Der Geist der Liebe - Miles, C: Geist der Liebe - MacGowans's Ghost
war Gabes Mutter die erste Person, der sie begegnete.
Laina, die Khakihosen, einen dunkelblauen Pulli und Turnschuhe trug, schenkte ihr ein erfreutes Lächeln. »Ciamar a tha sibh?«
Allie blinzelte nur.
Lachend tätschelte Laina ihr den Arm. »Das ist Gälisch, Kindchen, und bedeutet: Wie geht es Ihnen?«
Allie erwiderte das Lächeln. »Oh, das hört sich hübsch an. Und danke, mir geht es gut, Laina.« Sie versuchte, die Frage auf Gälisch zu wiederholen, was ihr aber jämmerlich misslang.
Laina machte das jedoch nichts aus. »Netter Versuch, Liebes, und ja, auch mir geht's gut.« Sie seufzte ein wenig. »Es sieht so aus, als wären Sie und ich in den nächsten Tagen ganz allein hier in der Küche. Glauben Sie, dass Sie das schaffen?«
Allie sah sich um. »Wo ist Gabe?«
»Oh, er hat geschäftlich in Inverness zu tun. Bis Samstag wird er aber wieder hier sein.«
Wow. Allie hatte zwar damit gerechnet, dass Gabe sie meiden würde, aber nicht, dass er so weit gehen würde, Sealladh na Mara zu verlassen. Sie zwang sich zu einem Lächeln. »Oh, verstehe.«
Laina musterte sie prüfend. »Sie haben ihm wirklich sehr aus der Bredouille geholfen, wissen Sie. Normalerweise kümmern sich Wee May und Katie um das Essen im Odin's. Ohne Sie hier wäre Gabe völlig aufgeschmissen gewesen.«
Allie lächelte. »Ich bin froh, dass ich helfen konnte.« Sie legte den Kopf ein wenig schief, als sie fragte: »Möchten Sie etwas aus Leonas Bäckerei? Ich war gerade auf dem Weg dorthin.«
Laina schüttelte den Kopf. »Danke, nein. Ich hatte heute früh schon meinen Teller Porridge. Aber es ist lieb von Ihnen, dass Sie fragen.«
Allie winkte ihr zu, bevor sie ging. Sie hatte kaum ihre Pastete und ihren Kaffee bei Leona geholt und sich auf den Weg zum Kai gemacht, als sie auch schon Gesellschaft bekam.
»Ich mag Frauen, die einen gesunden Appetit haben. Das beweist ihr Selbstvertrauen, finde ich. Und soweit ich sehen konnte, hast du davon jede Menge.«
Allie erschrak, aber nur, weil sie eine Stimme in solch unmittelbarer Nähe nicht erwartet hatte. Als sie aufschaute, blickte sie in die dunklen Augen von Captain Catesby.
Er bedachte sie mit einem spitzbübischen Grinsen und nickte ihr zu. »Hast du mich vermisst, Allie?«
Sie erwiderte das Grinsen. »Seit gestern, meinst du? Nun, Captain Catesby, um der Wahrheit die Ehre zu geben, ja. Wo warst du eigentlich die ganze Zeit?«
»Bitte nenn mich nicht Captain. Ich habe auch einen Vornamen.«
Allie nickte. »Natürlich, Justin. Also wo hast du gesteckt?«
Ein langsames Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des Geistes aus. »Das war schon viel besser. Und um deine Frage zu beantworten, ich war im Norden Englands, um einen Freund zu besuchen.«
Allie sah ihn an. »Was für eine Art von Freund?«
Justin verschränkte die Hände hinter dem Rücken, als sie weitergingen. »Einen heißblütigen jungen Burschen mit einer zänkischen Burgverwalterin.« Er beugte sich ein wenig zu Allie herab. »Ich habe das Gefühl, dass die reizende alte Dame sich als Ehestifterin zu betätigen versucht.«
Allie blinzelte verständnislos. »Eine Ehe zwischen wem?«
Justin zuckte mit den Schultern. »Nun ja, das war nur mein persönlicher Eindruck, aber die raffinierte alte Dame, die die Burgruinen beaufsichtigt, erwartet Besuch von einer hübschen Nichte aus den Kolonien«, sagte er augenzwinkernd. »Ich habe noch nie eine listigere Frau gesehen als diese alte Burgverwalterin.«
Allie blieb stehen. »Du sprichst von einer Verbindung zwischen deinem Freund, der, wie ich annehme, ein Geist ist, und der Nichte?«
Justin grinste. »Es sind schon seltsamere Dinge vorgekommen.«
Und wahrscheinlich hatte er damit sogar recht. Der Gedanke stimmte Allie neugierig.
Sie ließen die letzten Geschäfte an der Straße hinter sich und näherten sich dem Kai. Während Allie sich vorsichtig einen Weg über Steine und Felsen bahnte, schien Justin einfach nur darüber hinwegzugleiten.
»Ein wundervoller Tag, nicht wahr?«, fragte er, als Allie sich auf dieselbe Bank wie jeden Morgen setzte. Justin atmete tief ein, aber dann schüttelte er betrübt den Kopf. »Der salzige Geruch fehlt mir wirklich sehr. Der Geruch der See war mir immer einer meiner liebsten.«
Allie lächelte. »Meiner auch. Setz dich doch zu mir«, sagte sie und deutet auf den freien Platz neben sich.
»Ein größeres Vergnügen kann ich mir nicht vorstellen«, sagte er. »Oder vielmehr ... nun ja, das eine oder andere wüsste ich da
Weitere Kostenlose Bücher