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Der Geist von Tatooine

Der Geist von Tatooine

Titel: Der Geist von Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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stand an der Blasterkanone im Heck des Gleiters, zwei weitere waren hinter der Windschutzscheibe zu sehen. Der Soldat auf dem Beifahrersitz trug das orangefarbene Schulterstück eines Truppenführers.
    Borno blieb in der Nähe von Han und Leia stehen und tat so, als würde er die Frachtgurte ihrer Packtiere überprüfen. »Verhaltet euch wie die anderen«, flüsterte er. »Sollten sie euch entdecken, ist unser Geschäft nicht länger gültig. Diese Karawane ist zu wichtig für mein Volk, als dass ich sie bei einem Kampf mit dem Imperium aufs Spiel setzen könnte.«
    »Das verstehen wir, Borno«, sagte Leia. »Wir wollten nicht, dass ihr wegen uns in Gefahr geratet.«
    »Eine Karawane ist immer in Gefahr«, entgegnete Borno. »Ihr müsst euch nicht entschuldigen. Auf Askaj gibt es ein Sprichwort: Willst du keine Fleegs, musst du die Haare deines Nachbarn waschen.«
    »Ein gutes Sprichwort.« Unter ihrer Kapuze begann Leias Kopfhaut zu jucken.
    »Und es gilt auch für imperiale Fleegs. Wir werden tun, was wir können, um unseren Teil der Abmachung einzuhalten.«
    Nach diesen Worten ging Borno davon.
    Hinter Leia flüsterte Han: »Was war gleich noch mal unser Teil der Abmachung?«
    »Ich habe keine Ahnung.« Sie blickte über die Schulter, um zu sehen, wie er sich hielt. »Alles, was ich aus Emala herausbekommen habe, ist, dass Sligh ein hervorragendes Geschäft gemacht hat. Sie meinte, wir sollten uns keine Sorgen machen, sie würden stets in unserem Interesse handeln.«
    Han wand sich auf seinem Sattel. »Es gefällt mir nicht, dass sie so etwas sagen.«
    Als der Hoverscout sich der Karawane näherte, bellte Borno einen Befehl und zog einen Repetierblaster unter dem Mantel hervor. Die anderen Askajianer folgten seinem Beispiel und tauschten ihre Hirtenspeere gegen eine verblüffende Bandbreite an Waffen, vom Scharfschützengewehr bis hin zum Hochleistungsblaster, der selbst die Panzerung eines Infanteriefahrzeuges durchschlagen konnte. Leia zog ihren Blaster und stützte den Ellbogen auf die Hüfte, sodass die Waffe gut sichtbar war. Obwohl die Askajianer eine friedliebende Spezies waren, hatten die Imperialen sie ganz offensichtlich den Wert der Einschüchterung gelehrt.
    Der Sturmtruppler im Heck wollte schon sein Geschütz herumschwingen, doch der Truppenführer winkte ab. Der Pilot flog bis auf zwanzig Meter heran, dann drehte er das Fahrzeug und rauschte langsam an der Karawane entlang. Der Kanonier hielt die Sichtschlitze seines Helms auf die Taurücken gerichtet, während sein Vorgesetzter die Reiter zwischen den Packtieren musterte. Sie schwebten an Borno vorbei und um die vorderste Reihe der Echsen herum, dann auf der anderen Seite langsam wieder zurück.
    Schließlich hatte der Hoverscout auf dieser Seite das hintere Ende der Karawane erreicht. Er hielt an, und der Truppenführer lehnte sich aus dem Fenster. »In Ordnung. Sie dürfen aufbrechen.«
    Die Askajianer antworteten mit einem Chor schallenden Gelächters, so tief, dass es sich anhörte wie Donner. Borno stapfte gemächlich zur Spitze der Karawane, wobei er immer wieder stehen blieb, um Packgurte zu überprüfen oder mit den Reitern zu schwatzen. Leia wusste, dass er ihren Aufbruch hinauszögerte, um seine Verachtung für die Imperialen zu zeigen, doch sie wünschte, er würde auf diese Gesten verzichten. Mit jeder Minute, die sie hier vergeudeten, kam der Rest der Sturmtruppenkompanie näher.
    Zu guter Letzt erreichte Borno die vorderste Reihe der Taurücken und schwang sich auf seinen Sattel. Ohne den Imperialen auch nur einen weiteren Blick zu schenken stieß er auf Askajianisch einen donnernden Befehl aus, und nachdem seine Leute ihre Waffen weggesteckt und wieder die Hirtenspeere zur Hand genommen hatten, trieb er sein Reittier an. Die Karawane setzte sich in Bewegung und ließ Anchorhead hinter sich.
    Zunächst waren die Taurücken noch schwerfällig und langsam, und Leia hätte mühelos mit ihnen Schritt halten können, doch als die Sonnen die Morgenluft erwärmten, wurden sie immer lebhafter, und bald schon trabten sie geschwind dahin. Als eine halbe Stunde später das Rot des zweiten Sonnenaufgangs verblasst war, konnte Leia in der Ferne vor sich bereits die violetten Zacken der Jundland-Wüste sehen.
    Sie ritten noch fünfzehn Minuten weiter, dann begannen die Squibs, sich über die Netze zu beschweren, die ihnen den Rücken aufscheuerten. Obgleich die meisten der Askajianer Basic sprachen, ignorierten sie das Wehklagen und plapperten

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