Der Geist der Liebe - Miles, C: Geist der Liebe - MacGowans's Ghost
öffnete sich, und ein Finger wies auf Gabe.
Mach, dass sie weggeht ...
»Nein!«, schrie Gabe. Wieder fuhr er hoch und starrte mit weit aufgerissenen Augen in jede dunkle Ecke des Zimmers - und sah nichts. Er strich sich mit der Hand über die schweißbedeckte Stirn und versuchte, tief durchzuatmen und sich zu beruhigen.
Er wusste nicht einmal mehr, wie oft er tatsächlich hochgeschreckt war. Einmal? Zweimal?
Fluchend warf er das Federbett zurück und ging zum Fenster. Als er die Scheibe hochschob, strömte kalte Luft herein, die sein Gesicht und seinen nackten Körper kühlte. Gabe schloss die Augen und atmete tief ein. Er spürte den vertrauten Salzgeschmack auf seiner Zunge. Alltägliche, gewohnte Dinge, die ihn quälten, aber zugleich auch beruhigten.
Gott, wie dumm er war!
Obwohl er wusste, wie spät es war, warf er einen Blick auf die Uhr. Punkt ein Uhr morgens. Wie er es sich schon gedacht hatte.
Nachdem er sich die Zähne geputzt und das Gesicht gewaschen hatte, zog er Jeans und ein langärmeliges Hemd an, das er offen ließ. Er sah nach Jake, der zum Glück noch schlief, und betrat dann leise den dunklen Korridor. Am Treppenabsatz verharrte er einen Augenblick.
Es kostete ihn große Überwindung, nicht die Treppe hinaufzugehen und Allie Morgan aufzuwecken. Warum er diesen verrückten Wunsch hatte, mir ihr zu reden, wusste er nicht. Vielleicht verlor er langsam wirklich den Verstand ...
Er schüttelte den Kopf und ging dann die Treppe hinunter und auf die Küche zu. Adrenalin brodelte wie verrückt in seinen Adern, und am liebsten wäre er losgelaufen, so schnell und so weit er nur konnte, um diesen verdammten Träumen zu entkommen. Wenn er schon den Verstand verlor, dann ging das nur ihn etwas an. Er würde niemand anderen in diesen Wahnsinn hineinziehen. Schon gar nicht eine Fremde.
Eine Fremde, zu der du dich stark hingezogen fühlst ...
Getrieben von dem immer stärker werdenden Verlangen, die aufgestaute Erbitterung über das, was ihm widerfuhr, herauszulassen, ging Gabe mit großen Schritten durch das dunkle Haus. An der Tür zur Küche prallte er mit jemandem zusammen. Er streckte die Hände aus und bekam zwei Arme zu fassen, die offensichtlich gleichzeitig nach seinen griffen.
Allie zog vor Schreck laut den Atem ein. »O Gott, das tut mir leid. Ich ... Was ist los, Gabe? Alles in Ordnung mit Ihnen? Ist es wegen Jake?«
Erst jetzt merkte Gabe, wie fest er Allies Oberarme umklammert hielt, und er wagte nicht sich vorzustellen, wie sein Gesichtsausdruck aussehen musste.
Er lockerte seinen Griff, ließ Allie aber nicht ganz los. »Nein. Jake geht es gut.«
»Atmen Sie tief ein und aus, Gabe«, sagte sie mit leiser, beruhigender Stimme. »Machen Sie die Augen zu und atmen Sie.«
Er tat, was sie ihm riet, und schon beim ersten tiefen Atemzug nahm er einen Hauch ihres Duftes wahr - feminin und dezent, frisch und blumig. Als er die Augen wieder aufschlug, konnte er Allie im schwachen Schein der Lampe, die in der Eingangshalle brannte, kaum sehen. Ihre Gestalt verschmolz fast ganz mit der Dunkelheit, doch Gabe erkannte, dass ihr Haar ihr offen bis auf die Schultern fiel. Und sie trug ein dunkles Gewand aus einem Stoff, der dünn und weich zu sein schien. Obwohl ihre Worte ruhig und beschwichtigend klangen, sprach ihr schnelles Atmen eine andere Sprache. Sie war entweder nervös oder verängstigt. Oder sogar beides.
»Sehen Sie mich an«, forderte sie Gabe auf und schloss ihre Finger noch fester um seine Unterarme. Bisher hatte er nicht einmal bemerkt, dass sie ihn noch immer festhielt. »Konzentrieren Sie sich, Gabe. Atmen Sie wieder tief durch, und schauen Sie mich an.«
Wieder tat er, was sie verlangte. Er öffnete die Augen und sah Allie an. Im bernsteinfarbenen Licht der Lampe schimmerten ihre Augen dunkel und geheimnisvoll. Sie schwieg, als sie seinen Blick erwiderte, mit ihm atmete und wartete.
Und das war mehr, als er ertragen konnte.
Ohne den Blick von ihr zu lösen, schob Gabe eine Hand unter die dichte Mähne ihres Haars, das sich so weich anfühlte, wie er es sich vorgestellt hatte. Fasziniert beobachtete er, wie die seidigen Locken sich um seine Finger schmiegten, als hätten sie ein Eigenleben.
Langsam ließ er seine Hand zu Allies Kinn hinuntergleiten, hob es ein wenig an und hielt es sanft, als er den Kopf senkte und Besitz von diesen warmen, weichen Lippen ergriff, die so perfekt zu seinen passten. So standen sie da, Mund an Mund, und atmeten einfach nur. Bis Gabe sie an
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