Der Geist der Liebe - Miles, C: Geist der Liebe - MacGowans's Ghost
davor bewahrte, weggeweht zu werden.
Irgendetwas an diesen groben Wanderstiefeln an einem so femininen Körper sprach Gabe an. Diese Frau fürchtete sich vor nichts, ging überall hin und probierte gerne neue Dinge aus - sie hatte mittags sogar ein bisschen Haggis gegessen.
Er fand gefüllten Schafsmagen einfach widerlich - und das, obwohl er Schotte war.
Gabe bemerkte aber auch noch etwas anderes. Und je mehr er mit ihr zusammen war, desto offensichtlicher wurde es. Allie Morgan besaß nicht nur ein hübsches Äußeres, sondern auch eine innere Schönheit, die ihm fast den Atem raubte. Eine tiefe, innere Liebe zu allen Geschöpfen und ein Verständnis für das Leben, und Gabe war der aufrichtigen Überzeugung, dass sie ihr Leben hingeben würde, um anderen zu helfen.
Sie war völlig anders als alle anderen Menschen, denen er je begegnet war. Und vor allem ganz anders als Kait.
Um Allies Hand nicht loslassen zu müssen, rieb er sich das Kinn an seiner Schulter und verdrängte den Gedanken schnell. Es war nicht fair von ihm, so über Kait zu denken. Sie war jung gewesen, ihr Leben hatte sich jäh verändert, und sie war in solch katastrophaler seelischer Verfassung gewesen, als sie starb, dass er nur ahnen konnte, wie schrecklich es für sie gewesen sein musste.
Besonders mit einem Ehemann, der getrunken und die Nächte durchgemacht hatte.
»Oh, sieh mal, Gabe! Halt an!«, rief Allie, die aus dem Fenster schaute. »Bitte!«
Gabe warf einen Blick hinaus und konnte gar nicht anders, als zu grinsen. Er fuhr an den Straßenrand, stieg aus, und bevor er um den Wagen herumgehen konnte, war Allie schon draußen und lief auf einen Zaun zu, hinter dem eine Hand voll Highlandkühe weideten.
»Sind sie nicht entzückend?«, rief sie, während sie die Hand nach ihnen ausstreckte und mit der Zunge schnalzte, um sie anzulocken. Sie warf einen kurzen Blick über ihre Schulter. »Findest du sie nicht auch süß, Gabe?«
Die Highlandsonne schimmerte durch Allies Locken, die ihr über die Schultern bis auf den Rücken fielen, und als sie ihn ansah, leuchteten ihre Augen vor Freude über den Anblick der zotteligen Kühe. Gabe war so gerührt von diesem bezaubernden Lächeln, das ihr ganzes Gesicht zum Strahlen brachte, dass er es fast nicht glauben konnte.
Er, Gabe MacGowan, war gerührt vom entzückten Lächeln einer Geisterbeschwörerin, die sich über ein paar lächerliche Kühe freute!
Was er aber natürlich vor niemandem zugeben würde.
Kopfschüttelnd ging er zu Allie, legte den Arm um sie und zog sie sanft zu sich heran. Als sie sich umdrehte, begegneten sich ihre Blicke, und sie lächelte - aber diesmal nur für ihn.
Allie fand die Highlandkühe - oder haidee coos, wie Gabe sie nannte - absolut entzückend. Mit dem langen Zottelfell, den breiten Hörnern und runden, feuchten Nasen waren sie für sie die wunderbarsten Geschöpfe, die sie je gesehen hatte.
Bis sie am Arm zurückgezogen wurde und sich zu dem sexy Highlander umdrehte, der hinter ihr stand.
Gabe trug eine Sonnenbrille, die seine grünen Augen verbarg, aber an der Haltung seines Kopfes erkannte Allie, dass er sie mit seinem Blick buchstäblich durchbohrte. Sie lachte und beschattete mit einer Hand ihre Augen. Ein langärmeliges dunkelgrünes Hemd, eine braune Lederjacke und abgetragene Jeans und Stiefel verliehen Gabe MacGowan ein sorgloses und unbeschwertes Aussehen.
Ja, er war definitiv attraktiver als die heidee coos.
Sie fuhr fort, ihn zu betrachten, bis seine Mundwinkel sich zu einem kleinen Lächeln verzogen. Dann wandte er sich ab und senkte den Kopf, während sein Lächeln breiter wurde und seine strahlend weißen Zähne enthüllte. Dann schaute er Allie wieder an, und die Wirkung dieser so typisch männlichen Geste zauberte ein Lächeln auf ihre Lippen.
Allie winkte ihm mit dem Finger. »Komm her.«
Er trat näher und legte beide Hände auf ihre Hüften. »Aye?«
Sie hob die Hände und nahm ihm seine Sonnenbrille ab. In der hellen Sonne waren seine Augen noch grüner und grau gesprenkelt. Ohne ihren Blick auch nur sekundenlang von ihm abzuwenden, streckte sie die Sonnenbrille in die Tasche seiner Jacke.
So standen sie eine schier endlos lange Zeit zusammen und sahen sich nur an. Allie zumindest konnte gar nicht anders, als ihn anzusehen. Gabes markante Schönheit raubte ihr den Atem. Sie liebte seine Kraft, seine Intensität, seinen Humor und die Jungenhaftigkeit, die so urplötzlich zum Vorschein kam. All das spiegelte sich in seinen
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