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Der Geliebte der Königsbraut: Historischer Roman (German Edition)

Der Geliebte der Königsbraut: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der Geliebte der Königsbraut: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Maaser
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Ruhe gab. Stattdessen murmelte er mit angestrengter Höflichkeit: „Sag’s mir in ein paar Stunden, dann bin ich ganz Ohr.“ Auch Pontus hatte die ganze Nacht für die Suche geopfert. Draußen wich die Dunkelheit fahlem Licht, ein Hahn krähte unternehmungslustig. Der Tag brach an.
    „Nein, jetzt! Ich hab schon länger darüber nachgedacht und ich finde, nun bietet sich die richtige Gelegenheit, die Sache zur Sprache zu bringen. Du hast hier in diesem Gemäuer mehr Platz, als du jemals benötigen wirst. Warum nicht einen Raum als Kapelle herrichten?“
    Wittiges stöhnte auf. „Eine Kapelle, die du als Priester betreust? Schlag’s dir aus dem Kopf. Der Bischof erteilt uns nie die Genehmigung, eine Kapelle mit einem geweihten Altar einzurichten.“ Er war sich nicht einmal sicher, ob Pontus nicht ein arianischer Mönch oder Priester war, danach hatte er ihn nie gefragt. Er selbst war Arianer und dachte nicht daran, das Bekenntnis zu wechseln. Und überhaupt hatte er gerade jetzt nicht das geringste Bedürfnis, über den Glauben nachzudenken.
    „Ein Andachtsraum wäre aber schön“, meldete sich Aletha. Sie hielt den schlafenden Felix in den Armen. „Einen Andachtsraum kann uns niemand verwehren, und wir richten ihn so ein, wie es uns gefällt. Pontus, wir reden morgen darüber.“
    Morgen hieß eigentlich heute. Pontus gab sich schließlich zufrieden und trollte sich. Wittiges dirigierte Aletha geschickt zu seinem Schlafzimmer, und sie wehrte sich nicht dagegen.
    „Ich möchte Felix bei mir behalten“, sagte sie nur. Wittiges war das recht, zu tief saß noch der Schreck, seinen Sohn beinahe verloren zu haben. Wenig später lag der Kleine schlummernd zwischen ihnen im Bett. Es wurde still im Haus. Wittiges merkte, wie bleischwer ihm die Glieder wurden, der Schlaf meldete sich.
    „Soll ich es dir jetzt sagen?“, flüsterte Aletha. Sie lag auf der anderen Seite des Bettes und starrte im Zwielicht an die Decke.
    „Was?“
    „Wer Felix’ Vater ist.“
    Einen winzigen Moment zögerte Wittiges mit der Antwort. Während er sich auf einen Ellbogen stemmte, dachte er daran, dass nach einer solchen Eröffnung an Schlaf nicht mehr zu denken war, selbst wenn ihn die Müdigkeit beinahe umbrachte. So fest und ruhig wie er konnte, sagte er: „Bitte, erzähl es mir.“
    Aletha begann zögernd und stockend. Weder unterbrach er sie, noch störte er sie mit einer Zwischenbemerkung, und so erzählte sie in einfachen, nichts beschönigenden noch dramatisierenden Worten von dem furchtbaren Unrecht, das ihr in Toledo widerfahren war. Jetzt verstand er ihre Verstörung, ihre Abwehr gegenüber jeder Annäherung und die Ablehnung ihres Kindes, das sie erst nach langer Zeit lieben gelernt hatte. So vieles wurde nun klar. Und dafür war er dankbar. Dankbar auch für ihre Offenheit.
    „Wirst du ihn weiterhin als deinen Sohn anerkennen?“, fragte Aletha nach einer bangen Pause, als alles andere gesagt war.
    „Was?“, fuhr Wittiges auf. Felix regte sich und schmatzte im Schlaf. Wittiges strich über die dunklen, seidigen Löckchen, die sich auf dem kleinen Kopf ringelten.
    „Wirst du ihn noch ...“, wiederholte Aletha.
    „Nichts ändert sich, es sei denn, du willst es.“
    Jetzt fuhr Aletha auf. „Ich will, dass er als unser Kind in Frieden aufwächst. Niemand soll daran etwas ändern.“
    Wittiges betrachtete das Gesichtchen des Kleinen. „Er ist der wahre Erbe zweier Königshäuser, Aletha, vergiss das nicht. Athanagilds zweiter Sohn in Toledo ist auch tot, ich hab’s auf meiner letzten Reise in Marseille erfahren. Und wir wissen von Cniva, dass es in Burgund Adlige gibt, die Felix als Thronerben von Burgund ausrufen könnten.“
    „Hör auf damit“, zischte Aletha, „hör sofort damit auf!“
    „Weiß Cniva von Athanagild und dir?“, fuhr Wittiges beharrlich fort.
    Aletha gab einen erstickten Laut von sich, halb Ausdruck der Überraschung, halb der Empörung. „Er hat mich zu ihm geschickt.“
    Wittiges wusste, dass sie dieses Nachbohren als demütigend und verletzend empfinden musste, und er Gefahr lief, ihre langsam gewachsene Zuneigung und ihr Vertrauen zu verspielen. „Aber wusste er, was der König mit dir vorhatte?“
    „Er hat mich nie darauf angesprochen, aber wie sollte er es nicht wissen? Er wusste immer alles, was am Hof vor sich ging. Ich war sicher nicht das erste Mädchen, das Athanagild mit ins Bett nahm. Warum hörst du nicht endlich auf?“, stieß sie leidenschaftlich hervor.
    Wittiges langte

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