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Der Geliebte der Königsbraut: Historischer Roman (German Edition)

Der Geliebte der Königsbraut: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der Geliebte der Königsbraut: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Maaser
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Schulter trug, zupfte sie mit gleichmäßigen Bewegungen gebleichte Wolle. „Wenn du Wittiges allein sprechen willst, solltet ihr euch einen anderen Platz suchen.“
    „Aber drüben stört uns Alexander“, nörgelte Pontus. In der Villa hatte sich eine nützliche Arbeitsteilung eingespielt. Während sich Pontus um die Felder, den Wald und den Viehbestand kümmerte, waren die Geschwister für das Haus zuständig. Das hieß, Aletha kümmerte sich, unterstützt von Cniva, um den Haushalt, und Alexander weiterhin um die Gebäude und gelegentlich um die Gartenanlagen. Es gab drinnen wie draußen immer noch Bereiche, die der Instandsetzung harrten. Kürzlich erst war der Andachtsraum fertig geworden. Wittiges hatte ihn bereits begutachtet und Alexander seine Anerkennung bekundet. Er enthielt ein schlichtes Holzkreuz mit der Gestalt des Pantocrators an der Stirnwand und davor einen Altar aus einem Steinblock. Das Fußbodenmosaik vor dem Altar zeigte einen Fisch in einem runden Medaillon und die Malereien an den Wänden eine Gartenszenerie mit einem Apfelbaum, Rosensträuchern, Weinstöcken und fliegenden Vögeln. Ursprünglich hatte dieser Raum als kleines Speisezimmer gedient, aber die Dekorationen ließen sich mit einiger Fantasie in christliche Symbolik umdeuten. Noch hatte Wittiges keine Beziehung zu dieser Andachtsstätte.
    Neuerdings versuchte Alexander dem größten Innenhof seine alte Gestalt wiederzugeben, indem er die hässlichen Pfeiler, die einige der ursprünglichen Marmorsäulen ersetzt hatten, abbrechen und neue Säulen aufstellen ließ. Wittiges wollte lieber nicht wissen, was diese Marmorsäulen, gefertigt nach dem Muster der alten, kosteten.
    „Das hört sich nicht gerade nach überwältigender Eintracht an“, bemerkte er. „Was ist los bei euch?“
    „Cniva versucht, uns nach seiner Pfeife tanzen zu lassen. Weißt du, er kehrt immer stärker den General heraus, der er vor Urzeiten mal gewesen ist“, schimpfte Pontus. „Kannst du ihm nicht verbieten, sich Sklaven zu nehmen und für seine Hirngespinste einzusetzen? Ich brauche die Männer auf den Feldern.“
    Felix hob sein Pferdchen in die Höhe. „Es ist kaputt“, stellte er anklagend fest.
    „Was?“ Abwesend fuhr Wittiges über den Lockenkopf seines Sohnes. „Was sagst du über Cniva? Wozu braucht er die Leute?“
    „Kaputt!“, schrie Felix aufgebracht.
    Ein Rad, bemerkte Wittiges beiläufig, war tatsächlich gebrochen. Das musste auf der Reise passiert sein. Bevor er das Kind beschwichtigen und einen Ersatz für das defekte Rad in Aussicht stellen konnte, warf Felix das Pferdchen in hohem Bogen auf den Boden, so dass es auf der Pflasterung zerschellte. Nun war es ganz kaputt. Felix brüllte und wand sich in Wittiges’ Armen vor kindlichem Zorn.
    „Was fang ich denn jetzt mit ihm an?“, rief Wittiges entsetzt.
    Aletha fuhr fort, die Kunkel in Bewegung zu halten, und machte keinerlei Anstalten, sich um das brüllende Kind zu kümmern. Sie warf nur einen kühlen Blick auf ihren Sprössling und rief nach Viola, die auch sofort herbeieilte. Noch immer war sie die Hüterin des Kleinen. Wittiges hatte sie im letzten Jahr so selten gesehen, dass ihm erst jetzt auffiel, wie sehr sie gewachsen war. Artig begrüßt sie ihren Herrn, bevor sie sich energisch des schreienden Kleinen bemächtigte. Bevor sie mit ihm verschwand, warf sie Wittiges über die Schulter zurück ein verschmitztes Lächeln zu. Wenigstens eine, die das Leben trotz aller Schwierigkeiten immer noch leichtnahm. Irgendwie fühlte er sich auf einmal wohler.
    „Bitte von vorn. Was für Schwierigkeiten macht euch Cniva? Wir können ihn immer noch wegschicken.“
    „Nein!“, warf Aletha rasch ein. „Du weißt, dass ich das nicht will. Und Alexander ebenso wenig.“
    „Darf ich endlich etwas sagen?“ polterte Pontus unhöflich.
    „Nur zu“, forderte ihn Wittiges auf und nahm sich vor, sich durch nichts erschüttern zu lassen. Sollten die hier sehen, wie sie miteinander auskamen. Er selbst konnte ihnen dabei in der einen Woche, die er bleiben würde, kaum helfen. Hier zankte man sich um Kleinigkeiten, während er als Anstrustio des Königs immer wieder seinen Hals riskierte in einer zähen Auseinandersetzung, die ihrer aller Schicksal bestimmen konnte.
    „Er will die Villa zu einer Festung ausbauen.“
    „Was du nicht sagst.“ Wittiges pflückte eine der reifen Trauben und begann sie genussvoll Beere für Beere zu essen.
    „Hast du überhaupt kein Interesse mehr an dem, was

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