Der Geist der Liebe - Miles, C: Geist der Liebe - MacGowans's Ghost
auch schon. Ein wenig durchscheinend, aber schneidig wie immer, verbeugte er sich tief vor ihr. »Du weißt, mein schönes Kind, dass ich dir niemals etwas abschlagen könnte.« Er richtete sich wieder auf und blickte auf sie herunter. »Aber warum solltest du den warmen Pub verlassen, um in der Kälte mit einem Geist spazieren zu gehen?«
Allie zuckte die Schultern. »So kalt ist es heute Abend gar nicht, und ...« Sie sah ihn an. »Ich wollte mir dir reden, Justin. Wir müssen ein paar Dinge klären. Ich will nicht, dass du und Gabe euch wegen mir streitet.«
Er machte eine Handbewegung die Straße hinunter, um Allie zu signalisieren, dass sie vorangehen sollte. Das tat sie, und Justin schloss sich ihr an. »Ich will nur das Allerbeste für dich, Allie Morgan«, sagte er mit tiefer und ein wenig rauer Stimme. »Du bist eine Anwältin der ruhelosen Seelen. Es gibt nicht viele wie dich, das garantiere ich dir. Und ich bin äußerst angetan von dir.«
Allie blickte lächelnd zu ihm auf. »Danke ... glaube ich.«
Justin lachte. »Verzeih mir meine Offenheit. Ich sage immer, was ich denke, falls du das noch nicht bemerkt haben solltest.«
»Oh, und ob ich das bemerkt habe«, sagte sie. »Das ist kaum zu überhören.«
Wieder lachte er. »Offensichtlich nicht«, sagte er und sah sie einen langen Moment an. »Ich bringe dich in Verlegenheit, nicht wahr?«
Sie schüttelte den Kopf. »Ganz und gar nicht. Ich weiß es zu schätzen, wie du auf mich Acht gibst und um mein Wohl besorgt bist«, erwiderte sie lächelnd. »Freunde tun das füreinander, weißt du.«
Er nahm seinen Dreispitz ab und fuhr sich mit den Fingern durch das lange Haar. »Ach verdammt. Jetzt werde ich als Freund bezeichnet.« Aber seine Augen lachten, und er zwinkerte ihr zu. »Das ist der heimliche Beziehungskiller.«
Allie lachte. »Wo hast du das bloß wieder gehört?«
»Von Sean. Er kennt sich mit moderner Liebe aus, weißt du.«
Allie schüttelte den Kopf und lächelte. »Ich wäre vorsichtig, was seine Ratschläge in Liebesangelegenheiten angeht.«
Justin lachte leise. »Wahrscheinlich hast du recht.«
Für einen Moment gingen sie schweigend weiter; dann räusperte sich Justin. »Du kannst sehr gut mit Seelen umgehen, Allie Morgan. Es kommt nicht oft vor, dass jemand wie ich einer Frau wie dir begegnet. Es ist schon fast so, als gehörtest du beiden Welten an - und ich bin mir sicher, dass du ebenso gut in die eine wie in die andere passen würdest. Ich wäre ein Lügner, würde ich behaupten, ich hätte nicht gehofft, deine Zuneigung zu gewinnen. Und ich mag vieles sein ...«, sagte er mit einem langen Blick auf sie. »Aber ich bin kein Lügner.«
Allie blieb stehen, Justin tat es ihr nach, und sie schaute zu ihm hoch und lächelte. »Du bist eine sehr liebenswerte, fürsorgliche Seele, Justin Catesby. Und sehr gut aussehend noch dazu.«
Er grinste und schüttelte den Kopf. »Aber ...?«
Allie blickte sich nach dem Odin's um. »Aber ich empfinde etwas ganz Besonderes - etwas völlig Unerwartetes, aber Vertrautes hier«, sie legte eine Hand auf ihr Herz, »für Gabe.« Dann seufzte sie. »Und selbst wenn ich wollte, könnte ich dieses Gefühl nicht zum Verschwinden bringen. Es tut mir leid, Justin.«
Seine Augen wurden weicher, als er ihr ein einnehmendes Lächeln schenkte. »Es muss dir nicht leid tun, Allie. Ich werde deine Freundschaft immer schätzen, und vergiss nicht, dass ich immer nur einen Ruf weit von dir entfernt sein werde.«
»Danke. Das ist sehr lieb von dir, Justin. Und vergiss du nicht, dass Gabe dich liebt und du ein Teil seiner Familie bist.« Sie warf dem verwegenen Captain einen ernsten Blick zu. »Und du liebst ihn auch. Also möchte ich keine Streitereien mehr erleben, einverstanden?«
Ein paar Sekunden betrachtete er sie mit schief gelegtem Kopf, dann nickte er. »Und was ist mit dir, Allie Morgan? Wirst du von hier fortgehen? Wirst du Gabe und seine Familie und Sealladh na Mara verlassen, wenn dieser Vertrag hinfällig geworden ist?«
Allie verschränkte ihre Arme vor der Brust. »Gott weiß, dass ich das nicht will. Aber wir werden abwarten müssen, wie die Dinge sich entwickeln.« Sie zuckte die Schultern und lächelte ihn an. »Kann sein, dass es noch zu früh ist für solch wichtige Entscheidungen.«
Er nickte. »Ja, das denke ich auch.« Mit einem verschmitzten Lächeln wies er mit dem Kopf in Richtung Odin's. »Dann lass uns jetzt zurückgehen. Und vielleicht kannst du mir dabei etwas über deine
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