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Der Geist der Liebe - Miles, C: Geist der Liebe - MacGowans's Ghost

Der Geist der Liebe - Miles, C: Geist der Liebe - MacGowans's Ghost

Titel: Der Geist der Liebe - Miles, C: Geist der Liebe - MacGowans's Ghost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cindy Miles
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neben Spinnen und Igeln auch um ein kleines Mädchen namens Cassidy ging, das früher in derselben Straße wie die MacGowans gewohnt hatte. Gabe schlug die Hände vor das Gesicht und stimmte in das Lachen der anderen ein, bevor er sich mit funkelnden Augen an Allie wandte: »Glaub ja nicht alles, was sie dir erzählen, Allie.«
    Sie hatte in den zwei Stunden, die sie mit seiner Familie zusammengesessen hatte, viel über Gabe erfahren. Und was sie hörte, gefiel ihr immer mehr. Er hatte eine Schwester namens Merriweather, die alle Merri nannten und die als Kind offenbar genauso viel Unfug angestellt hatte wie Gabe. Allie hoffte, sie vor ihrer Abreise noch kennenzulernen.
    Jetzt zog sie die Knie an und starrte in das ruhig brennende Torffeuer im Kamin. Sie atmete den erdigen Geruch ein, der das Zimmer durchzog, und dachte, dass sie nie etwas Angenehmeres gerochen hatte. Vielleicht lag es daran, dass der gleiche Geruch Gabes Kleidern anhaftete. Sie hatte ihn wahrgenommen, als er sie auf der Bank am Kai fast bis zur Besinnungslosigkeit geküsst hatte.
    Allie schloss die Augen und rief sich in Erinnerung, wie Gabes Daumen über ihre Lippen geglitten war, mit welcher Eindringlichkeit er ihr in die Augen geschaut hatte, bevor er sie geküsst hatte. Oh ja, er war ein Mann, der küssen konnte, erotischer und sinnlicher, als Allie je zu erfahren geglaubt hatte. Vielleicht war es aber auch der Mann selbst, der diese Empfindungen in ihr auslöste. Gabe MacGowan tat nichts gedankenlos oder ziellos, und dennoch fehlte es ihm nicht an Spontaneität.
    Sie erinnerte sich noch sehr genau an ihren ersten Kuss - und an Gabes Verhalten vor diesem ersten Kuss. Mit weit aufgerissenen Augen und scheinbar völlig geistesabwesend hatte er vor ihr gestanden, und sie hatte sich gefragt, was ihn mitten in der Nacht aus seinem Bett getrieben und so verstört haben mochte. Sie erinnerte sich, dass es gegen ein Uhr morgens gewesen war. Hatte ein Albtraum ihn geweckt?
    Sie wusste nur, dass der jetzt so heitere, zu Scherzen aufgelegte, unbefangene Gabe etwas Besonderes war. Zu sehen, wie er mit seinem Bruder lachte oder etwas mit ihm ausheckte, brachte ein Lächeln auf ihre Lippen. Laina und Gerald hatten den Kopf geschüttelt und gelacht. Ihre Augen glänzten vor Stolz, und Allie war froh zu wissen, dass Gabe auf die Unterstützung einer liebevollen und solidarischen Familie hatte zählen können - während seiner unglücklichen Ehe und beim Ende seiner beruflichen Karriere, während der Phase seiner Trunksucht und nach dem Tod seiner Frau. Und während der Zeit der Gesundung, die darauf gefolgt war.
    Und sie war sicher, dass auch er sehr froh darüber war.
    Nicht zum ersten Mal dachte Allie darüber nach, was aus ihr und Gabe werden würde. Wie könnte sie ihn und alles, was sie an Sealladh na Mara liebte, einfach so verlassen? Nicht, dass jemand sie gebeten hätte zu bleiben, und zudem war ihre Beziehung - falls man sie so nennen konnte -, auch noch frisch und neu. Schon jetzt ans Hierbleiben zu denken oder zu hoffen, dass Gabe sie darum bitten würde, schien im Augenblick viel zu weit hergeholt.
    Aber würden sie ihre Beziehung fortsetzen können, wenn ein großer, weiter Ozean zwischen ihnen lag? Oder würde sie einigermaßen leicht über Gabe hinwegkommen, wenn sie sich einfach trennten, sobald für das Odin's alles geregelt war?
    Allie zog ein Kissen über ihr Gesicht und stöhnte. Sie dachte viel zu viel und viel zu schnell. Sie musste ruhiger werden und die Dinge leichter nehmen. Mit dem Strom schwimmen und abwarten, wie die Dinge sich in den nächsten Wochen entwickeln würden.
    Da sie ohnehin keinen Schlaf mehr fand, schlug sie das Federbett zurück und nahm sich saubere Kleider und ihre Toilettenartikel, um ins Bad zu gehen. Vor der Kommode blieb sie stehen und betrachtete im darüber hängenden Spiegel nachdenklich ihr Gesicht. Im Grunde verhielt es sich so, dass die Odin'schen Gespenster allein mit den potenziellen Käufern fertig werden konnten, solange der Vertrag über den möglichen Verkauf noch lief. Sie wurde hier nicht gebraucht. Nicht wirklich jedenfalls. Klar, sie konnte einen schaurigen Gespensterauftritt inszenieren, aber das konnte auch ohne ihre Gegenwart geschehen. Zumal Gabe inzwischen auf derselben Seite stand wie alle anderen.
    Allein das war eine beachtliche Leistung.
    Allie hatte das Gefühl, sich in einem verlängerten Urlaub zu befinden.
    Der Gedanke entlockte ihr ein Lächeln. Das war das Gute daran, sein eigenes

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