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Der Geist des Highlanders

Titel: Der Geist des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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nichts. Vermutlich ging sie im Geiste die Leistung ihrer Schauspieler noch einmal durch und wollte nicht gestört werden.
    Schließlich hob sie den Kopf und blickte ihn an. »Das war ein langer Tag«, sagte sie erschöpft.
    »Mistress Blankenship macht Fortschritte«, erklärte er.
    »Ich war zu streng mit ihr.«
    Connor schüttelte den Kopf. »Sie hat zu dick aufgetragen, und du musstest eingreifen, bevor es sich einschleift. Du hast das Richtige getan.«
    »Danke«, sagte sie leise. »Danke für alles.«
    »Ein kluger Mann macht das Beste aus seiner Lage«, erwiderte er leichthin. »Und deine Schauspieler sind interessanter als die Touristen, die mich während der Sommermonate normalerweise in den Wahnsinn treiben.«
    »Nein, ich meinte nicht die Tatsache, dass du uns erlaubst, uns hier auf dem Schloss aufzuhalten«, sagte sie langsam. »Ich wollte mich für gestern Nacht bedanken. Und für gestern. Und für heute.« Sie blickte zu Boden. »Ich habe wirklich Unterstützung gebraucht.«
    »Ach was«, erwiderte er. »Ich habe niemals einen tapfereren Soldaten als dich erlebt. Du hast mich nicht wirklich gebraucht.«
    Ein flüchtiges Lächeln huschte über ihr Gesicht. »Thomas möchte gerne zu der Stelle gehen, an der wir am Samstag waren, als Granny verschwunden ist. Alles nur, weil ich unbedingt mit Michael spazieren gehen musste.«
    »Ich habe genauso viel Schuld. Ich hätte bei ihr bleiben sollen«, sagte Connor grimmig.
    »Auf jeden Fall möchte Thomas sehen, wo wir gepicknickt haben.« Victoria schwieg. »Vielleicht sind uns ja irgendwelche Anhaltspunkte entgangen.«
    »Das ist durchaus möglich«, räumte Connor ein. Seufzend stand Victoria auf. »Meine Eltern werden sicher bald hier sein. Ich sollte mich langsam darum kümmern, wo sie übernachten können.«
    »Ich nehme an, dass Mrs Pruitt alles im Griff hat.«
    »Ja, das befürchte ich auch. Komm, lass uns gehen.«
    Connor begleitete sie zum Gasthaus. Der Weg kam ihm jedes Mal noch kürzer vor, aber vielleicht lag das nur daran, dass er ihn früher nie in menschlicher Begleitung gegangen war. Liebenswürdige Gesellschaft hatte durchaus etwas für sich.
    Als sie näher kamen, vernahmen sie allerdings wenig erfreuliche Töne.
    »Das klingt nach Ärger«, sagte Victoria seufzend.
    »Fellini«, stellte Connor fest.
    »Der Himmel möge mir beistehen.«
    Connor vermutete, dass bei diesem unglückseligen Mann auch der Himmel nicht mehr helfen konnte und folgte ihr ins Gasthaus.
    »Ich werde mein Zimmer auf gar keinen Fall aufgeben!«, brüllte Fellini. »Mir ist es gleichgültig, wer hier ist!«
    »In Krisenzeiten müssen wir alle Opfer bringen«, erklärte Mrs Pruitt streng. »Solange ich hier die Wirtin dieses Gasthauses bin, wird Miss Victorias Verwandtschaft angemessene Zimmer bekommen.«
    Fellini war eben im Begriff, wieder loszuschreien, als Thomas eintrat.
    Thomas warf Connor einen vielsagenden Blick zu und wendete sich an den Schauspieler, der auf der Stelle seinen Mund schloss. »Gibt es Probleme mit den Zimmern?«, fragte er in liebenswürdigem Tonfall.
    »Nein, nein, natürlich nicht«, erwiderte Fellini.
    Mrs Pruitt warf ihm einen finsteren Blick zu, sagte aber nichts.
    »Es tut mir leid, dass ich Ihnen Unannehmlichkeiten be-reiten muss«, fuhr Thomas fort, »aber Mrs Pruitt war so freundlich, alles so zu organisieren, dass meine Frau und ich ebenfalls hier im Gasthaus untergebracht werden können. Sie wissen ja von der Tragödie mit meiner Großmutter.«
    Fellini nickte, aber Connor kam es so vor, als habe er an seiner Wut schwer zu beißen.
    »Ich möchte Sie zum Dank für Ihre Flexibilität heute Abend gerne zum Essen einladen«, fuhr Thomas lächelnd fort. »Es interessiert mich sehr, wie das Stück ihrer Meinung nach gespielt werden sollte. Und Victoria hat mir von ihrer großartigen Karriere berichtet. Wenn Sie Zeit haben, müssen Sie mir unbedingt davon erzählen.«
    Ein tüchtiger Mann, dachte Connor bei sich. Diese Aufgabe wäre über seine Kräfte gegangen.
    »Ich hole sofort meine Sachen aus dem Zimmer«, sagte Fellini, plötzlich ganz Lächeln und Freundlichkeit. »Mir war nicht klar, dass Sie derjenige sind, der ... äh ...«
    »Sie vertreibt?«, ergänzte Thomas mit verschwörerischem Lächeln. »Es tut mir wirklich leid. Vielen Dank für Ihr Verständnis.«
    »Natürlich. Sollen wir uns etwas früher zum Essen treffen?«
    »Das wäre großartig. Dann haben wir viel Zeit, um uns zu unterhalten. Ich brenne darauf, Ihre Ausführungen zu

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