Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Geist von Tatooine

Der Geist von Tatooine

Titel: Der Geist von Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
Vom Netzwerk:
um anzuzeigen, dass er in den nächsten Seitencanyon einbiegen musste. An dieser Stelle blinkte ein großes VORSICHT unter dem Display.
    Han verringerte so gut wie möglich die Beschleunigung, ohne das Swoop wieder in einen fliegenden Felsbrocken zu verwandeln, und folgte dann dem langen, nervenaufreibenden Pfad durch schmale und kurvenreiche Passagen, die seine ganze Aufmerksamkeit beanspruchten, sodass er sich nicht einmal Sorgen um die tiefer werdenden Schatten im Canyon oder um die immer häufiger auftretenden Sandteufel machen konnte, die er passierte. Mehr als nur einmal schlitterte er durch felsübersäte Kluften, wo die mangelhaften Stabilisatoren des Renn-Swoops ihm das Gefühl gaben, er wäre mitten in einer Raumschlacht, in einem Sternenjäger, dessen Beschleunigungskompensatoren abgeschaltet waren. Mindestens ebenso oft schlängelte er sich durch gezackte Felsschluchten, wo er ganz auf seine Karte angewiesen war, weil die Turbulenzen eine brodelnde Staubwolke in den Abschnitt vor ihm bliesen.
    Schließlich erreichte er das letzte Teilstück der Strecke, einen kerzengeraden Canyon, der direkt durchs Grundgestein führte und dann weniger als einen Kilometer hinter der ursprünglichen Gabelung in den richtigen Weg mündete. Die Warnungsanzeige der Vidkarte verblasste endlich, und Han raste den Kanal innerhalb weniger Herzschläge hinunter.
    Er sah den Düsenschlitten am Ende der Schlucht erst, als sich eine weiße Gestalt vom Sitz schwang.
    »Verdammt!«, fluchte er.
    Weitere weiße Silhouetten warfen sich von ihren Düsenschlitten.
    »Stang!«
    Er verlagerte sein Gewicht nach hinten, riss an den Lenkern des Swoops, um seine Nase hochzuziehen, und befand sich einen Moment später zwölf Meter über dem Boden. Die imperialen Maschinen sausten unter ihm vorbei, ebenso wie die Sturmtruppler, die abgesprungen waren, und plötzlich ragte eine Mauer aus Sandstein vor ihm auf.
    Han rollte das Swoop auf die Seite und war bereits einen Kilometer entfernt, bevor die Sturmtruppen auch nur einen Schuss auf ihn abgeben konnten. Die Maschine bebte so stark, dass er fürchtete, ein Steuerruder sei beschädigt – doch dann warf er einen prüfenden Blick auf die Anzeigen und stellte fest, dass seine zitternden Hände der Grund waren.
    »Komm schon, Solo!«, sagte er. »Das macht doch Spaß.«
    Dass er hier auf eine weitere Sturmtruppeneinheit gestoßen war, musste ein Zufall sein – zumindest versuchte er, sich das einzureden. Die Schluchten der Tusken-Flucht waren zu tief und zu verschlungen, als dass man ihn aus der Luft verfolgen könnte. Um ihn nicht aus den Augen zu verlieren müsste man schon direkt über ihm fliegen, jeder Biegung und jeder Windung des Canyons folgen. Doch selbst wenn die Imperialen ein Ass von einem Piloten hatten, das dazu in der Lage war, hätten sie doch unmöglich seine Route vorausberechnen und eine Einheit abstellen können, um ihn abzufangen. Davon abgesehen – hätten sie ihn erwartet, hätten sie das Feuer eröffnet.
    Es sei denn, sie hielten ihn für Kitster Banai und wollten nicht das Risiko eingehen, das Killik-Zwielicht zu zerstören.
    Han dachte noch immer darüber nach, als er eine zwei Kilometer lange Gerade erreichte, die auf seiner Vidkarte als Hauptweg vermerkt war. Er riskierte einen Blick über die Schulter und suchte am dunkler werdenden Himmel nach TIEs oder einem anderen Fahrzeug, das ihm folgen mochte. Was er stattdessen entdeckte, war der Grund, warum die Sturmtruppen angehalten hatten: eine kilometerhohe Wand aus wallendem Sand und Reibungsblitzen, die vom nördlichen Dünenmeer her über den Canyon rollte!
    Der Sandsturm hatte die Richtung gewechselt.
    Han bremste das Swoop bis auf ein Kriechen ab und sah nach hinten.
    Entlohnt wurde er mit dem Blick auf ein Dutzend Düsenschlitten, die hinter einer Kurve auftauchten und auf den Hauptweg hinausrasten. Blaue Blitze zuckten unter den Maschinen hervor, als sie aus den vorderen Laserkanonen das Feuer eröffneten.
    »Pass lieber auf«, sagte Han sich, »ehe diese Sache noch gefährlich wird.«
    Er drehte am Fahrhebel und raste den Canyon hinab, doch die Explosionen aus aufstiebenden Gesteinssplittern kamen immer näher, je besser die Imperialen sich auf ihn einschossen. Han begann mit wilden Ausweichmanövern, wie sie eines Jägerpiloten würdig gewesen wären, da erschien plötzlich wieder eine Warnung auf der Vidkarte. Diesmal handelte es sich um einen Pfeil, der nach rechts zeigte, und die Worte TOTMANNSKURVE – 120

Weitere Kostenlose Bücher