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Der General und das Mädchen

Der General und das Mädchen

Titel: Der General und das Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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Auskunft.«
      »Auf gute Nachbarschaft«, sagte sie fröhlich und bückte sich erneut zu ihrem Stückchen Erde.
      Ich beeilte mich weiterzukommen, ehe ihre beängstigend knappen Shorts platzten, und ein kleiner blonder Junge sauste mit seinem Skateboard in mich hinein. »Sag mal, du Rennfahrer, wo finde ich denn Deckers Kinder?«
      »Der Michael ist hinten am Spielplatz«, sagte er verlegen. »Die sind schon groß.«
      »Aha«, sagte ich, und er murmelte: »Ich bin irre schnell, wenn ich will.«
      »Na sicher bist du das!«
      Er zog ab, brüllte »Platz da!«, um gleich darauf umzufallen, weil er gegen einen Randstein gefahren war.
      Die Häuser hatten nach hinten hinaus Gärten, exakt so breit wie die Häuser selbst und etwas länger als ein Badetuch. Hinter den Gärten verliefen schmale Wege. Ich schlenderte also hinter die Häuser am Meisenweg. Die meisten Hausbesitzer hatten sich hölzerne Fertigbuden auf die Enden ihrer Grundstücke gesetzt, einige von ihnen hatten sogar zwei Meter hohe Palisaden gezogen, als gelte es, die Fuchsien gegen eine feindliche Welt zu verteidigen. Ulf Decker hatte auch eine solche Palisade gebaut, aber die schmale Pforte darin war offen und gab den Blick frei auf eine Dreiergruppe Blautannen, zwei Jasminsträucher und eine von der Sonne arg mitgenommene Rasenfläche. Sie hatten große Tontöpfe mit lila-rot blühenden Tränenden Herzen aufgestellt und mitten hinein eine Sitzgruppe aus weißen Metallröhren drapiert. Rechts davon war eine hellblonde Frau mit sehr scharfen Gesichtszügen dabei, Unterwäsche auf einen Ständer zu hängen, die bestimmt nicht von >Bad Ladies< stammte. Ulf Decker, ein Mann mit silberblonden Haaren, schmal, energisch und sonnenverbrannt, kniete in Bermuda-Shorts vor einem kleinen Rosenstrauch und bemühte sich, winzige Blattschnipsel in eine große Schubkarre zu sammeln. Sie sprachen nicht miteinander, wirkten vertraut, gutbürgerlich. Ein Bild des Friedens.
      »Wann mußt du weg?« fragte sie gerade.
      »Gegen acht«, sagte er. »Ich esse noch mit den Kindern.« Dann herrschte wieder Schweigen.
      Ich drehte ab und ging den Weg weiter, bis ich zu dem Spielplatz kam, der von einer Horde etwa zehn Jahre alter Kinder besetzt war, die zwei Plastikeimer in den Sand gestellt hatten und sich bemühten, einen Fußball in diese Eimer zu schießen.
      »Ist der Michael Decker hier?« fragte ich.
      »Das bin ich«, sagte ein schmaler, lang aufgeschossener Junge und sah mich an. Er stand ordentlich da und rührte sich nicht.
      »Du gehst doch hier zur Schule«, sagte ich. »Ich ziehe bald hierher und suche eine Schule für meinen Sohn. Ich wollte fragen, ob deine Schule gut ist.« Mir war nicht recht wohl bei dieser Sache.
      Die anderen wandten sich ab, sie spielten weiter. Michael Decker kam zu mir. »Ich finde das Gymnasium gut. Ziehen Sie in das Haus von Möllers?«
      »Das weiß ich noch nicht. Ist das dein Vater, der da in dem Garten arbeitet? Arbeitet der auch in Bonn?«
      »Ja, ja, aber meist ist er nicht da. Aber das kommt davon, weil er einen gefährlichen Beruf hat. Er fährt einen Vierzig-Tonner«, sagte er stolz.
      »Dann kannst du sicher schon mal mitfahren.«
      »Nein, nein, das geht nicht. Weil - er fährt Dynamit.«
      »Aha. Vielen Dank.«
      Ich schlenderte zurück in den Gartenweg und fand das gleiche Bild vor wie eben: Sie wirkte noch immer an dem Wäscheständer, er sammelte Grünzeug.
      »Hallo, Martin«, sagte ich und blieb in der Pforte stehen.
      Sein Kopf fuhr herum. Er hatte ganz schmale Augen. Mißtrauisch sah er mich an, aber er stand nicht auf. »Kann ich Sie einen Moment sprechen?«
      »Mich? Sicher, warum nicht?« Jetzt erhob er sich, kam heran und strich dabei winzige Grasteilchen von seiner Schere. »Ja? Was wünschen Sie?«
      »Sie sind Ulf Decker, nicht wahr?«
      »Ja.«
      »Arbeitsname Martin, nicht wahr?«
      »Arbeitsname? Was meinen Sie damit?« Er sah sich schnell um, aber seine Frau achtete gar nicht auf uns. »Da sind Sie aber falsch. Wieso Arbeitsname?«
      »Ich weiß Bescheid über Sie. Ihr Name ist Ulf Decker. Beim MAD führen Sie den Arbeitsnamen >Martin<. Und Sie hatten das Kommando bei der Durchsuchung der Häuser des Generals Ravenstein und deren anschließender Zerstörung. Und jetzt hat man den MAD aus der Sache gefeuert.«
      »Ich verstehe das alles nicht«, murmelte er und betrachtete seine Gartenschere. »Da muß eine Verwechslung

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