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Der Geist des Highlanders

Titel: Der Geist des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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Bestimmt hatte er zum Frühstück etwas Verdorbenes gegessen. Das nächste Mal würde er eher seiner Nase als seinem Hungergefühl trauen.
    Er schwang sich in den Sattel.
    »Lass uns aufbrechen, MacDuff«, sagte er barsch.
    Der Mann ritt voran, und sie hatten kaum die Burg hinter sich gelassen, als es zu regnen begann. Connor fluchte. Auf diesem Tag lag ein Fluch.
    Ein Fluch?
    Wieder stellten sich ihm die Nackenhaare auf. Der Mann vor ihm blickte sich ab und zu um, als wolle er sich vergewissern, dass Connor ihm noch folgte.
    »Ich werde nirgendwohin reiten«, brüllte Connor.
    Der Mann zuckte zusammen, als sei er geschlagen worden. Er nickte nervös und setzte seinen Weg einfach fort.
    Er wird Euch auf der Lichtung in der Nähe des Baches töten ... Mit scharfen Augen blickte er sich um. Alle seine Sinne waren in Alarmbereitschaft. Das Pferd tänzelte unruhig. Connor fluchte. Verdammtes Biest. Er hätte sich besser für die hässliche Mähre entschieden, die gleich vertrauensvoll auf ihn zugekommen war, anstatt sich von dieser Schönheit blenden zu lassen.
    »Es ist nicht mehr weit«, sagte der Bote. »Da vorne ist eine Lichtung. Dort erwartet sie uns.«
    Connor hielt den Atem an. Die Lichtung. Erwartete ihn dort der Tod?
    Langsam ritt er weiter, wobei er versuchte, gleichzeitig sein Pferd und sein Misstrauen im Zaum zu halten. Auch der Bote wurde langsamer und drehte sich ständig nach ihm um, als fürchtete er, Connor würde ihm nicht länger folgen.
    Am Waldrand zögerte Connor. Er sah nichts.
    Aber das machte ihn nicht weniger argwöhnisch.
    Der Pfeil wird von Osten auf Euch zugeflogen kommen. Euer Pferd wird stürzen und Euch unter sich begraben, und dann wird der Franzose kommen und Euch den Todesstoß versetzen. Und wenn Ihr sterbt, wird er Euch berichten, dass Eure Kinder und Eure Frau am Wechselfieber gestorben sind, weil er sie tagelang durch die Nässe geschleppt hat...
    Er hatte keinen Grund, an diese Voraussage zu glauben. Aber er hatte auch keinen Grund, nicht daran zu glauben.
    Connor ritt auf die Lichtung zu.
    Von links hörte er das Sirren eines Pfeils.
    Sein Pferd stieg. Es verlor den Halt und stürzte.
    Connor hatte bereits die Füße aus den Steigbügeln genommen, als ob er das Ereignis vorausgesehen hätte. Er ging zwar mit dem Pferd zu Boden, aber statt unter ihm begraben zu werden, ließ er sich daneben fallen. Er rollte sich auf den Rücken und wartete.
    Und der Franzose kam, genau wie Victoria gesagt hatte.
    War sie also eine Hexe oder gar mit dem Teufel im Bund? Oder besaß sie tatsächlich das Zweite Gesicht?
    Connor tat so, als stöhnte er vor Schmerzen.
    »Ah, Ihr seid schon fast tot«, sagte der Franzose lächelnd. »Ich werde Euch helfen, den letzten Schritt zu tun, mon ami, aber zuerst werde ich Euch eine kleine Geschichte erzählen, die Euch sicher sehr interessieren wird.«
    »Ach ja?«, stöhnte Connor. »Eine andere Geschichte als die, dass Ihr meine Kinder geraubt und mit meiner Frau geschlafen habt?«
    »Eure Kinder sind am Wechselfieber gestorben«, erwiderte der Franzose und zuckte mit den Schultern. »Ich hatte sowieso kein Interesse an ihnen, deshalb hat es mich nicht weiter gekümmert. Aber auch Eure Lady ist tot. Wirklich bedauerlich. Sie war, wie soll ich sagen, im Bett recht temperamentvoll ...«
    Und dann begann er zu röcheln. Connor hatte ihm das Schwert in den Leib gestoßen. Der Mann keuchte auf und starb dann einen befriedigend qualvollen Tod. Connor schob ihn von sich, dann erhob er sich und zog sein Schwert aus dem Bauch seines Widersachers.
    »Das ist für meine Kinder«, sagte er bitter. »Für den wackeren kleinen Donaldbain und die süße kleine Heather. Und jetzt könnt Ihr Euch zu ihrer Mutter in die Hölle scheren.«
    Der Franzose tat einen letzten Atemzug und starb.
    Connor blickte zu seinem Pferd, das vergeblich versuchte, sich aufzurichten. Verdammt, das Tier hatte sich das Bein gebrochen. Connor erlöste es von seinen Qualen, dann blickte er sich nach dem Boten um. Hinten im Wald sah er Kleidung aufblitzen. Mit aller Kraft schleuderte er ihm sein Schwert hinterher. Ein Schrei ertönte, dann war es still. Connor lief ins Gehölz und fand den Mann mit dem Schwert im Rücken Er riss es heraus und drehte den Mann um.
    »Wo sind meine Kinder?«, fragte er kalt.
    »Niemals ...«
    »Sprich!«, donnerte Connor.
    »Einen Tagesritt östlich von hier«, keuchte der Bote. »Ein verlassener Bauern...«
    Mehr konnte er nicht mehr sagen. Connor säuberte seine

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