ein winziges Grübchen an der rechten Wange. Und, wie er vorhin auf der Treppe bemerkt hatte, weiche, schön geschwungene Lippen, die sich auf seinen perfekt anfühlen würden ...
    Er fluchte auf Gälisch und stand auf, begann, unruhig auf und ab zu gehen. Er starrte zur Zimmerdecke und rieb sich mit beiden Händen den Nacken. Was zum Teufel war nur mit ihm los, dass eine Frau ihm Albträume bereitete und er gleichzeitig erotischen Fantasien über eine andere nachhing?
    Himmelherrgottnochmal! Er kannte diese Frau gerade mal einen halben Tag. Warum konnte er nicht aufhören, an sie zu denken? Es konnte nicht nur daran liegen, dass er sie halbnackt gesehen hatte. Schließlich war er kein grüner Junge mehr, der noch nie im Leben Brüste gesehen hatte. Doch obwohl er ihre genau genommen gar nicht gesehen hatte, gelang es ihm nicht, den verführerischen Anblick zu vergessen. Da war noch etwas anderes, das ihn so stark in ihren Bann zog - etwas, das sie an sich hatte, etwas, das er nicht erklären konnte.
    Und das wollte er auch gar nicht. In seinem Leben war kein Platz für so etwas. Weil er bei allem, was er tat, an seinen Sohn denken musste. Das schuldete er Jake. Er hatte ihm die Mutter genommen ... und er würde den Rest seines Lebens damit verbringen, es wieder gutzumachen - und wenn es ihn umbrachte.
    Gabe stieß einen tiefen Seufzer aus. Es war zwei Uhr morgens, und er wusste, dass es sinnlos war, wieder ins Bett zu gehen. Er würde aufbleiben und sich beschäftigen.
    Er stieg in die Jeans, die er am Abend getragen hatte, streifte ein T-Shirt und ein langärmeliges Hemd über und setzte sich, um Socken und Stiefel anzuziehen. Dann verließ er leise das Zimmer und machte sich auf den Weg in seine kleine Werkstatt, die sich an die Küche anschloss. Eine Werkbank, eine Lampe und ein Stuhl, sein Werkzeug und mehrere Stücke Marmor von verschiedener Größe und Farbe füllten den kleinen, höchstens fünf Quadratmeter großen Raum. An der hinteren Wand stand ein über die ganze Breite des Raums verlaufendes Regal, auf dem Gabe die fertigen Stücke unterbrachte. Der Raum hatte früher einmal als Pökelkammer gedient.
    Heute war er Gabes Zufluchtsstätte.
    Oder genauer gesagt eine seiner Zufluchtsstätten.
    Unvermittelt ging ihm die Frage durch den Sinn, ob fortzugehen wirklich die Lösung war.
    Ob er an einem anderen Ort wirklich frei von seiner toten Frau sein würde ...
    Nachdem er ein kleines Stück weißen, mit schwarzem Obsidian geäderten Marmor herausgesucht hatte, setzte Gabe sich, zog die Lampe näher heran, nahm einen kleinen Hammer sowie Meißel und Feile aus dem Werkzeugkasten und machte sich an die Arbeit.
    Als Allie auf Zehenspitzen die Stufen zum zweiten Stock hinunterging, war alles still im Odin's Thumb. Keine Geister, keine Menschenseele - nichts. Nicht einmal Dauber ließ sich sehen. Es war Sonntagmorgen um Viertel vor sieben. Der Himmel war bewölkt, und sie wäre jede Wette eingegangen, dass es draußen bitterkalt war.
    Perfekt.
    An der Tür des Pubs knöpfte sie ihren schwarzen Wintermantel zu, setzte sich eine gestreifte Mütze auf und trat dann hinaus ins Freie. Der kalte Oktoberwind verschlug ihr den Atem, aber die Luft roch frisch und ein wenig nach Salz und nach noch irgendetwas anderem, das Allie nicht bestimmen konnte. Aber sie mochte den Geruch.
    Bevor sie ihren Morgenspaziergang begann, nahm sie sich ein paar Momente Zeit, ihre Umgebung in Augenschein zu nehmen. Ihre Sinne schärften sich, als sie sich mit dem kleinen schottischen Küstenort vertraut machte.
    Das Türschild von Odin's Thumb quietschte über ihr an seinen eisernen Angeln und schwankte im Wind hin und her. Alles wirkte fast ein wenig unheimlich hier draußen - die leere Straße, die Stille, in der nur das Geräusch des quietschenden Schildes und das Auf und Ab der nahen See zu hören waren. Aber die kalte Luft an ihrer Haut, der salzige Geschmack auf ihrer Zunge, all das machte, dass sie sich sehr lebendig fühlte. Wie konnte jemand freiwillig so einen Ort verlassen?
    Vom Odin's Thumb, das am oberen Ende einer Steigung lag, hatte man einen guten Blick auf die einspurige Straße mit den hübschen, weißgetünchten Gebäuden, die sich bis zur Bucht am Ende der Straße aneinanderreihten. Neugierig geworden, wandte Allie sich in diese Richtung.
    Im Haus neben dem

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