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Der Geist des Highlanders

Titel: Der Geist des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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kann, ist niemals außer Mode.«
    »Bei Hofe vielleicht, aber nicht auf einem sturmgepeitschten Hochmoor. Aber ich bin durchaus bereit, mir noch ein bisschen mehr einzuprägen, wenn es mir beim Lesen hilft.«
    Victoria wollte leise den Rückzug antreten, stieß aber gegen etwas Festes. Sie drehte sich herum und schrie auf.
    Mrs Pruitt stand schon wieder mit der Taschenlampe da.
    »Ich bin es nur«, flüsterte sie.
    Im Esszimmer ging das Licht an, und als Victoria erneut
    herumwirbelte, sah sie Connor, Ambrose, Hugh und Fulbert zusammengedrängt in der Küchentür stehen.
    »Oh«, schnurrte Mrs Pruitt.
    Ambrose verschwand.
    »Warum macht er das?«, fragte Mrs Pruitt.
    Victoria lächelte gequält. »Vielleicht glaubt er, dass Sie jetzt Ihre Zuneigung auf Dr. Morris übertragen haben. Sie wissen doch, wie empfindlich diese Highland Lairds sind.«
    Mrs Pruitt schaltete seufzend ihre Taschenlampe aus. »Und sehen Sie nur: jetzt gehen auch noch die anderen. Vielleicht haben sie nicht genug Mumm, um einer erfahrenen Frau entgegenzutreten.«
    »Ja, daran wird es liegen. Was hat Dr. Morris gesagt?«
    »Er ist schon unterwegs.« Mrs Pruitt betastete ihre Frisur. »Ich richte mir noch rasch die Locken.«
    Victoria blickte ihr nach, bis sie das Esszimmer verlassen hatte. Dann ging sie nachsehen, ob noch jemand in der Küche war. Das Feuer brannte, die Lichter waren an, und die vier Gespenster saßen am Tisch und spielten Karten.
    Interessant.
    »Ein gutes Spiel?«, fragte sie.
    »Ja«, antwortete Ambrose. »So kann man sich angenehm die Zeit zwischen den Schwertkämpfen vertreiben.«
    Victoria blickte Connor an. »Du verstehst dich aber gut mit den dreien.«
    »Ich erzähle ihnen von London zu Elizabeths Zeiten«, erwiderte Connor und strich sich über den Hals, als ob er befürchtete, die Worte könnten ihm dort stecken bleiben. »Es ist recht unterhaltsam.«
    »Ja, das glaube ich. Mrs Pruitt hat den Doktor bestellt. Er wird Michael ein Schlafmittel geben.«
    »Oh, das wäre wunderbar«, sagte Ambrose. »Er stört unser Spiel mit seinem ständigen Gejammer.«
    »Nun, Jungs, verzockt bloß nicht euer letztes Hemd«, erklärte Victoria und wandte sich zum Gehen. »Gute Nacht.«
    »Gute Nacht«, sagten alle vier betont beiläufig. Victoria war eine hervorragende Schauspielerin gewesen. Sie machte Geräusche, als ob sie sich entfernen würde, blieb jedoch in Wirklichkeit an der Tür stehen.
    »Unser letztes Hemd?«, fragte Fulbert mürrisch. »Was zum Teufel soll das denn heißen?«
    »Nichts Spezielles«, erwiderte Ambrose. »Das ist ein Ausdruck aus dem Wilden Westen. Anscheinend möchte Victoria nicht, dass wir zu viel Karten spielen. Aber wir sollten jetzt auch aufhören und uns wichtigeren Aufgaben zuwenden. Connor, wo waren wir stehen geblieben?«
    »Der Geist hat gerade seinen eigenen Mord beschrieben. Dieser Teil sagt mir übrigens nicht besonders zu.«
    »Ihr rezitiert den Text nicht«, verwies Ambrose ihn, »sondern Ihr hört nur zu.«
    »Mir gefällt es auch nicht, diesem Teil nur zuzuhören«, brummelte Connor.
    »Bescheidet Euch«, erwiderte Ambrose. »Denkt daran, warum Ihr das alles auf Euch nehmt. Lasst uns jetzt weitermachen. «
    Victoria schlich sich davon, bevor sie noch mehr von Connors Beschwerden hörte. Auf dem Weg zur Bibliothek begegnete sie weder Mrs Pruitt noch Dr. Morris. Sie setzte sich in einen der Sessel am Kamin und schloss kurz die Augen.
    War es möglich, dass sie sich noch vor drei Tagen in einer völlig anderen Welt ohne fließendes Wasser und Toiletten, aber mit wirklich großartigem Theater befunden hatte? Und jetzt saß sie wieder im Gasthaus ihrer Schwester, sauber und mit vollem Bauch.
    Und das Theater spielte sich in der Küche ab.
    Erstaunlich.
    Sie dachte an ihre Aufführung auf Thorpewold. Michaels zweite Besetzung machte seine Aufgabe großartig, aber die Tatsache, dass Michael nutzlos oben herumlag, statt im Schloss auf der Bühne zu stehen, machte Victoria wütend. Sie hatte mit ihm einen Vertrag über eine bestimmte Anzahl von Aufführungen gemacht. Nun, wenn er nicht auftreten konnte, dann würde sie auch nicht zahlen.
    Sie hatte jedenfalls nicht vor zu zahlen. Bestimmt würde es eine Auseinandersetzung mit seinem Agenten geben.
    Kurz darauf klopfte es leise an der Tür. Seufzend stand sie auf. Das war sicher Mrs Pruitt, die von ihr erwartete, dass sie ihrem Star die Hand hielt. Seufzend stand Victoria auf, um sicherzustellen, dass Michael Fellini die ärztliche Behandlung

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