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Der Gelbe Nebel

Der Gelbe Nebel

Titel: Der Gelbe Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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Menschen nahmen die Rafalooblätter, die sie schon
längst satt hatten, vom Mund und beglückwünschten sich gegenseitig.
Selbst die Holzköpfe jauchzten vor Freude, denn sie fühlten, daß ihre
nassen Körper, die so viele Tage die Sonne entbehren mußten, schnell
trocken wurden. Nur Tilli-Willi blickte verständnislos zum Himmel - er
hatte in seinem kurzen Leben eine solch herrlich strahlende Sonne noch
nicht gesehen. Nach mehreren Wegstunden, als es auf den Abend zuging,
beschloß man, Rast zu machen und den Morgen abzuwarten, weil man
nicht im Dunkeln bei der Höhle Arachnas ankommen wollte, wo vielleicht
Fallen vorhanden waren. Wie herrlich war diese Nacht in der frischen
warmen Luft unter den großen funkelnden Sternen am tiefblauen Himmel!
Auf seinem harten Lager ausgestreckt, betrachtete Charlie Black den
Himmel. „Diese Pracht hat die verdammte Hexe dem Zauberland
geraubt! Schon allein deswegen verdient sie den Tod!“ sagte er. Ann,
Tim und Arto verbrachten unter den flauschigen Schwingen Karfax’
eine sehr angenehme Nacht. Als der Morgen graute, machte sich der
bunte Zug wieder auf die Beine, und in drei Stunden erreichte er die
Höhle Arachnas. Sie war leer, und auch die Zwerge waren spurlos
verschwunden. Bevor man in den letzten, entscheidenden Kampf zog,
wollte der Scheuch sich noch einmal die Hexe im Fernseher angucken.
Man stellte den Zauberkasten auf einen flachen Stein, und alle
drängten sich vor den Bildschirm. Der Scheuch sprach die Zauberworte, der Schirm leuchtete auf, und bald war auf ihm auch Arachna zu
sehen. Sie stand, in ihr blaues Gewand gehüllt, geduckt zwischen
wilden Felsen. Das Gesicht der Hexe war vor Wut und Angst verzerrt.
Sie hielt nach allen Seiten Ausschau, und man konnte erkennen, daß
sie sich fürchtete, in ihrem Schlupfwinkel entdeckt zu werden. Neben
ihr lag griffbereit eine gewaltige Keule.
„Oho, die liebe Person hat sich aber schwer bewaffnet!” sagte
Faramant. Tilli-Willi rief:
,,Gegen mein Schwert ist dieses Holzstück eine Nichtigkeit, das kann
ich bei allen Fockmasten schwören!“
Nachdem sie ergebnislos nach dem Zauberbuch Arachnas gesucht hatte,
machte sich die Schar wieder auf den Weg. Das ganze schwere Gepäck
blieb auf dem Platz vor der Höhle liegen. Arto lief schnup-pernd voran. Er
hatte die Spur der Hexe aufgenommen und folgte ihr so sicher wie ein
Mensch, der sich frei auf der Straße einer Stadt bewegt. Lestar und TilliWilli hatten es nicht leicht, dem zottigen schwarzen Tier zu folgen, das wie
ein Knäuel durch Büsche, mannhohes Gras und Geröll rollte. Deshalb flog
Kaggi-Karr über ihren Köpfen und wies ihnen den Weg. In der hintersten
Reihe schritten die Holzköpfe und die Menschen, und über ihnen schwang
Karfax gleichmäßig seine gewaltigen Flügel. Er trug jetzt niemanden auf
dem Rücken, denn es stand ein schwerer Kampf bevor, und er wäre glatt
überfordert gewesen, wenn er sich noch um einen Reiter zu kümmern und
auf ihn acht zu geben hätte. Alle halbe Stunden prüfte der Scheuch im
Fernseher, ob die Hexe noch in ihrem Schlupfwinkel steckte. Arachna war
noch da, doch ihr Verhalten wurde immer unruhiger. Sie hielt ihre Augen
so starr auf den Himmel gerichtet, daß man befürchten mußte, sie werde
den Adler entdecken. Charlie Black gab Karfax durch ein Zeichen zu
verstehen, er solle niedriger fliegen, worauf dieser in Tiefflug überging.
„Die Spur Arachnas ist jetzt frischer und deutlicher zu erkennen“, meldete
Arto. „Wir nähern uns ihrem Schlupfwinkel.“
Der Weg wurde inzwischen immer schlechter. Viele Schluchten, schmale
und breite, unterbrachen ihn. Über die schmalen schlugen die Holzköpfe
Brücken aus den mitgenommenen Stämmen, die breiten mußten umgangen
werden. Tilli-Willi, der an der Spitze des Zuges schritt, mußte größte
Vorsicht beobachten, denn ein winziger Fehltritt hätte genügt, damit er
abstürzte und sich schwere Verletzungen zuzog, was den ganzen Feldzug
gefährden konnte.
„Wie weit sich diese verdammte Hexe verzogen hat!“ ächtze der
kurzbeinige Boril, der seinen Gefährten kaum noch folgen konnte.
„Bleibt doch zurück, Doktor!“ schlug ihm Charlie Black mehrmals vor.
„Um nichts in der Welt! Die Medizin muß immer auf ihrem Posten sein!“
erwiderte jedes Mal der tapfere kleine Doktor und setzte keuchend und
schwitzend den Weg fort. Plötzlich tauchte auf einem Berggipfel die riesige
schwarze Figur Arachnas auf, die das Nahen ihrer Feinde

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