Der Geist der Liebe - Miles, C: Geist der Liebe - MacGowans's Ghost

alle anderen in Sealladh na Mara.
    Gabe sah, wie sein Vater sich erhob, seiner Frau einen Kuss aufs Haar gab und sich einen Weg zu ihm bahnte. In der Hand hielt er ein großes Glas Wasser, genau wie Gabe. Als Gabe aufgehört hatte zu trinken, hatte auch sein Vater, obwohl er kein Problem mit Alkohol hatte, das Trinken aufgegeben. Gabe liebte ihn nur noch umso mehr dafür.
    Gerald MacGowan setzte sich auf den Barhocker neben Gabe, sah ihn an und blickte dann zu den Odin'schen Geistern hinüber. »Deine Mutter sagt, du wärst sehr beschäftigt gewesen, seit ich das letzte Mal hier war«, sagte er. »Die junge Frau sieht gar nicht wie eine Geisterbeschwörerin aus. Sieh dir nur an, wie alle sie umschwärmen.« Seine Augen funkelten vor Übermut, als er sich wieder Gabe zuwandte. »Sieht ganz so aus, als wärst du übers Ohr gehauen worden, Junge.«
    Gabe grinste und hielt seinen Blick auf Allie gerichtet, die über irgendetwas lachte, was Killigrew gesagt hatte. »Sie ist wirklich etwas Besonderes, nicht?«
    »Oh ja, das ist sie allerdings«, stimmte Gerald zu. »Es ist kaum zu glauben, aber sogar dieser mürrische Fischhändler ist wie Wachs in ihren Händen.«
    Gabe lächelte. »Das war schon vom ersten Tag an so, als sie hier ankam.«
    Gerald nickte. »Dann hast du es dir also anders überlegt mit dem Wegziehen und dem Verkaufen?«
    Gabe erwiderte ruhig seinen Blick. »Ich denke noch darüber nach.«
    Gerald zog die Augenbrauen hoch. »Und wie geht es weiter, wenn dein Vertrag mit der Maklerin ausgelaufen ist?«
    Gabe zuckte mit den Schultern, weil er sehr gut wusste, was sein Vater meinte. »Dann fährt Allie wieder nach Hause, Dad.«
    Gerald nickte nur, trank einen großen Schluck von seinem Wasser und nickte wieder. »Sie ist ein nettes Mädchen.«
    Gabe seufzte. »Ich weiß.«
    Gerald erhob sich von dem Barhocker und klopfte Gabe lächelnd auf die Schulter. »Das ist das Einzige, was zählt, mein Junge.«
    Dann ging er wieder zu seinem Tisch zurück.
    Eine ganze Reihe von Stunden später hatte sich der Pub bis auf Gabes Eltern, Wee Mary, Allie und die Odin'schen Geister geleert. Nachdem er Jake zu Bett gebracht hatte, gesellte sich auch Gabe zu der kleinen Gruppe, die um den großen Mitteltisch im Pub saß. Er setzte sich Allie gegenüber und betrachtete sie unauffällig. Ihr Haar war halb zurückgenommen, und kleine Locken umrahmten ihr Gesicht. Sie hatte einen weichen grauen Pulli an und Jeans; bequeme, zwanglose Sachen, wie sie sie fast immer trug.
    Und sie hätte nicht perfekter darin aussehen können.
    »Daheim in Amerika verdienen Sie sich also Ihren Lebensunterhalt mit dem Austreiben von Geistern?«, fragte Gerald.
    Allie nickte. »Ich treibe sie nicht wirklich aus, ich bin mehr so etwas wie ... ein Mediator. Eine Vermittlerin. Die Geister, die ich austreiben soll, brauchen für gewöhnlich nur ein bisschen Hilfe, um den Ursprung ihrer Sorgen und ihrer Ruhelosigkeit zu finden. Sie brauchen jemanden, mit dem sie reden können, der sie versteht. Und«, sie grinste, »in den meisten Fällen sind es die Lebenden, die Schwierigkeiten machen. Sie engagieren mich, um die lästigen Geister in ihren Häusern loszuwerden. Ich finde heraus, was das eigentliche Problem ist, und löse es. Es kann um die Frage gehen, wie sie gestorben sind, was aus ihren Lieben geworden ist oder ähnliche Dinge, die ihnen keine Ruhe lassen.«
    Gabe beobachtete das Spiel des Lampenlichts auf Allies Gesicht, sah zu, wie ihre Lippen Worte formten und wie sie mit den Händen redete, und merkte, dass ihm das an ihr gefiel.
    Sehr sogar. Genauso sehr wie ihre Art, sich mit den Gespenstern zu unterhalten, als wäre es das Natürlichste der Welt.
    »Und wie, meine Liebe, gelingt es Ihnen, all diese Dinge herauszufinden?«, wollte Gerald wissen.
    Allie zuckte mit den Schultern. »Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich mich in sie hineinversetzen kann. Ich rede mit ihnen, finde heraus, wer sie sind, und frage sie nach den letzten Dingen, an die sie sich erinnern, wie zum Beispiel einen Ort oder ein Datum.«
    Wee Mary lächelte und tätschelte Allie die Hand. »Nimm es mir nicht übel, Kindchen, aber wie kannst du dich in sie hineinversetzen, wenn du selbst noch nie tot warst?«
    Allie lachte, aber Gabe bemerkte, dass es nicht das Lachen war, das er von ihr gewöhnt war.
    »Wisst ihr«, sagte sie, »ich hatte Kontakt mit so vielen Geistern, dass ich mich wahrscheinlich irgendwie ... angepasst habe.« Sie schaute auf ihre Uhr. »Wow - seht nur, wie