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Der Geist des Highlanders

Titel: Der Geist des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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wollte gerade darüber nachdenken, zu welchem Zeitpunkt das wohl passiert sein mochte, als plötzlich die Tür aufflog.
    Hugh und Fulbert verschwanden erschreckt.
    Mrs Pruitt stand auf der Schwelle, ganz in Schwarz gekleidet, und ihr üppiger Busen wogte.
    »Er ist weg«, stieß sie hervor.
    »Was?«, fragte Thomas.
    »Wer ist weg?« Ambrose erstarrte, als ihm klar wurde, dass er einen schweren taktischen Fehler begangen hatte.
    Mrs Pruitt blickte Ambrose an und riss die Augen noch weiter auf. Sie trat auf ihn zu und sank auf den Stuhl neben ihn.
    »Laird MacLeod«, sagte sie ehrerbietig.
    »Ah«, stieß Ambrose hervor und blickte sich panisch nach einer Fluchtmöglichkeit um.
    »Ich kann es kaum glauben, dass Sie es wirklich sind«, sagte sie und fuhr sich durch die Haare. »Und ich bin gar nicht frisiert.«
    »Gute Frau, was habt Ihr eben gesagt?«, fragte Ambrose verzweifelt. »Wer ist weg?«
    Sie starrte ihn nur verzückt an. »Habe ich das gesagt?« »Ja,« fuhr Ambrose fort, »das hat sie doch, Thomas, oder? Und kennt Ihr überhaupt Laird MacDougal schon?«
    Connor warf Ambrose einen finsteren Blick zu, sagte dann aber so höflich er es vermochte: »Guten Morgen, Mistress Pruitt.«
    Mrs Pruitt schien der Atem zu stocken.
    »Möchten Sie vielleicht etwas trinken, Mrs Pruitt?«, fragte Thomas.
    Victoria verschwand im Esszimmer und kam kurz darauf mit einem kleinen Glas zurück, in dem sich eine braune Flüssigkeit befand. Tee war es vermutlich nicht. Sie reichte Mrs Pruitt das Glas.
    Mrs Pruitt kippte den Inhalt hinunter, ohne mit der Wimper zu zucken.
    »Mr Fellini ist weg«, sagte sie und wischte sich mit dem Ärmel den Mund ab. »Und der Kerl hat meine gesamte Ausrüstung mitgenommen.«
    Victoria sank auf ihren Stuhl. »Michael ist weg?«
    »Er ist direkt durch den Feenring verschwunden.« Mrs Pruitt nickte nachdrücklich. »Als ob er das jeden Tag täte.«
    Jamie räusperte sich. »Feenring?«
    »Ja«, erwiderte sie leichthin. »Der Feenring oben in Farris’ Kartoffelacker. Ich glaube ja kein Wort von dem ganzen Gerede, aber es heißt, wenn man in den Ring tritt, bringt er einen irgendwohin, wo man nicht unbedingt hin möchte. Also, ich werde mich hüten, da hinein zu gehen.«
    »Aber Michael war dort?«, fragte Victoria. »Haben Sie ihn gesehen?«
    »Mit meinem Hochleistungs-Nachtsichtgerät«, erwiderte Mrs Pruitt. »Und auch das besitze ich nur noch, weil ich es unter meinem Kopfkissen aufbewahrt hatte.« Sie warf Ambrose einen vielsagenden Blick zu. »Man weiß ja nie, wann man es braucht.«
    Ambrose erschauerte.
    »Ich bin ihm gefolgt«, fuhr Mrs Pruitt fort, »weil mir sein
    Verhalten verdächtig vorkam, und ich fürchtete, dass er irgendeinen Unsinn auf dem Weg zum Schloss anstellen könnte.«
    »Das haben Sie sehr gut gemacht«, lobte Thomas sie. »Wir hätten nicht anders gehandelt.«
    »Ganz hervorragend«, bestätigte Victoria seufzend.
    »Wir müssen ihn einholen«, erklärte Connor.
    »Warum?«, fragte Victoria. »Vielleicht ist er bei der Inquisition gelandet.«
    »Du hast ein gutes Gespür für angemessene Vergeltung«, erwiderte Connor bewundernd.
    »Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus«, stimmte Victoria ihm zu. Sie warf Thomas einen Blick zu und seufzte. »Nun, da müssen wir wohl zu einer doppelten Aufgabe aufbrechen.«
    »Wohin aufbrechen?«, fragte Mrs Pruitt.
    Thomas räusperte sich. »In diesen Ort«, erwiderte er. »Aber leider werden wir wohl keine weiteren Informationen über den Feenring bekommen. Wenn wir wüssten, was alles geschehen kann, könnten wir uns natürlich ein viel genaueres Bild davon machen, was Mr Fellini vorhat. Schade, dass niemand von uns jemanden im Dorf kennt ...«
    »Ich gehe«, unterbrach ihn Mrs Pruitt und sprang auf. »Ich werde mir nicht nur alle Gerüchte anhören, sondern ich werde sie sogar mit meiner Videokamera aufnehmen.«
    »Ich dachte, Michael hat Ihnen alles gestohlen?«, warf Victoria ein.
    Mrs Pruitt schniefte.
    »Ja, die alte. Aber heute morgen ist ein nagelneues digitales Gerät eingetroffen. Ich lese mir nur rasch die Gebrauchsanweisung durch, dann mache ich mich auf den Weg ins Dorf, wenn es recht ist.«
    »Das wäre großartig, gute Frau«, sagte Ambrose und lächelte sie an.
    Mrs Pruitt flatterte geschmeichelt mit den Wimpern.
    Connor zuckte zusammen. Die Frau konnte einen aber auch erschrecken!
    »Ich bin schon weg«, sagte Mrs Pruitt mit einem letzten, schmachtenden Blick in Ambroses Richtung.
    Die Esszimmertür schloss

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