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Der Geist der Liebe - Miles, C: Geist der Liebe - MacGowans's Ghost

Der Geist der Liebe - Miles, C: Geist der Liebe - MacGowans's Ghost

Titel: Der Geist der Liebe - Miles, C: Geist der Liebe - MacGowans's Ghost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cindy Miles
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und meiner Mutter und meinen Schwestern nicht noch einen Tod zumuten könne.«
    Allie schwieg einen Moment. »Aber ich wollte nicht auf ihn hören. Ich versuchte wegzulaufen, ohne dass die Leute, die mein Leben zu retten versuchten, bemerkten, dass zwischen ihnen zwei Geister herumsprangen, ein Vater und seine Tochter, die einander hin und her jagten.« Sie hielt inne, um Luft zu holen, und lachte kurz. »Und dann gaben die Ärzte auf. Sie hörten mit den Wiederbelebungsmaßnahmen auf.« Allie sah Gabe an. »Sie konnten nichts mehr für mich tun und stellten abschließend den Zeitpunkt meines Todes fest.«
    Gabe starrte sie nur an und wartete stumm.
    »Ich erstarrte und sah mich selbst auf der Bahre liegen. Ich sah furchtbar aus. Und plötzlich wollte ich wieder zurück, aber ich konnte mich nicht bewegen.« Sie lächelte. »Das Letzte, was mein Vater sagte, war: Ich hab dich lieb, mein Kind. Sag deiner Mutter und deinen Schwestern, dass ich sie liebe. Und dass ich über sie wache und immer in der Nähe bin. Dann versetzte er mir einen Stoß, stieß mich so hart in den Rücken, dass ich erschrocken aufschrie.«
    Wieder hielt sie inne und lächelte. »Er stieß mich einfach so in meinen Körper zurück. Später erzählten mir die Schwestern, dass ich aufgeschrien hatte, noch bevor mein Herzschlag wieder auf dem Monitor erschien. Sie sagten, es hätte sie zu Tode erschreckt«, sagte sie leise lachend. »Danach brauchte ich Monate, um wieder ganz gesund zu werden. Ich hatte keine gebrochenen Knochen, nur innere Verletzungen, und ich hatte sehr viel Blut verloren. Und später, als ich wieder auf den Beinen war? Ich war erst kurze Zeit im College, als ich eines Tages in die Kapelle ging und Alexander Dauber allein auf einer der Bänke sitzen sah.«
    Allie schwieg einen Moment und lächelte bei der Erinnerung daran. »Gott, war er komisch! Er sah zu mir herüber, und ich muss ihn wohl mit weit aufgerissenen Augen angestarrt haben, denn er blinzelte, immer wieder, wischte sich über die Augen und blinzelte erneut. Danach begannen sich mir mehr Geister zu zeigen, und ich konnte gar nichts anderes tun, als mich mit ihnen zu verständigen. Ich konnte sie spüren, ihre Unruhe, ihr Leid, und ich konnte Dinge in Erfahrung bringen, die sie nicht selbst herausfinden konnten. Ich konnte ihren Schmerz lindern. Sie befreien und ihnen Frieden verschaffen.«
    Allie verstummte und schwieg einen Moment, um Kraft zu sammeln, denn das Schlimmste hatte sie ihm noch nicht gesagt.
    Nach einem tiefen Atemzug wandte sie sich Gabe zu und suchte seinen Blick. Er sah sie an, ernst und eindringlich wie immer, aber mit fest zusammengepressten Lippen. Sie sah ihm prüfend in die Augen, registrierte aus der Nähe jede noch so kleine Einzelheit seines Gesichts, und alles, was sie sah, gefiel ihr - jedes Lachfältchen in seinen Augenwinkeln, seine Nase, sein Kinn ... einfach alles. »Als ich angeschossen wurde, traf die Kugel einige wichtige Organe«, sagte sie gesenkten Blicks, doch dann hob sie entschlossen den Kopf und schob das Kinn vor. »Ich kann deswegen keine Kinder haben.«
    Gabe sah ihr prüfend in die Augen und richtete seinen Blick dann wieder auf das Meer.
    »Ich habe mich damit abgefunden, und ich erzähle dir das nicht, weil ich dein Mitgefühl will, Gabe. Aber es gibt mir das Gefühl, als wäre ich ...« Sie geriet ins Stammeln und fühlte wieder Tränen hinter ihren Lidern aufsteigen. »Als wäre ich kein vollständiger Mensch deswegen.« Sie zuckte die Schultern und wischte sich über die Augen. »Es ist nichts, worüber ich normalerweise spreche, wenn ich jemanden kennenlerne«, sagte sie mit einem bemühten Lächeln. »Das schreckt die Männer nämlich ab, weißt du? Die Leute behandeln dich ganz anders, wenn sie wissen, dass du so etwas Traumatisches erlebt hast.« Sie seufzte. »Und da ich es nicht mag, wenn man mich anders behandelt, behalte ich es für mich.«
    Gabe betrachtete Allie Morgan, die mit angezogenen Knien auf einer Bank vor einem Highlandfjord saß und ihm ihre Ängste offenbarte. Der Wind fuhr in ihre wundervolle Lockenmähne und verwuschelte sie, und sie hob die Hand, um eine der losen Strähnen hinter ihr Ohr zu streichen.
    Ihre andere Hand hielt Gabe in seiner.
    Nach einer Weile zog er sie an seine Lippen, um einen Kuss darauf zu hauchen, und er sah, wie Allies Augen sich schlossen. Ein leiser Seufzer kam über ihre Lippen. Er konnte die Erleichterung spüren, die sie durchflutete.
    Und er fragte sich, ob sie wohl

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